jar, worin der bedinte verstorben ist, dessen erben zu gut, Mevius im comm. ad ius Lubec. lib. III. tit. 8 art. 7 n. 29, 30 s. 690. Jmmittels, daß die besoldungen in die erste, und nicht in die virte classe kommen, rüret daher, weil das lidlon des gesindes so vilen vorzug genüsset; disemnach ein bedinter des landes sich noch eines grösseren vor- rechtes zu erfreuen haben muß, da er dem lande dinet, und demselben mehr, als ein dinstbot, nuz verschaffen soll, auch kan, Pet. Müllerde fauo- re salarii, caq. 4 § 3, Lauterbach im colleg. theor. pr. p. lib. 42 tit. 5 § 31. Wegen des lauffenden soldes wird hergegen etwas järlich ausgeworffen, damit die bedinte leben können; der rückstand aber fället sodann in seiner ordnung inen zu, Stryk am a. o. s. 14. Und so gut eine stadt, auch kirche, nach dem gerichtsbrauche, die wohl- tat der competenz genüssen, von Engelbrecht obs. 28, Meviusin discuss. leuam. inop. debitor. P. IV sect. 7 n. 34 und 37, eben mit dem recht muß selbige einem lande, in rücksicht auf die bedinten zugeeignet werden.
§ 4714
Beambter ist so vil, als ein diner des herrn, vom alten teutschen worte: ambacht. Bei den geistlichen hissen die weltliche beambte: officiati villici. Geistliche beambte hatten den namen: officiales.Ambacht. Ammach kömmt von Am, und achten her, oder, wie Haltaus sp. 21 will, von am, oder an, und pacht. Es bedeutet eine anvertrauete verwaltung. Von Ambacht kom- met ambt, potestas iudiciaria. Ambt der stadt heisset: officium sculteti. Zu Schönstätt haben der herr Landgraf zu Hessen Cassel und der von Fleckenbühl die villicationem, besage einer urkun-
de
von den oͤffentlichen beambten ꝛc.
jar, worin der bedinte verſtorben iſt, deſſen erben zu gut, Mevius im comm. ad ius Lubec. lib. III. tit. 8 art. 7 n. 29, 30 ſ. 690. Jmmittels, daß die beſoldungen in die erſte, und nicht in die virte claſſe kommen, ruͤret daher, weil das lidlon des geſindes ſo vilen vorzug genuͤſſet; diſemnach ein bedinter des landes ſich noch eines groͤſſeren vor- rechtes zu erfreuen haben muß, da er dem lande dinet, und demſelben mehr, als ein dinſtbot, nuz verſchaffen ſoll, auch kan, Pet. Muͤllerde fauo- re ſalarii, caq. 4 § 3, Lauterbach im colleg. theor. pr. π. lib. 42 tit. 5 § 31. Wegen des lauffenden ſoldes wird hergegen etwas jaͤrlich ausgeworffen, damit die bedinte leben koͤnnen; der ruͤckſtand aber faͤllet ſodann in ſeiner ordnung inen zu, Stryk am a. o. ſ. 14. Und ſo gut eine ſtadt, auch kirche, nach dem gerichtsbrauche, die wohl- tat der competenz genuͤſſen, von Engelbrecht obſ. 28, Meviusin diſcuſſ. leuam. inop. debitor. P. IV ſect. 7 n. 34 und 37, eben mit dem recht muß ſelbige einem lande, in ruͤckſicht auf die bedinten zugeeignet werden.
§ 4714
Beambter iſt ſo vil, als ein diner des herrn, vom alten teutſchen worte: ambacht. Bei den geiſtlichen hiſſen die weltliche beambte: officiati villici. Geiſtliche beambte hatten den namen: officiales.Ambacht. Ammach koͤmmt von Am, und achten her, oder, wie Haltaus ſp. 21 will, von am, oder an, und pacht. Es bedeutet eine anvertrauete verwaltung. Von Ambacht kom- met ambt, poteſtas iudiciaria. Ambt der ſtadt heiſſet: officium ſculteti. Zu Schoͤnſtaͤtt haben der herr Landgraf zu Heſſen Caſſel und der von Fleckenbuͤhl die villicationem, beſage einer urkun-
de
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f1333"n="1309"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von den oͤffentlichen beambten ꝛc.</hi></fw><lb/>
jar, worin der bedinte verſtorben iſt, deſſen erben<lb/>
zu gut, <hirendition="#fr">Mevius</hi> im <hirendition="#aq">comm. ad ius Lubec. lib. III.<lb/>
tit. 8 art. 7 n.</hi> 29, 30 ſ. 690. Jmmittels, daß die<lb/>
beſoldungen in die erſte, und nicht in die virte<lb/>
claſſe kommen, ruͤret daher, weil das lidlon des<lb/>
geſindes ſo vilen vorzug genuͤſſet; diſemnach ein<lb/>
bedinter des landes ſich noch eines groͤſſeren vor-<lb/>
rechtes zu erfreuen haben muß, da er dem lande<lb/>
dinet, und demſelben mehr, als ein dinſtbot, nuz<lb/>
verſchaffen ſoll, auch kan, <hirendition="#fr">Pet. Muͤller</hi><hirendition="#aq">de fauo-<lb/>
re ſalarii, caq.</hi> 4 § 3, <hirendition="#fr">Lauterbach</hi> im <hirendition="#aq">colleg. theor.<lb/>
pr. π. lib. 42 tit.</hi> 5 § 31. Wegen des lauffenden<lb/>ſoldes wird hergegen etwas jaͤrlich ausgeworffen,<lb/>
damit die bedinte leben koͤnnen; der ruͤckſtand<lb/>
aber faͤllet ſodann in ſeiner ordnung inen zu,<lb/><hirendition="#fr">Stryk</hi> am a. o. ſ. 14. Und ſo gut eine ſtadt,<lb/>
auch kirche, nach dem gerichtsbrauche, die wohl-<lb/>
tat der competenz genuͤſſen, <hirendition="#fr">von Engelbrecht</hi><lb/><hirendition="#aq">obſ.</hi> 28, <hirendition="#fr">Mevius</hi><hirendition="#aq">in diſcuſſ. leuam. inop. debitor.<lb/>
P. IV ſect. 7 n.</hi> 34 und 37, eben mit dem recht muß<lb/>ſelbige einem lande, in ruͤckſicht auf die bedinten<lb/>
zugeeignet werden.</p><lb/><divn="2"><head>§ 4714</head><lb/><p>Beambter iſt ſo vil, als ein diner des herrn,<lb/>
vom alten teutſchen worte: <hirendition="#fr">ambacht.</hi> Bei den<lb/>
geiſtlichen hiſſen die weltliche beambte: <hirendition="#aq">officiati<lb/>
villici.</hi> Geiſtliche beambte hatten den namen:<lb/><hirendition="#aq">officiales.</hi><hirendition="#fr">Ambacht. Ammach</hi> koͤmmt von Am,<lb/>
und achten her, oder, wie <hirendition="#fr">Haltaus</hi>ſp. 21 will,<lb/>
von am, oder an, und pacht. Es bedeutet eine<lb/>
anvertrauete verwaltung. Von Ambacht kom-<lb/>
met ambt, <hirendition="#aq">poteſtas iudiciaria.</hi> Ambt der ſtadt<lb/>
heiſſet: <hirendition="#aq">officium ſculteti.</hi> Zu Schoͤnſtaͤtt haben<lb/>
der herr Landgraf zu Heſſen Caſſel und der von<lb/>
Fleckenbuͤhl die <hirendition="#aq">villicationem,</hi> beſage einer urkun-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">de</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[1309/1333]
von den oͤffentlichen beambten ꝛc.
jar, worin der bedinte verſtorben iſt, deſſen erben
zu gut, Mevius im comm. ad ius Lubec. lib. III.
tit. 8 art. 7 n. 29, 30 ſ. 690. Jmmittels, daß die
beſoldungen in die erſte, und nicht in die virte
claſſe kommen, ruͤret daher, weil das lidlon des
geſindes ſo vilen vorzug genuͤſſet; diſemnach ein
bedinter des landes ſich noch eines groͤſſeren vor-
rechtes zu erfreuen haben muß, da er dem lande
dinet, und demſelben mehr, als ein dinſtbot, nuz
verſchaffen ſoll, auch kan, Pet. Muͤller de fauo-
re ſalarii, caq. 4 § 3, Lauterbach im colleg. theor.
pr. π. lib. 42 tit. 5 § 31. Wegen des lauffenden
ſoldes wird hergegen etwas jaͤrlich ausgeworffen,
damit die bedinte leben koͤnnen; der ruͤckſtand
aber faͤllet ſodann in ſeiner ordnung inen zu,
Stryk am a. o. ſ. 14. Und ſo gut eine ſtadt,
auch kirche, nach dem gerichtsbrauche, die wohl-
tat der competenz genuͤſſen, von Engelbrecht
obſ. 28, Mevius in diſcuſſ. leuam. inop. debitor.
P. IV ſect. 7 n. 34 und 37, eben mit dem recht muß
ſelbige einem lande, in ruͤckſicht auf die bedinten
zugeeignet werden.
§ 4714
Beambter iſt ſo vil, als ein diner des herrn,
vom alten teutſchen worte: ambacht. Bei den
geiſtlichen hiſſen die weltliche beambte: officiati
villici. Geiſtliche beambte hatten den namen:
officiales. Ambacht. Ammach koͤmmt von Am,
und achten her, oder, wie Haltaus ſp. 21 will,
von am, oder an, und pacht. Es bedeutet eine
anvertrauete verwaltung. Von Ambacht kom-
met ambt, poteſtas iudiciaria. Ambt der ſtadt
heiſſet: officium ſculteti. Zu Schoͤnſtaͤtt haben
der herr Landgraf zu Heſſen Caſſel und der von
Fleckenbuͤhl die villicationem, beſage einer urkun-
de
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1333>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.