mithin auf dijenigen, welche keine bürger sind, noch das bürgerrecht auf sich haben, nicht erstrecket wer- den darf; bevorab die stadt einräumete: wasmas- sen des verstorbenen kammerraht Schmidts vermö- gen nimalen in der steuer gelegen, noch selbiger bür- ger gewesen sey; vilmehr sind die herrschaftliche di- ner aller orten im Hohenlohischen, auch im zweif- fel in andern teutschen landen, und orten, sonst der nachsteuer halber, für befreiet zu achten, welches ebenfalls von den erben zu behaubten stehet, Schoepff im cons. XIIII n. 38 -- 48, n. 56 s. 99 fgg., Mevius über das lübische recht, b. II tit. 2 art. 4 n. 19, 20, und P. VII decis. 28, Ah. Fritsch T. I exerc. iur. publ. III th. 13, 14, Christian Tho- masiusde iure detract. §. 43 fg. s. 46 fg. Joh. Jod. Beckde iure detract. P. I cap. VI obs. 8 -- 10; und obschon der Freiherr von WernherP. X obs. 314 dafür halten will: daß die erben der befreieten personen zum abzugsgelte anzuhalten wä- ren: so ist doch dises den rechten entgegen, von Berger in oecon. iur. lib. I tit. 2, Schoepff am a. o. n. 56 s. 102. Dergleichen privilegien dür- fen von einem falle auf den andern nicht erstrecket, noch ausgedenet werden, Schoepff n. 52 n. 63 s. 102 fg., Joh. Andr. Crusiusde iure detractus, cap. II n. 16, BoehmerT. III P. II cons. 141 n. 8 s. 244. Dargegen auch die herrschaftliche ver- ordnung vom jare 1709 nichts half; in betracht diselbe von fremden redete; gleichwohl herrschaftli- che bedinte für fremde nicht zu achten stehen; vil- mehr für landesuntertanen zu halten sind, welche bei den oberen landesgerichten iren gerichtsstand ha- ben. Jm Hessen-Darmstädtischen nennet man dise abgabe collateral-gelter, d. i. wenn man einen seiten-verwandten beerbet. Dise hat in den fürstl. hessen-casselischen landen aus dem widervergel-
tungs-
von der nachſteuer, u. dem abzugsg.
mithin auf dijenigen, welche keine buͤrger ſind, noch das buͤrgerrecht auf ſich haben, nicht erſtrecket wer- den darf; bevorab die ſtadt einraͤumete: wasmaſ- ſen des verſtorbenen kammerraht Schmidts vermoͤ- gen nimalen in der ſteuer gelegen, noch ſelbiger buͤr- ger geweſen ſey; vilmehr ſind die herrſchaftliche di- ner aller orten im Hohenlohiſchen, auch im zweif- fel in andern teutſchen landen, und orten, ſonſt der nachſteuer halber, fuͤr befreiet zu achten, welches ebenfalls von den erben zu behaubten ſtehet, Schoepff im conſ. XIIII n. 38 — 48, n. 56 ſ. 99 fgg., Mevius uͤber das luͤbiſche recht, b. II tit. 2 art. 4 n. 19, 20, und P. VII deciſ. 28, Ah. Fritſch T. I exerc. iur. publ. III th. 13, 14, Chriſtian Tho- maſiusde iure detract. §. 43 fg. ſ. 46 fg. Joh. Jod. Beckde iure detract. P. I cap. VI obſ. 8 — 10; und obſchon der Freiherr von WernherP. X obſ. 314 dafuͤr halten will: daß die erben der befreieten perſonen zum abzugsgelte anzuhalten waͤ- ren: ſo iſt doch diſes den rechten entgegen, von Berger in oecon. iur. lib. I tit. 2, Schoepff am a. o. n. 56 ſ. 102. Dergleichen privilegien duͤr- fen von einem falle auf den andern nicht erſtrecket, noch ausgedenet werden, Schoepff n. 52 n. 63 ſ. 102 fg., Joh. Andr. Cruſiusde iure detractus, cap. II n. 16, BoehmerT. III P. II conſ. 141 n. 8 ſ. 244. Dargegen auch die herrſchaftliche ver- ordnung vom jare 1709 nichts half; in betracht diſelbe von fremden redete; gleichwohl herrſchaftli- che bedinte fuͤr fremde nicht zu achten ſtehen; vil- mehr fuͤr landesuntertanen zu halten ſind, welche bei den oberen landesgerichten iren gerichtsſtand ha- ben. Jm Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen nennet man diſe abgabe collateral-gelter, d. i. wenn man einen ſeiten-verwandten beerbet. Diſe hat in den fuͤrſtl. heſſen-caſſeliſchen landen aus dem widervergel-
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mithin auf dijenigen, welche keine buͤrger ſind, noch
das buͤrgerrecht auf ſich haben, nicht erſtrecket wer-
den darf; bevorab die ſtadt einraͤumete: wasmaſ-
ſen des verſtorbenen kammerraht Schmidts vermoͤ-
gen nimalen in der ſteuer gelegen, noch ſelbiger buͤr-
ger geweſen ſey; vilmehr ſind die herrſchaftliche di-
ner aller orten im Hohenlohiſchen, auch im zweif-
fel in andern teutſchen landen, und orten, ſonſt der
nachſteuer halber, fuͤr befreiet zu achten, welches
ebenfalls von den erben zu behaubten ſtehet,
Schoepff im conſ. XIIII n. 38 — 48, n. 56 ſ. 99
fgg., Mevius uͤber das luͤbiſche recht, b. II tit. 2
art. 4 n. 19, 20, und P. VII deciſ. 28, Ah. Fritſch
T. I exerc. iur. publ. III th. 13, 14, Chriſtian Tho-
maſius de iure detract. §. 43 fg. ſ. 46 fg. Joh.
Jod. Beck de iure detract. P. I cap. VI obſ. 8 —
10; und obſchon der Freiherr von Wernher P.
X obſ. 314 dafuͤr halten will: daß die erben der
befreieten perſonen zum abzugsgelte anzuhalten waͤ-
ren: ſo iſt doch diſes den rechten entgegen, von
Berger in oecon. iur. lib. I tit. 2, Schoepff am
a. o. n. 56 ſ. 102. Dergleichen privilegien duͤr-
fen von einem falle auf den andern nicht erſtrecket,
noch ausgedenet werden, Schoepff n. 52 n. 63
ſ. 102 fg., Joh. Andr. Cruſius de iure detractus,
cap. II n. 16, Boehmer T. III P. II conſ. 141 n.
8 ſ. 244. Dargegen auch die herrſchaftliche ver-
ordnung vom jare 1709 nichts half; in betracht
diſelbe von fremden redete; gleichwohl herrſchaftli-
che bedinte fuͤr fremde nicht zu achten ſtehen; vil-
mehr fuͤr landesuntertanen zu halten ſind, welche
bei den oberen landesgerichten iren gerichtsſtand ha-
ben. Jm Heſſen-Darmſtaͤdtiſchen nennet man
diſe abgabe collateral-gelter, d. i. wenn man einen
ſeiten-verwandten beerbet. Diſe hat in den fuͤrſtl.
heſſen-caſſeliſchen landen aus dem widervergel-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1187>, abgerufen am 22.11.2024.
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