Verschidene rechtsgelehrte wänen: daß sota- nes rückfallsrecht aus dem römischen rechte, und zwar L. 13. § 2 cod. de legit. hered. herzuleiten wä- re, und wenn auch schon sotanes gesäz durch die Novelle 118 cap. 3 abgeändert worden seyn möch- te; so hätten dennoch verschidene lande den L. 13 Cod. beibehalten, von Ludewig in gelehrten an- zeigen th. I s. 828, 829, von Leyser im specim. 423 med. 1 s. 1114 fg. vol VI; allein wir brau- chen dahir kein römisches gesäz anzuzihen; sinte- mal die sache den teutschen grundsäzen gemäß ist, nämlich, suche dein geschlecht zu erhalten.
Fünf und neunzigstes haubtstück von der abfindung der nachgebornen kinder, und dem heraus.
§ 3241
Dijenige, welchen das zukommende vermögen angewisen, und damit von dem andern gute der aeltern, oder des geschwisters abgesondert wer- den, heissen abgeteilte, abgesundene, etc. Die ab- gefundenen kinder bekommen von dem gnaden- quartale nichts.
§ 3242
ob der abgefun- dene über sei- nen unterhalt gebaren kan?
Ein abgefundenes geschwister etc. welches kei- ne leibeserben hat, kan nach der regel, über seinen unterhalt nicht gebaren. Denn diser hat den stillschweigenden rückfall bey sich, wenn er aus- drücklich nicht verordnet, noch vorbehalten, und bedingt ist, wie in der von landsbergischen stamms- vereinigung vom jare 1681 § 7 bei dem von Lu- dolfsymph. consult et decis. 24 vol. III sich finden
lässet.
II b., XCV h., von der abfindung
§ 3233
woher das ruͤck- fallsrecht zu leiten iſt.
Verſchidene rechtsgelehrte waͤnen: daß ſota- nes ruͤckfallsrecht aus dem roͤmiſchen rechte, und zwar L. 13. § 2 cod. de legit. hered. herzuleiten waͤ- re, und wenn auch ſchon ſotanes geſaͤz durch die Novelle 118 cap. 3 abgeaͤndert worden ſeyn moͤch- te; ſo haͤtten dennoch verſchidene lande den L. 13 Cod. beibehalten, von Ludewig in gelehrten an- zeigen th. I ſ. 828, 829, von Leyſer im ſpecim. 423 med. 1 ſ. 1114 fg. vol VI; allein wir brau- chen dahir kein roͤmiſches geſaͤz anzuzihen; ſinte- mal die ſache den teutſchen grundſaͤzen gemaͤß iſt, naͤmlich, ſuche dein geſchlecht zu erhalten.
Fuͤnf und neunzigſtes haubtſtuͤck von der abfindung der nachgebornen kinder, und dem heraus.
§ 3241
Dijenige, welchen das zukommende vermoͤgen angewiſen, und damit von dem andern gute der aeltern, oder des geſchwiſters abgeſondert wer- den, heiſſen abgeteilte, abgeſundene, ꝛc. Die ab- gefundenen kinder bekommen von dem gnaden- quartale nichts.
§ 3242
ob der abgefun- dene uͤber ſei- nen unterhalt gebaren kan?
Ein abgefundenes geſchwiſter ꝛc. welches kei- ne leibeserben hat, kan nach der regel, uͤber ſeinen unterhalt nicht gebaren. Denn diſer hat den ſtillſchweigenden ruͤckfall bey ſich, wenn er aus- druͤcklich nicht verordnet, noch vorbehalten, und bedingt iſt, wie in der von landsbergiſchen ſtamms- vereinigung vom jare 1681 § 7 bei dem von Lu- dolfſymph. conſult et deciſ. 24 vol. III ſich finden
laͤſſet.
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f1146"n="1122"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> b., <hirendition="#aq">XCV</hi> h., von der abfindung</hi></fw><lb/><divn="2"><head>§ 3233</head><lb/><noteplace="left">woher das ruͤck-<lb/>
fallsrecht zu<lb/>
leiten iſt.</note><p>Verſchidene rechtsgelehrte waͤnen: daß ſota-<lb/>
nes ruͤckfallsrecht aus dem roͤmiſchen rechte, und<lb/>
zwar <hirendition="#aq">L. 13. § 2 cod. de legit. hered.</hi> herzuleiten waͤ-<lb/>
re, und wenn auch ſchon ſotanes geſaͤz durch die<lb/>
Novelle 118 cap. 3 abgeaͤndert worden ſeyn moͤch-<lb/>
te; ſo haͤtten dennoch verſchidene lande den <hirendition="#aq">L. 13<lb/>
Cod.</hi> beibehalten, <hirendition="#fr">von Ludewig</hi> in gelehrten an-<lb/>
zeigen th. <hirendition="#aq">I</hi>ſ. 828, 829, <hirendition="#fr">von Leyſer</hi> im <hirendition="#aq">ſpecim.<lb/>
423 med.</hi> 1 ſ. 1114 fg. <hirendition="#aq">vol VI;</hi> allein wir brau-<lb/>
chen dahir kein roͤmiſches geſaͤz anzuzihen; ſinte-<lb/>
mal die ſache den teutſchen grundſaͤzen gemaͤß iſt,<lb/>
naͤmlich, ſuche dein geſchlecht zu erhalten.</p></div></div><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Fuͤnf und neunzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
von der abfindung der nachgebornen<lb/>
kinder, und dem heraus.</hi></head><lb/><divn="2"><head>§ 3241</head><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ijenige, welchen das zukommende vermoͤgen<lb/>
angewiſen, und damit von dem andern gute<lb/>
der aeltern, oder des geſchwiſters abgeſondert wer-<lb/>
den, heiſſen abgeteilte, abgeſundene, ꝛc. Die ab-<lb/>
gefundenen kinder bekommen von dem gnaden-<lb/>
quartale nichts.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 3242</head><lb/><noteplace="left">ob der abgefun-<lb/>
dene uͤber ſei-<lb/>
nen unterhalt<lb/>
gebaren kan?</note><p>Ein abgefundenes geſchwiſter ꝛc. welches kei-<lb/>
ne leibeserben hat, kan nach der regel, uͤber ſeinen<lb/>
unterhalt nicht gebaren. Denn diſer hat den<lb/>ſtillſchweigenden ruͤckfall bey ſich, wenn er aus-<lb/>
druͤcklich nicht verordnet, noch vorbehalten, und<lb/>
bedingt iſt, wie in der von landsbergiſchen ſtamms-<lb/>
vereinigung vom jare 1681 § 7 bei dem <hirendition="#fr">von Lu-<lb/>
dolf</hi><hirendition="#aq">ſymph. conſult et deciſ. 24 vol. III</hi>ſich finden<lb/><fwplace="bottom"type="catch">laͤſſet.</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[1122/1146]
II b., XCV h., von der abfindung
§ 3233
Verſchidene rechtsgelehrte waͤnen: daß ſota-
nes ruͤckfallsrecht aus dem roͤmiſchen rechte, und
zwar L. 13. § 2 cod. de legit. hered. herzuleiten waͤ-
re, und wenn auch ſchon ſotanes geſaͤz durch die
Novelle 118 cap. 3 abgeaͤndert worden ſeyn moͤch-
te; ſo haͤtten dennoch verſchidene lande den L. 13
Cod. beibehalten, von Ludewig in gelehrten an-
zeigen th. I ſ. 828, 829, von Leyſer im ſpecim.
423 med. 1 ſ. 1114 fg. vol VI; allein wir brau-
chen dahir kein roͤmiſches geſaͤz anzuzihen; ſinte-
mal die ſache den teutſchen grundſaͤzen gemaͤß iſt,
naͤmlich, ſuche dein geſchlecht zu erhalten.
Fuͤnf und neunzigſtes haubtſtuͤck
von der abfindung der nachgebornen
kinder, und dem heraus.
§ 3241
Dijenige, welchen das zukommende vermoͤgen
angewiſen, und damit von dem andern gute
der aeltern, oder des geſchwiſters abgeſondert wer-
den, heiſſen abgeteilte, abgeſundene, ꝛc. Die ab-
gefundenen kinder bekommen von dem gnaden-
quartale nichts.
§ 3242
Ein abgefundenes geſchwiſter ꝛc. welches kei-
ne leibeserben hat, kan nach der regel, uͤber ſeinen
unterhalt nicht gebaren. Denn diſer hat den
ſtillſchweigenden ruͤckfall bey ſich, wenn er aus-
druͤcklich nicht verordnet, noch vorbehalten, und
bedingt iſt, wie in der von landsbergiſchen ſtamms-
vereinigung vom jare 1681 § 7 bei dem von Lu-
dolf ſymph. conſult et deciſ. 24 vol. III ſich finden
laͤſſet.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1146>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.