iren ernst braucheten, sageten sie: coercitio le- galis et ciuilis, der g[ed]ichtszwang. Ein erbne- mer war coheres. Die landsideley hissen sie: ius colonarium; der untertan hiß compes; der richter zur güte war der sunemann.
Comprouinciales waren landgenossen; commarcales aber markgenossen.
Concilium vulgare, heisset das landgericht; conci- vilitas, die mitbürgerschaft. Das gericht hä- gen, confirmare placitum. Das gericht erkläret in die acht; die oberacht hiß confirmationis ban- num.
Confraternitas, hiß die gilde, oder der zeche, auch confracinium.
Consultaneus, ein surch-nachbar.
Contectales, hausgenossen. Wenn das volk zu- sammen mußte; mithin ein conuentus angestel- let wurde, hiß es Goding. Daher kommen die op-marken. Die abschrift, oder copie hiß der Widderbrif; die huld, corporale fidelita- tis homagium.
Culpa lata, merkliche hinlässigkeit.
Cultoris nomine concessus ager, land-sidelweise.
Curialissimum servitium stattliche dinste, der fron- hof Curtis, der wildbann custoaia sylvarum; das ungelt heisset cysa. Die collegiat-kirchen heissen die thumereie, das widerstift.
Collocutio regia, die königssprache; colloquium ge- nerale, ehafft-teiding.
D'cima parua heisset ochtme.
Degradatio clerici die entwürdigung; dena- rius Dei, gottespfennig, stehet in der neuesten kur-mainzischen landesordnung u. a. w.
Designare beweisen.
Desi-
IV buch, I haubtſtuͤck,
iren ernſt braucheten, ſageten ſie: coërcitio le- galis et ciuilis, der g[ed]ichtszwang. Ein erbne- mer war coheres. Die landſideley hiſſen ſie: ius colonarium; der untertan hiß compes; der richter zur guͤte war der ſunemann.
Comprouinciales waren landgenoſſen; commarcales aber markgenoſſen.
Concilium vulgare, heiſſet das landgericht; conci- vilitas, die mitbuͤrgerſchaft. Das gericht haͤ- gen, confirmare placitum. Das gericht erklaͤret in die acht; die oberacht hiß confirmationis ban- num.
Confraternitas, hiß die gilde, oder der zeche, auch confracinium.
Conſultaneus, ein ſurch-nachbar.
Contectales, hausgenoſſen. Wenn das volk zu- ſammen mußte; mithin ein conuentus angeſtel- let wurde, hiß es Goding. Daher kommen die op-marken. Die abſchrift, oder copie hiß der Widderbrif; die huld, corporale fidelita- tis homagium.
Culpa lata, merkliche hinlaͤſſigkeit.
Cultoris nomine conceſſus ager, land-ſidelweiſe.
Curialiſſimum ſervitium ſtattliche dinſte, der fron- hof Curtis, der wildbann cuſtoaia ſylvarum; das ungelt heiſſet cyſa. Die collegiat-kirchen heiſſen die thumereie, das widerſtift.
Collocutio regia, die koͤnigsſprache; colloquium ge- nerale, ehafft-teiding.
D’cima parua heiſſet ochtme.
Degradatio clerici die entwuͤrdigung; dena- rius Dei, gottespfennig, ſtehet in der neueſten kur-mainziſchen landesordnung u. a. w.
Deſignare beweiſen.
Deſi-
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[1374/1398]
IV buch, I haubtſtuͤck,
iren ernſt braucheten, ſageten ſie: coërcitio le-
galis et ciuilis, der gedichtszwang. Ein erbne-
mer war coheres. Die landſideley hiſſen ſie:
ius colonarium; der untertan hiß compes; der
richter zur guͤte war der ſunemann.
Comprouinciales waren landgenoſſen; commarcales
aber markgenoſſen.
Concilium vulgare, heiſſet das landgericht; conci-
vilitas, die mitbuͤrgerſchaft. Das gericht haͤ-
gen, confirmare placitum. Das gericht erklaͤret
in die acht; die oberacht hiß confirmationis ban-
num.
Confraternitas, hiß die gilde, oder der zeche,
auch confracinium.
Conſultaneus, ein ſurch-nachbar.
Contectales, hausgenoſſen. Wenn das volk zu-
ſammen mußte; mithin ein conuentus angeſtel-
let wurde, hiß es Goding. Daher kommen
die op-marken. Die abſchrift, oder copie hiß
der Widderbrif; die huld, corporale fidelita-
tis homagium.
Culpa lata, merkliche hinlaͤſſigkeit.
Cultoris nomine conceſſus ager, land-ſidelweiſe.
Curialiſſimum ſervitium ſtattliche dinſte, der fron-
hof Curtis, der wildbann cuſtoaia ſylvarum;
das ungelt heiſſet cyſa. Die collegiat-kirchen
heiſſen die thumereie, das widerſtift.
Collocutio regia, die koͤnigsſprache; colloquium ge-
nerale, ehafft-teiding.
D’cima parua heiſſet ochtme.
Degradatio clerici die entwuͤrdigung; dena-
rius Dei, gottespfennig, ſtehet in der neueſten
kur-mainziſchen landesordnung u. a. w.
Deſignare beweiſen.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1398>, abgerufen am 22.11.2024.
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