Bei den herzogen in Pommern ist diser vorbehalt immer geschehen, Schwarz in der pommerischen lehnhistori s. 258, s. 262, s. 444, s. 446, s. 574, s. 807 etc. Solches hiß todteilung. Darauf zi- lete Daun in der Sponheimischen sache, ausweiß- lich meiner abh. de terrarum partit. etc Marburg 1746, 4t, s. 28 f. 29, Joh. Aug. Hellfeldde di- uisione territoriorum Germaniae, Jena 1764. Fer- ner die grundteilung. Dise bedeutet: die ausein- andersezung der gebrüder, und des geschwisters auf beständig; doch verstehet sich die erbfolge unter ein- ander Freiherr von Cramer in wezl. nebenstunden, th. XVIIII abh. 1 fgg. th. XXI abh. 2 s. 13 fgg. Weiter die thatteilung. Dise heisset eine unwi- derrufliche teilung. Man saget auch: urthat-tei- lung. Jeweilen heisset es thatteil, Haltaus am a. o. sp. 1781, und sp. 2009, sp. 2010. Hirzu kömmt auch der sogenannte teilschilling, wo er hergebracht ist, vermöge dessen jeweilen den gerichts- herren wegen der teilung etwas entrichtet werden muß. Allso müssen die teilende bauern zu Thräna dem von Ponickau den teilschilling entrichten, von 20 schocken eines. Jn brabant werden bei teilung der lehne solche erst in des lehnherrns hände auf- gelassen, besage des stemmat. S. R. I. dynastarum et comitum de et in Horn S. R. I. protocynegorum hereditar. Bruxellis 1757 fol. s. VII. Sodann hat man die örterung, Haltaus sp. 1452, Wachter sp. 1172, welche die alte jeweilen an statt der tei- lung braucheten. Unter den herzogen von Sach- sen kömmt dises wort sehr oft vor, besage des Müllers in den annalibus des kur- und fürstlichen hauses Sachsen, und begreiffet bald eine mutschi- rung, bald eine teilung etc. Man hat oerterungs- und sonderungs-recesse. Oertern heisset 1) defi- nire, terminare, 2) diuidere terras in partes.Oer-
terung
II buch, CII haubtſtuͤck,
Bei den herzogen in Pommern iſt diſer vorbehalt immer geſchehen, Schwarz in der pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 258, ſ. 262, ſ. 444, ſ. 446, ſ. 574, ſ. 807 ꝛc. Solches hiß todteilung. Darauf zi- lete Daun in der Sponheimiſchen ſache, ausweiß- lich meiner abh. de terrarum partit. etc Marburg 1746, 4t, ſ. 28 f. 29, Joh. Aug. Hellfeldde di- uiſione territoriorum Germaniae, Jena 1764. Fer- ner die grundteilung. Diſe bedeutet: die ausein- anderſezung der gebruͤder, und des geſchwiſters auf beſtaͤndig; doch verſtehet ſich die erbfolge unter ein- ander Freiherr von Cramer in wezl. nebenſtunden, th. XVIIII abh. 1 fgg. th. XXI abh. 2 ſ. 13 fgg. Weiter die thatteilung. Diſe heiſſet eine unwi- derrufliche teilung. Man ſaget auch: urthat-tei- lung. Jeweilen heiſſet es thatteil, Haltaus am a. o. ſp. 1781, und ſp. 2009, ſp. 2010. Hirzu koͤmmt auch der ſogenannte teilſchilling, wo er hergebracht iſt, vermoͤge deſſen jeweilen den gerichts- herren wegen der teilung etwas entrichtet werden muß. Allſo muͤſſen die teilende bauern zu Thraͤna dem von Ponickau den teilſchilling entrichten, von 20 ſchocken eines. Jn brabant werden bei teilung der lehne ſolche erſt in des lehnherrns haͤnde auf- gelaſſen, beſage des ſtemmat. S. R. I. dynaſtarum et comitum de et in Horn S. R. I. protocynegorum hereditar. Bruxellis 1757 fol. ſ. VII. Sodann hat man die oͤrterung, Haltaus ſp. 1452, Wachter ſp. 1172, welche die alte jeweilen an ſtatt der tei- lung braucheten. Unter den herzogen von Sach- ſen koͤmmt diſes wort ſehr oft vor, beſage des Muͤllers in den annalibus des kur- und fuͤrſtlichen hauſes Sachſen, und begreiffet bald eine mutſchi- rung, bald eine teilung ꝛc. Man hat oerterungs- und ſonderungs-receſſe. Oertern heiſſet 1) defi- nire, terminare, 2) diuidere terras in partes.Oer-
terung
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II buch, CII haubtſtuͤck,
Bei den herzogen in Pommern iſt diſer vorbehalt
immer geſchehen, Schwarz in der pommeriſchen
lehnhiſtori ſ. 258, ſ. 262, ſ. 444, ſ. 446, ſ. 574,
ſ. 807 ꝛc. Solches hiß todteilung. Darauf zi-
lete Daun in der Sponheimiſchen ſache, ausweiß-
lich meiner abh. de terrarum partit. etc Marburg
1746, 4t, ſ. 28 f. 29, Joh. Aug. Hellfeld de di-
uiſione territoriorum Germaniae, Jena 1764. Fer-
ner die grundteilung. Diſe bedeutet: die ausein-
anderſezung der gebruͤder, und des geſchwiſters auf
beſtaͤndig; doch verſtehet ſich die erbfolge unter ein-
ander Freiherr von Cramer in wezl. nebenſtunden,
th. XVIIII abh. 1 fgg. th. XXI abh. 2 ſ. 13 fgg.
Weiter die thatteilung. Diſe heiſſet eine unwi-
derrufliche teilung. Man ſaget auch: urthat-tei-
lung. Jeweilen heiſſet es thatteil, Haltaus am
a. o. ſp. 1781, und ſp. 2009, ſp. 2010. Hirzu
koͤmmt auch der ſogenannte teilſchilling, wo er
hergebracht iſt, vermoͤge deſſen jeweilen den gerichts-
herren wegen der teilung etwas entrichtet werden
muß. Allſo muͤſſen die teilende bauern zu Thraͤna
dem von Ponickau den teilſchilling entrichten, von
20 ſchocken eines. Jn brabant werden bei teilung
der lehne ſolche erſt in des lehnherrns haͤnde auf-
gelaſſen, beſage des ſtemmat. S. R. I. dynaſtarum et
comitum de et in Horn S. R. I. protocynegorum
hereditar. Bruxellis 1757 fol. ſ. VII. Sodann hat
man die oͤrterung, Haltaus ſp. 1452, Wachter
ſp. 1172, welche die alte jeweilen an ſtatt der tei-
lung braucheten. Unter den herzogen von Sach-
ſen koͤmmt diſes wort ſehr oft vor, beſage des
Muͤllers in den annalibus des kur- und fuͤrſtlichen
hauſes Sachſen, und begreiffet bald eine mutſchi-
rung, bald eine teilung ꝛc. Man hat oerterungs-
und ſonderungs-receſſe. Oertern heiſſet 1) defi-
nire, terminare, 2) diuidere terras in partes. Oer-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1162>, abgerufen am 22.11.2024.
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