Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

von der absonderung der güter.
paratione feudi et allodii petenda et perficienda,
Leipz 1733. Des Ge. Adam Struvens verzeich-
niß im synt. iur. feud. ist sächsisch. Daher ist das
verzeichniß (§ 3291 des 2ten th.) nach den gemei-
nen teutschen, und longobardischen lehnrechten
einzurichten gewesen.

§ 3291

Die auf das lehn gesezete gebäude sind, ausservon der lehns-
besserung an
gebäuden, und
deren erweis-
fung.

Sachsens zu vergüten (§ 3291 n. 34 des 2ten th.);
wenn auch schon das holz hirzu aus dem lehnwal-
de wirtschaftlich genommen worden ist; gestalt dem
vasallen die nuzungen des lehnes gehören, und sel-
bige ihm eigen werden; folgbar ist ihm dasjenige,
was er davon in das lehn zum beständigen nuz
verwendet, zu erstatten, Schweder am a. o. cap.
4 § 7 s. 180. Wofern aber das vorige gebäude
abgerissen, und die baumaterialien davon nicht ver-
brauchet worden wären; jedoch die erloschene li-
ni das nidergerissene gebäude aufgefüret hatte,
gebüret deren allodial-erben der wehrt derselben.

Man hat diserhalben die actionem negotiorum
gestorum, Mevius P. II decis. 227 n. 2, Casp.
Heinr. Horn
in iurispr. feud. cap. XXI § 5, Joh.
Wunderlich
de remediis, quae pro seruandis re-
cuperandisue impensis feudal. competunt,
Jena
1758 § 4 s. 8; bevorab, da es wegen der actionis
de in rem verso utili schwirigkeit gibet, Hofmann
de iure separ. allod. a feudo c. 1 § 9, 10 s. 21 fg.
Der beweiß wegen der besserungen ist am füglich-
sten anzutreten: wenn dabei festgesezet wird: daß
die schäzer auf den wehrt der gebäude, wie solcher
bei dem ableben des leztverstorbenen lehnbesizers
sich befand, zu sehen haben, Hofmann am a. o. cap. 2
§ 5 s. 38; darauf ist der sicherste weg: unter anleitung
etlicher von adel, welche selbst rittergüter besizen,

und

von der abſonderung der guͤter.
paratione feudi et allodii petenda et perficienda,
Leipz 1733. Des Ge. Adam Struvens verzeich-
niß im ſynt. iur. feud. iſt ſaͤchſiſch. Daher iſt das
verzeichniß (§ 3291 des 2ten th.) nach den gemei-
nen teutſchen, und longobardiſchen lehnrechten
einzurichten geweſen.

§ 3291

Die auf das lehn geſezete gebaͤude ſind, auſſervon der lehns-
beſſerung an
gebaͤuden, und
deren erweiſ-
fung.

Sachſens zu verguͤten (§ 3291 n. 34 des 2ten th.);
wenn auch ſchon das holz hirzu aus dem lehnwal-
de wirtſchaftlich genommen worden iſt; geſtalt dem
vaſallen die nuzungen des lehnes gehoͤren, und ſel-
bige ihm eigen werden; folgbar iſt ihm dasjenige,
was er davon in das lehn zum beſtaͤndigen nuz
verwendet, zu erſtatten, Schweder am a. o. cap.
4 § 7 ſ. 180. Wofern aber das vorige gebaͤude
abgeriſſen, und die baumaterialien davon nicht ver-
brauchet worden waͤren; jedoch die erloſchene li-
ni das nidergeriſſene gebaͤude aufgefuͤret hatte,
gebuͤret deren allodial-erben der wehrt derſelben.

Man hat diſerhalben die actionem negotiorum
geſtorum, Mevius P. II deciſ. 227 n. 2, Caſp.
Heinr. Horn
in iurispr. feud. cap. XXI § 5, Joh.
Wunderlich
de remediis, quae pro ſeruandis re-
cuperandiſue impenſis feudal. competunt,
Jena
1758 § 4 ſ. 8; bevorab, da es wegen der actionis
de in rem verſo utili ſchwirigkeit gibet, Hofmann
de iure ſepar. allod. a feudo c. 1 § 9, 10 ſ. 21 fg.
Der beweiß wegen der beſſerungen iſt am fuͤglich-
ſten anzutreten: wenn dabei feſtgeſezet wird: daß
die ſchaͤzer auf den wehrt der gebaͤude, wie ſolcher
bei dem ableben des leztverſtorbenen lehnbeſizers
ſich befand, zu ſehen haben, Hofmann am a. o. cap. 2
§ 5 ſ. 38; darauf iſt der ſicherſte weg: unter anleitung
etlicher von adel, welche ſelbſt ritterguͤter beſizen,

und
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1159" n="1135"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von der ab&#x017F;onderung der gu&#x0364;ter.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">paratione feudi et allodii petenda et perficienda,</hi><lb/>
Leipz 1733. Des <hi rendition="#fr">Ge. Adam Struvens</hi> verzeich-<lb/>
niß im <hi rendition="#aq">&#x017F;ynt. iur. feud.</hi> i&#x017F;t &#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;ch. Daher i&#x017F;t das<lb/>
verzeichniß (§ 3291 des 2ten th.) nach den gemei-<lb/>
nen teut&#x017F;chen, und longobardi&#x017F;chen lehnrechten<lb/>
einzurichten gewe&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 3291</head><lb/>
          <p>Die auf das lehn ge&#x017F;ezete geba&#x0364;ude &#x017F;ind, au&#x017F;&#x017F;er<note place="right">von der lehns-<lb/>
be&#x017F;&#x017F;erung an<lb/>
geba&#x0364;uden, und<lb/>
deren erwei&#x017F;-<lb/>
fung.</note><lb/>
Sach&#x017F;ens zu vergu&#x0364;ten (§ 3291 n. 34 des 2ten th.);<lb/>
wenn auch &#x017F;chon das holz hirzu aus dem lehnwal-<lb/>
de wirt&#x017F;chaftlich genommen worden i&#x017F;t; ge&#x017F;talt dem<lb/>
va&#x017F;allen die nuzungen des lehnes geho&#x0364;ren, und &#x017F;el-<lb/>
bige ihm eigen werden; folgbar i&#x017F;t ihm dasjenige,<lb/>
was er davon in das lehn zum be&#x017F;ta&#x0364;ndigen nuz<lb/>
verwendet, zu er&#x017F;tatten, <hi rendition="#fr">Schweder</hi> am a. o. cap.<lb/>
4 § 7 &#x017F;. 180. Wofern aber das vorige geba&#x0364;ude<lb/>
abgeri&#x017F;&#x017F;en, und die baumaterialien davon nicht ver-<lb/>
brauchet worden wa&#x0364;ren; jedoch die erlo&#x017F;chene li-<lb/>
ni das nidergeri&#x017F;&#x017F;ene geba&#x0364;ude aufgefu&#x0364;ret hatte,<lb/>
gebu&#x0364;ret deren allodial-erben der wehrt der&#x017F;elben.</p><lb/>
          <p>Man hat di&#x017F;erhalben die actionem negotiorum<lb/>
ge&#x017F;torum, <hi rendition="#fr">Mevius</hi> <hi rendition="#aq">P. II deci&#x017F;.</hi> 227 n. 2, <hi rendition="#fr">Ca&#x017F;p.<lb/>
Heinr. Horn</hi> <hi rendition="#aq">in iurispr. feud. cap. XXI</hi> § 5, <hi rendition="#fr">Joh.<lb/>
Wunderlich</hi> <hi rendition="#aq">de remediis, quae pro &#x017F;eruandis re-<lb/>
cuperandi&#x017F;ue impen&#x017F;is feudal. competunt,</hi> Jena<lb/>
1758 § 4 &#x017F;. 8; bevorab, da es wegen der actionis<lb/>
de in rem ver&#x017F;o utili &#x017F;chwirigkeit gibet, <hi rendition="#fr">Hofmann</hi><lb/><hi rendition="#aq">de iure &#x017F;epar. allod. a feudo c.</hi> 1 § 9, 10 &#x017F;. 21 fg.<lb/>
Der beweiß wegen der be&#x017F;&#x017F;erungen i&#x017F;t am fu&#x0364;glich-<lb/>
&#x017F;ten anzutreten: wenn dabei fe&#x017F;tge&#x017F;ezet wird: daß<lb/>
die &#x017F;cha&#x0364;zer auf den wehrt der geba&#x0364;ude, wie &#x017F;olcher<lb/>
bei dem ableben des leztver&#x017F;torbenen lehnbe&#x017F;izers<lb/>
&#x017F;ich befand, zu &#x017F;ehen haben, <hi rendition="#fr">Hofmann</hi> am a. o. cap. 2<lb/>
§ 5 &#x017F;. 38; darauf i&#x017F;t der &#x017F;icher&#x017F;te weg: unter anleitung<lb/>
etlicher von adel, welche &#x017F;elb&#x017F;t rittergu&#x0364;ter be&#x017F;izen,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1135/1159] von der abſonderung der guͤter. paratione feudi et allodii petenda et perficienda, Leipz 1733. Des Ge. Adam Struvens verzeich- niß im ſynt. iur. feud. iſt ſaͤchſiſch. Daher iſt das verzeichniß (§ 3291 des 2ten th.) nach den gemei- nen teutſchen, und longobardiſchen lehnrechten einzurichten geweſen. § 3291 Die auf das lehn geſezete gebaͤude ſind, auſſer Sachſens zu verguͤten (§ 3291 n. 34 des 2ten th.); wenn auch ſchon das holz hirzu aus dem lehnwal- de wirtſchaftlich genommen worden iſt; geſtalt dem vaſallen die nuzungen des lehnes gehoͤren, und ſel- bige ihm eigen werden; folgbar iſt ihm dasjenige, was er davon in das lehn zum beſtaͤndigen nuz verwendet, zu erſtatten, Schweder am a. o. cap. 4 § 7 ſ. 180. Wofern aber das vorige gebaͤude abgeriſſen, und die baumaterialien davon nicht ver- brauchet worden waͤren; jedoch die erloſchene li- ni das nidergeriſſene gebaͤude aufgefuͤret hatte, gebuͤret deren allodial-erben der wehrt derſelben. von der lehns- beſſerung an gebaͤuden, und deren erweiſ- fung. Man hat diſerhalben die actionem negotiorum geſtorum, Mevius P. II deciſ. 227 n. 2, Caſp. Heinr. Horn in iurispr. feud. cap. XXI § 5, Joh. Wunderlich de remediis, quae pro ſeruandis re- cuperandiſue impenſis feudal. competunt, Jena 1758 § 4 ſ. 8; bevorab, da es wegen der actionis de in rem verſo utili ſchwirigkeit gibet, Hofmann de iure ſepar. allod. a feudo c. 1 § 9, 10 ſ. 21 fg. Der beweiß wegen der beſſerungen iſt am fuͤglich- ſten anzutreten: wenn dabei feſtgeſezet wird: daß die ſchaͤzer auf den wehrt der gebaͤude, wie ſolcher bei dem ableben des leztverſtorbenen lehnbeſizers ſich befand, zu ſehen haben, Hofmann am a. o. cap. 2 § 5 ſ. 38; darauf iſt der ſicherſte weg: unter anleitung etlicher von adel, welche ſelbſt ritterguͤter beſizen, und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1159
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1159>, abgerufen am 21.11.2024.