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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II b., XCV h., von der abfindung
§ 3233
woher das rück-
fallsrecht zu
leiten ist.

Verschidene rechtsgelehrte wänen: daß sota-
nes rückfallsrecht aus dem römischen rechte, und
zwar L. 13. § 2 cod. de legit. hered. herzuleiten wä-
re, und wenn auch schon sotanes gesäz durch die
Novelle 118 cap. 3 abgeändert worden seyn möch-
te; so hätten dennoch verschidene lande den L. 13
Cod.
beibehalten, von Ludewig in gelehrten an-
zeigen th. I s. 828, 829, von Leyser im specim.
423 med.
1 s. 1114 fg. vol VI; allein wir brau-
chen dahir kein römisches gesäz anzuzihen; sinte-
mal die sache den teutschen grundsäzen gemäß ist,
nämlich, suche dein geschlecht zu erhalten.

Fünf und neunzigstes haubtstück
von der abfindung der nachgebornen
kinder, und dem heraus.
§ 3241

Dijenige, welchen das zukommende vermögen
angewisen, und damit von dem andern gute
der aeltern, oder des geschwisters abgesondert wer-
den, heissen abgeteilte, abgesundene, etc. Die ab-
gefundenen kinder bekommen von dem gnaden-
quartale nichts.

§ 3242
ob der abgefun-
dene über sei-
nen unterhalt
gebaren kan?

Ein abgefundenes geschwister etc. welches kei-
ne leibeserben hat, kan nach der regel, über seinen
unterhalt nicht gebaren. Denn diser hat den
stillschweigenden rückfall bey sich, wenn er aus-
drücklich nicht verordnet, noch vorbehalten, und
bedingt ist, wie in der von landsbergischen stamms-
vereinigung vom jare 1681 § 7 bei dem von Lu-
dolf
symph. consult et decis. 24 vol. III sich finden

lässet.
II b., XCV h., von der abfindung
§ 3233
woher das ruͤck-
fallsrecht zu
leiten iſt.

Verſchidene rechtsgelehrte waͤnen: daß ſota-
nes ruͤckfallsrecht aus dem roͤmiſchen rechte, und
zwar L. 13. § 2 cod. de legit. hered. herzuleiten waͤ-
re, und wenn auch ſchon ſotanes geſaͤz durch die
Novelle 118 cap. 3 abgeaͤndert worden ſeyn moͤch-
te; ſo haͤtten dennoch verſchidene lande den L. 13
Cod.
beibehalten, von Ludewig in gelehrten an-
zeigen th. I ſ. 828, 829, von Leyſer im ſpecim.
423 med.
1 ſ. 1114 fg. vol VI; allein wir brau-
chen dahir kein roͤmiſches geſaͤz anzuzihen; ſinte-
mal die ſache den teutſchen grundſaͤzen gemaͤß iſt,
naͤmlich, ſuche dein geſchlecht zu erhalten.

Fuͤnf und neunzigſtes haubtſtuͤck
von der abfindung der nachgebornen
kinder, und dem heraus.
§ 3241

Dijenige, welchen das zukommende vermoͤgen
angewiſen, und damit von dem andern gute
der aeltern, oder des geſchwiſters abgeſondert wer-
den, heiſſen abgeteilte, abgeſundene, ꝛc. Die ab-
gefundenen kinder bekommen von dem gnaden-
quartale nichts.

§ 3242
ob der abgefun-
dene uͤber ſei-
nen unterhalt
gebaren kan?

Ein abgefundenes geſchwiſter ꝛc. welches kei-
ne leibeserben hat, kan nach der regel, uͤber ſeinen
unterhalt nicht gebaren. Denn diſer hat den
ſtillſchweigenden ruͤckfall bey ſich, wenn er aus-
druͤcklich nicht verordnet, noch vorbehalten, und
bedingt iſt, wie in der von landsbergiſchen ſtamms-
vereinigung vom jare 1681 § 7 bei dem von Lu-
dolf
ſymph. conſult et deciſ. 24 vol. III ſich finden

laͤſſet.
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[1122/1146] II b., XCV h., von der abfindung § 3233 Verſchidene rechtsgelehrte waͤnen: daß ſota- nes ruͤckfallsrecht aus dem roͤmiſchen rechte, und zwar L. 13. § 2 cod. de legit. hered. herzuleiten waͤ- re, und wenn auch ſchon ſotanes geſaͤz durch die Novelle 118 cap. 3 abgeaͤndert worden ſeyn moͤch- te; ſo haͤtten dennoch verſchidene lande den L. 13 Cod. beibehalten, von Ludewig in gelehrten an- zeigen th. I ſ. 828, 829, von Leyſer im ſpecim. 423 med. 1 ſ. 1114 fg. vol VI; allein wir brau- chen dahir kein roͤmiſches geſaͤz anzuzihen; ſinte- mal die ſache den teutſchen grundſaͤzen gemaͤß iſt, naͤmlich, ſuche dein geſchlecht zu erhalten. Fuͤnf und neunzigſtes haubtſtuͤck von der abfindung der nachgebornen kinder, und dem heraus. § 3241 Dijenige, welchen das zukommende vermoͤgen angewiſen, und damit von dem andern gute der aeltern, oder des geſchwiſters abgeſondert wer- den, heiſſen abgeteilte, abgeſundene, ꝛc. Die ab- gefundenen kinder bekommen von dem gnaden- quartale nichts. § 3242 Ein abgefundenes geſchwiſter ꝛc. welches kei- ne leibeserben hat, kan nach der regel, uͤber ſeinen unterhalt nicht gebaren. Denn diſer hat den ſtillſchweigenden ruͤckfall bey ſich, wenn er aus- druͤcklich nicht verordnet, noch vorbehalten, und bedingt iſt, wie in der von landsbergiſchen ſtamms- vereinigung vom jare 1681 § 7 bei dem von Lu- dolf ſymph. conſult et deciſ. 24 vol. III ſich finden laͤſſet.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1146>, abgerufen am 23.11.2024.