drücklich nicht verboten wäre (§ 3441 des 2ten th.); gleichwohl kan der lezte des mannsstammes den töchtern, und deren nachkommen, durch testamen- te, oder verträge etc. keinen nachteil des rückfalles halber verursachen (§ 3432 des 2ten th.), Rein- hardt am a. o. s. 133 § 15; in betracht das fidei- commiß für das geschlecht gestiftet ist, wozu auch der weibliche stamm gehöret, Wildvogelde trans- lat. fideicommiss. s. 15 § 12; immaßen es genug ist: ein recht in habitu zu besizen; ob man es schon ei- ner behinderung halber nicht in der tat, noch wirk- lich hat, und ausübet, Vultejus im cons. 47 n. 127 fg. s. 144, vol. IIII. Was allso der besizer des fideicommisses zum nachteile darüber verhänget, das fället als nichtig dahin, Brandt am a. o. s. 34 § 27 § 32. disemnach darf er darüber frei nicht gebaren, noch es mit schulden belästigen (§ 3431 des 2ten th.), noch mögen die gläubiger in die nuzun- gen desselben länger eingewisen werden, als der be- sizer lebet, freiherr von Cramerobs. XI s. 51. des endes kan kein fideicommiß zur concursmassa des besizers gezogen werden, freiherr von Cramerobs. XXII s. 90, und wenn des vaters vermögen auch in concurs fället, stehet den kindern dennoch frei: das fideicommiß aus selbigem zu fodern (§ 3435 des 2ten th.), immaßen sie dasselbe nicht dem va- ter, sondern dem ersten erwerber zu verdanken ha- ben (§ 3442 des 2ten th.), Freiherr von Senken- bergin primis lineis iur. feud. s. 377 § 334, von Ludewigde obligatione successoris in princip. &c. cap. VII T. I. opusc. sp. 615 fg., Heimburg und Schröter am a. o. cap. III § 37 s. 91, von Lyn- ker in decis. 1146, gleichwie die stammlehne, Dit. Herrm. Kemmerichde instit. German. ad conser- uat. famil. spect. Jena 1737. Disem nach hat man die stammgüter den lehnen, gewissermaßen, gleich-
gestel-
II buch, CXV haubtſtuͤck,
druͤcklich nicht verboten waͤre (§ 3441 des 2ten th.); gleichwohl kan der lezte des mannsſtammes den toͤchtern, und deren nachkommen, durch teſtamen- te, oder vertraͤge ꝛc. keinen nachteil des ruͤckfalles halber verurſachen (§ 3432 des 2ten th.), Rein- hardt am a. o. ſ. 133 § 15; in betracht das fidei- commiß fuͤr das geſchlecht geſtiftet iſt, wozu auch der weibliche ſtamm gehoͤret, Wildvogelde trans- lat. fideicommiſſ. ſ. 15 § 12; immaßen es genug iſt: ein recht in habitu zu beſizen; ob man es ſchon ei- ner behinderung halber nicht in der tat, noch wirk- lich hat, und ausuͤbet, Vultejus im conſ. 47 n. 127 fg. ſ. 144, vol. IIII. Was allſo der beſizer des fideicommiſſes zum nachteile daruͤber verhaͤnget, das faͤllet als nichtig dahin, Brandt am a. o. ſ. 34 § 27 § 32. diſemnach darf er daruͤber frei nicht gebaren, noch es mit ſchulden belaͤſtigen (§ 3431 des 2ten th.), noch moͤgen die glaͤubiger in die nuzun- gen deſſelben laͤnger eingewiſen werden, als der be- ſizer lebet, freiherr von Cramerobſ. XI ſ. 51. des endes kan kein fideicommiß zur concursmaſſa des beſizers gezogen werden, freiherr von Cramerobſ. XXII ſ. 90, und wenn des vaters vermoͤgen auch in concurs faͤllet, ſtehet den kindern dennoch frei: das fideicommiß aus ſelbigem zu fodern (§ 3435 des 2ten th.), immaßen ſie daſſelbe nicht dem va- ter, ſondern dem erſten erwerber zu verdanken ha- ben (§ 3442 des 2ten th.), Freiherr von Senken- bergin primis lineis iur. feud. ſ. 377 § 334, von Ludewigde obligatione ſucceſſoris in princip. &c. cap. VII T. I. opuſc. ſp. 615 fg., Heimburg und Schroͤter am a. o. cap. III § 37 ſ. 91, von Lyn- ker in deciſ. 1146, gleichwie die ſtammlehne, Dit. Herrm. Kemmerichde inſtit. German. ad conſer- uat. famil. ſpect. Jena 1737. Diſem nach hat man die ſtammguͤter den lehnen, gewiſſermaßen, gleich-
geſtel-
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II buch, CXV haubtſtuͤck,
druͤcklich nicht verboten waͤre (§ 3441 des 2ten th.);
gleichwohl kan der lezte des mannsſtammes den
toͤchtern, und deren nachkommen, durch teſtamen-
te, oder vertraͤge ꝛc. keinen nachteil des ruͤckfalles
halber verurſachen (§ 3432 des 2ten th.), Rein-
hardt am a. o. ſ. 133 § 15; in betracht das fidei-
commiß fuͤr das geſchlecht geſtiftet iſt, wozu auch
der weibliche ſtamm gehoͤret, Wildvogel de trans-
lat. fideicommiſſ. ſ. 15 § 12; immaßen es genug iſt:
ein recht in habitu zu beſizen; ob man es ſchon ei-
ner behinderung halber nicht in der tat, noch wirk-
lich hat, und ausuͤbet, Vultejus im conſ. 47 n.
127 fg. ſ. 144, vol. IIII. Was allſo der beſizer des
fideicommiſſes zum nachteile daruͤber verhaͤnget,
das faͤllet als nichtig dahin, Brandt am a. o. ſ. 34
§ 27 § 32. diſemnach darf er daruͤber frei nicht
gebaren, noch es mit ſchulden belaͤſtigen (§ 3431 des
2ten th.), noch moͤgen die glaͤubiger in die nuzun-
gen deſſelben laͤnger eingewiſen werden, als der be-
ſizer lebet, freiherr von Cramer obſ. XI ſ. 51. des
endes kan kein fideicommiß zur concursmaſſa des
beſizers gezogen werden, freiherr von Cramer obſ.
XXII ſ. 90, und wenn des vaters vermoͤgen auch
in concurs faͤllet, ſtehet den kindern dennoch frei:
das fideicommiß aus ſelbigem zu fodern (§ 3435
des 2ten th.), immaßen ſie daſſelbe nicht dem va-
ter, ſondern dem erſten erwerber zu verdanken ha-
ben (§ 3442 des 2ten th.), Freiherr von Senken-
berg in primis lineis iur. feud. ſ. 377 § 334, von
Ludewig de obligatione ſucceſſoris in princip. &c.
cap. VII T. I. opuſc. ſp. 615 fg., Heimburg und
Schroͤter am a. o. cap. III § 37 ſ. 91, von Lyn-
ker in deciſ. 1146, gleichwie die ſtammlehne, Dit.
Herrm. Kemmerich de inſtit. German. ad conſer-
uat. famil. ſpect. Jena 1737. Diſem nach hat man
die ſtammguͤter den lehnen, gewiſſermaßen, gleich-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1172>, abgerufen am 22.11.2024.
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