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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, LXXXV haubtstück,

Sotane Elisabeth beschenkt iren Schwigervater
Ruperten mit 1/5 von der vordern grafschaft, und
widerholet dieses 1416 gegen Ludewig von der
Pfalz, mit dem Barte. Tolner hist. Palat. s. 39
und in Cod. diplomat. s. 161 num. 215. Dises
1/5 hat die Kur noch. Jrem vater Johannes VI
verliß sie die übrigen 4/5 . Johannes VI war one
kinder, und vermachete seine lande an Baaden, und
Veldenz, seines vaters schwesterkindern. 1437 be-
kam Baaden 2/5 in der vördern grafschaft, und
Veldenz 2/5 an diser. An der hintern grafschaft er-
hilt Baaden die hälfte, und Veldenz die andere
halbscheid. Die erbtochter von Veldenz brachte
an Pfalz-Simmern 2/5 der vordern grafschaft. Als
Simmern die Kur-Pfalz erlangete, brachte sie 3/5 an
der vordern grafschaft zusammen; Baaden aber
hatte 2/5 . Hirbei ist es wegen der Kur-Pfalz und
Baaden bisher verbliben. Wie kömmt aber das
haus Zweybrücken hirher? Die Pfälzische hälfte
der hintern grafschaft kam an Ludewigen, Pfalz-
grafen zu Zweibrücken. Und nachdem Zweibrücken
sich wider in Neuburg und Zweibrücken jüngeren
linie teilete, blib die hälfte der hintern grafschaft
bei Zweibrücken. Baaden-Baaden in der teilung
mit Baaden-Durlach erlangete die 2/5 an Spon-
heim. Kur-Pfalz, und Baaden haben eine ge-
meinschaftliche regirung zu Kreuzenach. Joh. Jac.
Mosers
einleitung in das kur-pfälzische staats-
recht, s. 444 fg. Die grafen von Sponheim tei-
leten sich in Sayn. Starkenburg, Creuzenach, und
dise wider in verschidene linien. Sie hatten un-
ter andern die vordere, und hintere grafschaft, Kur-
Pfalz aber hatte nur einen teil, und durch Simon
IV, Creuzenachischer linie, welcher 1415 verstarb,
fil diser teil doch durch die tochter Elisabeth an
Pfalz. Jm jare 1437 starb Johann VI, der lezte

von
II buch, LXXXV haubtſtuͤck,

Sotane Eliſabeth beſchenkt iren Schwigervater
Ruperten mit ⅕ von der vordern grafſchaft, und
widerholet dieſes 1416 gegen Ludewig von der
Pfalz, mit dem Barte. Tolner hiſt. Palat. ſ. 39
und in Cod. diplomat. ſ. 161 num. 215. Diſes
⅕ hat die Kur noch. Jrem vater Johannes VI
verliß ſie die uͤbrigen ⅘. Johannes VI war one
kinder, und vermachete ſeine lande an Baaden, und
Veldenz, ſeines vaters ſchweſterkindern. 1437 be-
kam Baaden ⅖ in der voͤrdern grafſchaft, und
Veldenz ⅖ an diſer. An der hintern grafſchaft er-
hilt Baaden die haͤlfte, und Veldenz die andere
halbſcheid. Die erbtochter von Veldenz brachte
an Pfalz-Simmern ⅖ der vordern grafſchaft. Als
Simmern die Kur-Pfalz erlangete, brachte ſie ⅗ an
der vordern grafſchaft zuſammen; Baaden aber
hatte ⅖. Hirbei iſt es wegen der Kur-Pfalz und
Baaden bisher verbliben. Wie koͤmmt aber das
haus Zweybruͤcken hirher? Die Pfaͤlziſche haͤlfte
der hintern grafſchaft kam an Ludewigen, Pfalz-
grafen zu Zweibruͤcken. Und nachdem Zweibruͤcken
ſich wider in Neuburg und Zweibruͤcken juͤngeren
linie teilete, blib die haͤlfte der hintern grafſchaft
bei Zweibruͤcken. Baaden-Baaden in der teilung
mit Baaden-Durlach erlangete die ⅖ an Spon-
heim. Kur-Pfalz, und Baaden haben eine ge-
meinſchaftliche regirung zu Kreuzenach. Joh. Jac.
Moſers
einleitung in das kur-pfaͤlziſche ſtaats-
recht, ſ. 444 fg. Die grafen von Sponheim tei-
leten ſich in Sayn. Starkenburg, Creuzenach, und
diſe wider in verſchidene linien. Sie hatten un-
ter andern die vordere, und hintere grafſchaft, Kur-
Pfalz aber hatte nur einen teil, und durch Simon
IV, Creuzenachiſcher linie, welcher 1415 verſtarb,
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[1106/1130] II buch, LXXXV haubtſtuͤck, Sotane Eliſabeth beſchenkt iren Schwigervater Ruperten mit ⅕ von der vordern grafſchaft, und widerholet dieſes 1416 gegen Ludewig von der Pfalz, mit dem Barte. Tolner hiſt. Palat. ſ. 39 und in Cod. diplomat. ſ. 161 num. 215. Diſes ⅕ hat die Kur noch. Jrem vater Johannes VI verliß ſie die uͤbrigen ⅘. Johannes VI war one kinder, und vermachete ſeine lande an Baaden, und Veldenz, ſeines vaters ſchweſterkindern. 1437 be- kam Baaden ⅖ in der voͤrdern grafſchaft, und Veldenz ⅖ an diſer. An der hintern grafſchaft er- hilt Baaden die haͤlfte, und Veldenz die andere halbſcheid. Die erbtochter von Veldenz brachte an Pfalz-Simmern ⅖ der vordern grafſchaft. Als Simmern die Kur-Pfalz erlangete, brachte ſie ⅗ an der vordern grafſchaft zuſammen; Baaden aber hatte ⅖. Hirbei iſt es wegen der Kur-Pfalz und Baaden bisher verbliben. Wie koͤmmt aber das haus Zweybruͤcken hirher? Die Pfaͤlziſche haͤlfte der hintern grafſchaft kam an Ludewigen, Pfalz- grafen zu Zweibruͤcken. Und nachdem Zweibruͤcken ſich wider in Neuburg und Zweibruͤcken juͤngeren linie teilete, blib die haͤlfte der hintern grafſchaft bei Zweibruͤcken. Baaden-Baaden in der teilung mit Baaden-Durlach erlangete die ⅖ an Spon- heim. Kur-Pfalz, und Baaden haben eine ge- meinſchaftliche regirung zu Kreuzenach. Joh. Jac. Moſers einleitung in das kur-pfaͤlziſche ſtaats- recht, ſ. 444 fg. Die grafen von Sponheim tei- leten ſich in Sayn. Starkenburg, Creuzenach, und diſe wider in verſchidene linien. Sie hatten un- ter andern die vordere, und hintere grafſchaft, Kur- Pfalz aber hatte nur einen teil, und durch Simon IV, Creuzenachiſcher linie, welcher 1415 verſtarb, fil diſer teil doch durch die tochter Eliſabeth an Pfalz. Jm jare 1437 ſtarb Johann VI, der lezte von

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1130>, abgerufen am 22.11.2024.