goldes auszuhelfen, Schannats sammlung, I s. 76. Ausser disen gerichten des kaisers, fanden sich noch vile kaiserliche gerichte in Teutschlande. Von den in der Schweiz, und in Schwaben be- findlichen kaiserlichen landgerichten handelt Wege- lin in dem berichte von der kaiserlichen gerichtbar- keit in Schwaben, 1755 in fol. Ferner gehören hirher: 1) das muzengericht (iudicium vuluarum); 2) das pfeiffergericht zu Frankfurt, 3) das büzen- gericht, Freiherr von Cramer in den nebenstunden; 4) das wassergericht; 5) hofgericht, oder mar- schallsgericht, von Moser im hofrechte, th. II s. 802. Jmgleichen ist das kaiserliche landgericht in Thüringen zu Mittelhausen ehedem bekannt gewesen. Dises war eines der fürnemsten, wovon ich in electis iuris publici gehandelt habe; sihe auch des Budersobseruat. s. 117. Nicht minder ist das landgericht zu Wasungen, im Hennebergi- schen, nicht zu vergessen. Es heisset das freie kai- serliche gericht. Hirvon handelt Buder in den symmiktis, s. 97 fgg. Ferner ist das fränkische zu Nürnberg bekannt, von Pistoriusamoen. th. III s. 697, auch verschidene in Schwaben, ebend. s. 872 fgg. th. IIII; ausser dem ist das kaiserliche landgericht zu Wirzburg nicht ausser acht zu las- sen, von Pistoriusamoen. th. II s. 470. Dises war eines der fürnämsten richte, welches der Ducatus Franconiae hiß. Dises hat Wirzburg veranlasset: sich einen herzog zu beschreiben. Fran- ken hatte vir grosse landgerichte, und jedes diser landgerichte vir kleine landgerichte unter sich. Hir- zu kömmt noch das landgericht zu Altenburg, im Osterlande. Der Freiherr von Senkenberg rechnet es zu den vir neuen stülen, oder landgerich- ten, iudicatus prouincialis, das landgericht, Halt- aus sp. 1165, meine neue kleine schriften s. 703
s. 704
IV buch, I haubtſtuͤck,
goldes auszuhelfen, Schannats ſammlung, I ſ. 76. Auſſer diſen gerichten des kaiſers, fanden ſich noch vile kaiſerliche gerichte in Teutſchlande. Von den in der Schweiz, und in Schwaben be- findlichen kaiſerlichen landgerichten handelt Wege- lin in dem berichte von der kaiſerlichen gerichtbar- keit in Schwaben, 1755 in fol. Ferner gehoͤren hirher: 1) das muzengericht (iudicium vuluarum); 2) das pfeiffergericht zu Frankfurt, 3) das buͤzen- gericht, Freiherr von Cramer in den nebenſtunden; 4) das waſſergericht; 5) hofgericht, oder mar- ſchallsgericht, von Moſer im hofrechte, th. II ſ. 802. Jmgleichen iſt das kaiſerliche landgericht in Thuͤringen zu Mittelhauſen ehedem bekannt geweſen. Diſes war eines der fuͤrnemſten, wovon ich in electis iuris publici gehandelt habe; ſihe auch des Budersobſeruat. ſ. 117. Nicht minder iſt das landgericht zu Waſungen, im Hennebergi- ſchen, nicht zu vergeſſen. Es heiſſet das freie kai- ſerliche gericht. Hirvon handelt Buder in den ſymmiktis, ſ. 97 fgg. Ferner iſt das fraͤnkiſche zu Nuͤrnberg bekannt, von Piſtoriusamoen. th. III ſ. 697, auch verſchidene in Schwaben, ebend. ſ. 872 fgg. th. IIII; auſſer dem iſt das kaiſerliche landgericht zu Wirzburg nicht auſſer acht zu laſ- ſen, von Piſtoriusamoen. th. II ſ. 470. Diſes war eines der fuͤrnaͤmſten richte, welches der Ducatus Franconiae hiß. Diſes hat Wirzburg veranlaſſet: ſich einen herzog zu beſchreiben. Fran- ken hatte vir groſſe landgerichte, und jedes diſer landgerichte vir kleine landgerichte unter ſich. Hir- zu koͤmmt noch das landgericht zu Altenburg, im Oſterlande. Der Freiherr von Senkenberg rechnet es zu den vir neuen ſtuͤlen, oder landgerich- ten, iudicatus prouincialis, das landgericht, Halt- aus ſp. 1165, meine neue kleine ſchriften ſ. 703
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IV buch, I haubtſtuͤck,
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ſich noch vile kaiſerliche gerichte in Teutſchlande.
Von den in der Schweiz, und in Schwaben be-
findlichen kaiſerlichen landgerichten handelt Wege-
lin in dem berichte von der kaiſerlichen gerichtbar-
keit in Schwaben, 1755 in fol. Ferner gehoͤren
hirher: 1) das muzengericht (iudicium vuluarum);
2) das pfeiffergericht zu Frankfurt, 3) das buͤzen-
gericht, Freiherr von Cramer in den nebenſtunden;
4) das waſſergericht; 5) hofgericht, oder mar-
ſchallsgericht, von Moſer im hofrechte, th. II ſ.
802. Jmgleichen iſt das kaiſerliche landgericht
in Thuͤringen zu Mittelhauſen ehedem bekannt
geweſen. Diſes war eines der fuͤrnemſten, wovon
ich in electis iuris publici gehandelt habe; ſihe auch
des Buders obſeruat. ſ. 117. Nicht minder iſt
das landgericht zu Waſungen, im Hennebergi-
ſchen, nicht zu vergeſſen. Es heiſſet das freie kai-
ſerliche gericht. Hirvon handelt Buder in den
ſymmiktis, ſ. 97 fgg. Ferner iſt das fraͤnkiſche zu
Nuͤrnberg bekannt, von Piſtorius amoen. th. III
ſ. 697, auch verſchidene in Schwaben, ebend. ſ.
872 fgg. th. IIII; auſſer dem iſt das kaiſerliche
landgericht zu Wirzburg nicht auſſer acht zu laſ-
ſen, von Piſtorius amoen. th. II ſ. 470. Diſes
war eines der fuͤrnaͤmſten richte, welches der
Ducatus Franconiae hiß. Diſes hat Wirzburg
veranlaſſet: ſich einen herzog zu beſchreiben. Fran-
ken hatte vir groſſe landgerichte, und jedes diſer
landgerichte vir kleine landgerichte unter ſich. Hir-
zu koͤmmt noch das landgericht zu Altenburg, im
Oſterlande. Der Freiherr von Senkenberg
rechnet es zu den vir neuen ſtuͤlen, oder landgerich-
ten, iudicatus prouincialis, das landgericht, Halt-
aus ſp. 1165, meine neue kleine ſchriften ſ. 703
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1378>, abgerufen am 22.11.2024.
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