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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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und laien.
mancherlei, und hatten nach iren zu besorgenden
geschäften verschidene benennungen, als schuz- und
schirm-vögte, kasten-vögte etc. Jene waren welt-
liche herren, welche mit gewafneter hand die kir-
chen etc schüzen, und verteidigen; anbenebst über
deren weltliche angelegenheiten wachen, die gericht-
barkeit, und ire gerechtigkeiten ausüben mussten,
was ein stift, kloster, gotteshaus an weltlichen gü-
tern überkam, wurde ehedem an den vogt überge-
ben, besage der Schannatischen Buchoniae vete-
ris;
mithin erwarben dise durch den vogt; in be-
tracht in den ältern zeiten die religiosen wegen irer
gelübde der armut nichts annamen. Dreyer in der
sammlung etc th. II s. 669 fg., die Hildesheimische
angezogene deduction s. 4 fgg., s. 25 fg, s. 70, s.
126 fg., s. 134 fg., 1733 fol. Von disen sind
die blosse kasten-vögte zu unterscheiden; immassen
dise über die einkünfte, und deren einnamen gesezet
waren, von Pistorius amoenit. th. II s. 57 fgg.
th. III s. 654. Sie hatten auch wohl unter-vögte,
ebend. th. III s. 825. Die schuz- und schirm-
vögte der kirchen, und stifter waren aus dem hohen
adel, auch öfters die römische Kaiser selbst, welche
sich deswegen vögte, und schirms-herren der christ-
lichen kirche nennen, Hanselmann am |a. o. im
Iten th. s. 212, 228; iedoch bestelleten auch die
Kaiser selbst dergleichen vögte, ebend. im IIten th.
s. 91, von dem Knesebeck de aduocatis s. 131 fg.
die Hessen-Darmstädtische deduction wider Wez-
lar 1720 erläutert das vogtey-wesen, und die
Reichs-vögte, Ge. Lud. Boehmer de aduocatiae
eccles. cum iure patronatus nexu,
Gött. 1757, 4t.
Jnzwischen hat die vogtei der kirche, stifter, klö-
ster etc eine andere beschaffenheit, und eine andere
der städte-vogtei, oder deren beambten, wie unten
§ 205 gezeiget werden soll. Nachher haben auch

wohl

und laien.
mancherlei, und hatten nach iren zu beſorgenden
geſchaͤften verſchidene benennungen, als ſchuz- und
ſchirm-voͤgte, kaſten-voͤgte ꝛc. Jene waren welt-
liche herren, welche mit gewafneter hand die kir-
chen ꝛc ſchuͤzen, und verteidigen; anbenebſt uͤber
deren weltliche angelegenheiten wachen, die gericht-
barkeit, und ire gerechtigkeiten ausuͤben muſſten,
was ein ſtift, kloſter, gotteshaus an weltlichen guͤ-
tern uͤberkam, wurde ehedem an den vogt uͤberge-
ben, beſage der Schannatiſchen Buchoniae vete-
ris;
mithin erwarben diſe durch den vogt; in be-
tracht in den aͤltern zeiten die religioſen wegen irer
geluͤbde der armut nichts annamen. Dreyer in der
ſammlung ꝛc th. II ſ. 669 fg., die Hildesheimiſche
angezogene deduction ſ. 4 fgg., ſ. 25 fg, ſ. 70, ſ.
126 fg., ſ. 134 fg., 1733 fol. Von diſen ſind
die bloſſe kaſten-voͤgte zu unterſcheiden; immaſſen
diſe uͤber die einkuͤnfte, und deren einnamen geſezet
waren, von Piſtorius amoenit. th. II ſ. 57 fgg.
th. III ſ. 654. Sie hatten auch wohl unter-voͤgte,
ebend. th. III ſ. 825. Die ſchuz- und ſchirm-
voͤgte der kirchen, und ſtifter waren aus dem hohen
adel, auch oͤfters die roͤmiſche Kaiſer ſelbſt, welche
ſich deswegen voͤgte, und ſchirms-herren der chriſt-
lichen kirche nennen, Hanſelmann am |a. o. im
Iten th. ſ. 212, 228; iedoch beſtelleten auch die
Kaiſer ſelbſt dergleichen voͤgte, ebend. im IIten th.
ſ. 91, von dem Kneſebeck de aduocatis ſ. 131 fg.
die Heſſen-Darmſtaͤdtiſche deduction wider Wez-
lar 1720 erlaͤutert das vogtey-weſen, und die
Reichs-voͤgte, Ge. Lud. Boehmer de aduocatiae
eccleſ. cum iure patronatus nexu,
Goͤtt. 1757, 4t.
Jnzwiſchen hat die vogtei der kirche, ſtifter, kloͤ-
ſter ꝛc eine andere beſchaffenheit, und eine andere
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§ 205 gezeiget werden ſoll. Nachher haben auch

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[109/0133] und laien. mancherlei, und hatten nach iren zu beſorgenden geſchaͤften verſchidene benennungen, als ſchuz- und ſchirm-voͤgte, kaſten-voͤgte ꝛc. Jene waren welt- liche herren, welche mit gewafneter hand die kir- chen ꝛc ſchuͤzen, und verteidigen; anbenebſt uͤber deren weltliche angelegenheiten wachen, die gericht- barkeit, und ire gerechtigkeiten ausuͤben muſſten, was ein ſtift, kloſter, gotteshaus an weltlichen guͤ- tern uͤberkam, wurde ehedem an den vogt uͤberge- ben, beſage der Schannatiſchen Buchoniae vete- ris; mithin erwarben diſe durch den vogt; in be- tracht in den aͤltern zeiten die religioſen wegen irer geluͤbde der armut nichts annamen. Dreyer in der ſammlung ꝛc th. II ſ. 669 fg., die Hildesheimiſche angezogene deduction ſ. 4 fgg., ſ. 25 fg, ſ. 70, ſ. 126 fg., ſ. 134 fg., 1733 fol. Von diſen ſind die bloſſe kaſten-voͤgte zu unterſcheiden; immaſſen diſe uͤber die einkuͤnfte, und deren einnamen geſezet waren, von Piſtorius amoenit. th. II ſ. 57 fgg. th. III ſ. 654. Sie hatten auch wohl unter-voͤgte, ebend. th. III ſ. 825. Die ſchuz- und ſchirm- voͤgte der kirchen, und ſtifter waren aus dem hohen adel, auch oͤfters die roͤmiſche Kaiſer ſelbſt, welche ſich deswegen voͤgte, und ſchirms-herren der chriſt- lichen kirche nennen, Hanſelmann am |a. o. im Iten th. ſ. 212, 228; iedoch beſtelleten auch die Kaiſer ſelbſt dergleichen voͤgte, ebend. im IIten th. ſ. 91, von dem Kneſebeck de aduocatis ſ. 131 fg. die Heſſen-Darmſtaͤdtiſche deduction wider Wez- lar 1720 erlaͤutert das vogtey-weſen, und die Reichs-voͤgte, Ge. Lud. Boehmer de aduocatiae eccleſ. cum iure patronatus nexu, Goͤtt. 1757, 4t. Jnzwiſchen hat die vogtei der kirche, ſtifter, kloͤ- ſter ꝛc eine andere beſchaffenheit, und eine andere der ſtaͤdte-vogtei, oder deren beambten, wie unten § 205 gezeiget werden ſoll. Nachher haben auch wohl

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/133>, abgerufen am 22.11.2024.