Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
Erster nachtrag,


Erster nachtrag
zum § 38 num 6 des dritten teiles
von
der zeit, den tagen, festen, feier-
und sonntagen.

§ 4968
von der eintei-
lung der zei-
ten.

Man saget: alles ding hat seine zeit, und ein
jegliches fürnemen hat seine zeit, auch
weise. Die zeit betrachten die weltwei-
sen als eine ordnung der folgenden dinge in einer
beständigen reihe. Die rechtsgelehrte nemen sie
auf verschidene art, Sigfr. Altwein in der unten
angezogenen abhandelung. Sie wird in die gegen-
wärtige, künftige, und verflossene eingeteilet; dar-
nebst, wie die tage, bald natürlich, bald bürgerlich,
auch geistlich betrachtet (§ 38 n. 6). Denn fasten,
beten, schlafen, wachen, säen, erndten, arbeiten, al-
les äusserliche tun, und lassen erfodert seine zeit;
welcher die unzeit, das unzeitliche entgegen gesezet
wird, und in den rechten öfters in erwägung gezo-
gen werden muß, Haltaus sp. 1973. Die gute
ordnung, wodurch die menschliche gesellschaft in
irem stande, und wesen erhalten werden soll, ver-
stattet nicht: daß etwas zu diser, oder einer andern
zeit verrichtet werde. Man hat gewisse tage, und
zeiten zum äusserlichen gottesdinste gewidmet, wel-
che feste, feiertage, sonntage heissen, Heinecc in ver-
mischeten anmerkungen, und rechtlichen gutachten,
abh. X s. 115 fgg. Man hat jare, monate, tage,
stunden, und augenblicke. Ewig bedeutet im teut-
schen eine zeit von 100 jaren, Haltaus sp 980.
Bei den alten Franken etc wurde das jar im märz-

monate
Erſter nachtrag,


Erſter nachtrag
zum § 38 num 6 des dritten teiles
von
der zeit, den tagen, feſten, feier-
und ſonntagen.

§ 4968
von der eintei-
lung der zei-
ten.

Man ſaget: alles ding hat ſeine zeit, und ein
jegliches fuͤrnemen hat ſeine zeit, auch
weiſe. Die zeit betrachten die weltwei-
ſen als eine ordnung der folgenden dinge in einer
beſtaͤndigen reihe. Die rechtsgelehrte nemen ſie
auf verſchidene art, Sigfr. Altwein in der unten
angezogenen abhandelung. Sie wird in die gegen-
waͤrtige, kuͤnftige, und verfloſſene eingeteilet; dar-
nebſt, wie die tage, bald natuͤrlich, bald buͤrgerlich,
auch geiſtlich betrachtet (§ 38 n. 6). Denn faſten,
beten, ſchlafen, wachen, ſaͤen, erndten, arbeiten, al-
les aͤuſſerliche tun, und laſſen erfodert ſeine zeit;
welcher die unzeit, das unzeitliche entgegen geſezet
wird, und in den rechten oͤfters in erwaͤgung gezo-
gen werden muß, Haltaus ſp. 1973. Die gute
ordnung, wodurch die menſchliche geſellſchaft in
irem ſtande, und weſen erhalten werden ſoll, ver-
ſtattet nicht: daß etwas zu diſer, oder einer andern
zeit verrichtet werde. Man hat gewiſſe tage, und
zeiten zum aͤuſſerlichen gottesdinſte gewidmet, wel-
che feſte, feiertage, ſonntage heiſſen, Heinecc in ver-
miſcheten anmerkungen, und rechtlichen gutachten,
abh. X ſ. 115 fgg. Man hat jare, monate, tage,
ſtunden, und augenblicke. Ewig bedeutet im teut-
ſchen eine zeit von 100 jaren, Haltaus ſp 980.
Bei den alten Franken ꝛc wurde das jar im maͤrz-

monate
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f1416" n="1392"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter nachtrag,</hi> </fw><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Er&#x017F;ter nachtrag<lb/>
zum § 38 num 6 des dritten teiles<lb/>
von<lb/>
der zeit, den tagen, fe&#x017F;ten, feier-<lb/>
und &#x017F;onntagen.</hi><lb/>
§ 4968</head><lb/>
        <note place="left">von der eintei-<lb/>
lung der zei-<lb/>
ten.</note>
        <p><hi rendition="#in">M</hi>an &#x017F;aget: alles ding hat &#x017F;eine zeit, und ein<lb/>
jegliches fu&#x0364;rnemen hat &#x017F;eine zeit, auch<lb/>
wei&#x017F;e. Die zeit betrachten die weltwei-<lb/>
&#x017F;en als eine ordnung der folgenden dinge in einer<lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;ndigen reihe. Die rechtsgelehrte nemen &#x017F;ie<lb/>
auf ver&#x017F;chidene art, <hi rendition="#fr">Sigfr. Altwein</hi> in der unten<lb/>
angezogenen abhandelung. Sie wird in die gegen-<lb/>
wa&#x0364;rtige, ku&#x0364;nftige, und verflo&#x017F;&#x017F;ene eingeteilet; dar-<lb/>
neb&#x017F;t, wie die tage, bald natu&#x0364;rlich, bald bu&#x0364;rgerlich,<lb/>
auch gei&#x017F;tlich betrachtet (§ 38 n. 6). Denn fa&#x017F;ten,<lb/>
beten, &#x017F;chlafen, wachen, &#x017F;a&#x0364;en, erndten, arbeiten, al-<lb/>
les a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erliche tun, und la&#x017F;&#x017F;en erfodert &#x017F;eine zeit;<lb/>
welcher die unzeit, das unzeitliche entgegen ge&#x017F;ezet<lb/>
wird, und in den rechten o&#x0364;fters in erwa&#x0364;gung gezo-<lb/>
gen werden muß, <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p. 1973. Die gute<lb/>
ordnung, wodurch die men&#x017F;chliche ge&#x017F;ell&#x017F;chaft in<lb/>
irem &#x017F;tande, und we&#x017F;en erhalten werden &#x017F;oll, ver-<lb/>
&#x017F;tattet nicht: daß etwas zu di&#x017F;er, oder einer andern<lb/>
zeit verrichtet werde. Man hat gewi&#x017F;&#x017F;e tage, und<lb/>
zeiten zum a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen gottesdin&#x017F;te gewidmet, wel-<lb/>
che fe&#x017F;te, feiertage, &#x017F;onntage hei&#x017F;&#x017F;en, <hi rendition="#fr">Heinecc</hi> in ver-<lb/>
mi&#x017F;cheten anmerkungen, und rechtlichen gutachten,<lb/>
abh. <hi rendition="#aq">X</hi> &#x017F;. 115 fgg. Man hat jare, monate, tage,<lb/>
&#x017F;tunden, und augenblicke. Ewig bedeutet im teut-<lb/>
&#x017F;chen eine zeit von 100 jaren, <hi rendition="#fr">Haltaus</hi> &#x017F;p 980.<lb/>
Bei den alten Franken &#xA75B;c wurde das jar im ma&#x0364;rz-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">monate</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1392/1416] Erſter nachtrag, Erſter nachtrag zum § 38 num 6 des dritten teiles von der zeit, den tagen, feſten, feier- und ſonntagen. § 4968 Man ſaget: alles ding hat ſeine zeit, und ein jegliches fuͤrnemen hat ſeine zeit, auch weiſe. Die zeit betrachten die weltwei- ſen als eine ordnung der folgenden dinge in einer beſtaͤndigen reihe. Die rechtsgelehrte nemen ſie auf verſchidene art, Sigfr. Altwein in der unten angezogenen abhandelung. Sie wird in die gegen- waͤrtige, kuͤnftige, und verfloſſene eingeteilet; dar- nebſt, wie die tage, bald natuͤrlich, bald buͤrgerlich, auch geiſtlich betrachtet (§ 38 n. 6). Denn faſten, beten, ſchlafen, wachen, ſaͤen, erndten, arbeiten, al- les aͤuſſerliche tun, und laſſen erfodert ſeine zeit; welcher die unzeit, das unzeitliche entgegen geſezet wird, und in den rechten oͤfters in erwaͤgung gezo- gen werden muß, Haltaus ſp. 1973. Die gute ordnung, wodurch die menſchliche geſellſchaft in irem ſtande, und weſen erhalten werden ſoll, ver- ſtattet nicht: daß etwas zu diſer, oder einer andern zeit verrichtet werde. Man hat gewiſſe tage, und zeiten zum aͤuſſerlichen gottesdinſte gewidmet, wel- che feſte, feiertage, ſonntage heiſſen, Heinecc in ver- miſcheten anmerkungen, und rechtlichen gutachten, abh. X ſ. 115 fgg. Man hat jare, monate, tage, ſtunden, und augenblicke. Ewig bedeutet im teut- ſchen eine zeit von 100 jaren, Haltaus ſp 980. Bei den alten Franken ꝛc wurde das jar im maͤrz- monate

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1416
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1416>, abgerufen am 22.12.2024.