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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den erben, und erbnemen.
es die erstgeburt, den majorat insbesondere, den
seniorat, oder den gemischten majorat, Heinecc
in den vermischeten anmerkungen, und rechtlichen
gutachten s. 201 fgg., n. XIII, wegen der freien
standesherrschaft Pleß. Jn der schulenburgischen
famili ist ebenfalls das majorat eingefüret, Lü-
nigs
R. archiv P. spec. cont. II von Sachsen, Anh.
s. 85.

Verstrickung der güter.

Das wort verstricken bedeutet entweder eine
genaue verbindung, z. e. sich mit einem eide ver-
stricken; oder es heisset 2) verstricken sovil, als
arrestiren, oder 3) eine einschränkung der erbfolge
bei den gütern, Haltaus sp. 1902. Die practi-
ci, welche das spanische wort: majorat, nicht lei-
den wollten, nenneten solche güter: legatum fa-
miliae, praelegatum familiae;
wenn nur einer vom
geschlecht den nüßbrauch des gutes hatte. Man
füret solches praelegatum familiae von dem ge-
schlechte von Schaumburg in Franken an. Das
jüngste beispil eines majorates haben wir bei dem
grafen von Hillesheim, welcher eine gräfin von
Hazfeld ehelichte (§ 2948). Nun ist die standes-
herrschaft Drachenberg in Schlesien ein majorat;
daher die gräfin den majorat, und dise einrichtung
belibte. Der majorat insbesondere gehet nicht auf
die linien; sondern auf den, welcher dem leztver-
storbenen am grade der nächste war.

[Tabelle]

Um
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von den erben, und erbnemen.
es die erſtgeburt, den majorat insbeſondere, den
ſeniorat, oder den gemiſchten majorat, Heinecc
in den vermiſcheten anmerkungen, und rechtlichen
gutachten ſ. 201 fgg., n. XIII, wegen der freien
ſtandesherrſchaft Pleß. Jn der ſchulenburgiſchen
famili iſt ebenfalls das majorat eingefuͤret, Luͤ-
nigs
R. archiv P. ſpec. cont. II von Sachſen, Anh.
ſ. 85.

Verſtrickung der guͤter.

Das wort verſtricken bedeutet entweder eine
genaue verbindung, z. e. ſich mit einem eide ver-
ſtricken; oder es heiſſet 2) verſtricken ſovil, als
arreſtiren, oder 3) eine einſchraͤnkung der erbfolge
bei den guͤtern, Haltaus ſp. 1902. Die practi-
ci, welche das ſpaniſche wort: majorat, nicht lei-
den wollten, nenneten ſolche guͤter: legatum fa-
miliae, praelegatum familiae;
wenn nur einer vom
geſchlecht den nuͤßbrauch des gutes hatte. Man
fuͤret ſolches praelegatum familiae von dem ge-
ſchlechte von Schaumburg in Franken an. Das
juͤngſte beiſpil eines majorates haben wir bei dem
grafen von Hillesheim, welcher eine graͤfin von
Hazfeld ehelichte (§ 2948). Nun iſt die ſtandes-
herrſchaft Drachenberg in Schleſien ein majorat;
daher die graͤfin den majorat, und diſe einrichtung
belibte. Der majorat insbeſondere gehet nicht auf
die linien; ſondern auf den, welcher dem leztver-
ſtorbenen am grade der naͤchſte war.

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[1093/1117] von den erben, und erbnemen. es die erſtgeburt, den majorat insbeſondere, den ſeniorat, oder den gemiſchten majorat, Heinecc in den vermiſcheten anmerkungen, und rechtlichen gutachten ſ. 201 fgg., n. XIII, wegen der freien ſtandesherrſchaft Pleß. Jn der ſchulenburgiſchen famili iſt ebenfalls das majorat eingefuͤret, Luͤ- nigs R. archiv P. ſpec. cont. II von Sachſen, Anh. ſ. 85. Verſtrickung der guͤter. Das wort verſtricken bedeutet entweder eine genaue verbindung, z. e. ſich mit einem eide ver- ſtricken; oder es heiſſet 2) verſtricken ſovil, als arreſtiren, oder 3) eine einſchraͤnkung der erbfolge bei den guͤtern, Haltaus ſp. 1902. Die practi- ci, welche das ſpaniſche wort: majorat, nicht lei- den wollten, nenneten ſolche guͤter: legatum fa- miliae, praelegatum familiae; wenn nur einer vom geſchlecht den nuͤßbrauch des gutes hatte. Man fuͤret ſolches praelegatum familiae von dem ge- ſchlechte von Schaumburg in Franken an. Das juͤngſte beiſpil eines majorates haben wir bei dem grafen von Hillesheim, welcher eine graͤfin von Hazfeld ehelichte (§ 2948). Nun iſt die ſtandes- herrſchaft Drachenberg in Schleſien ein majorat; daher die graͤfin den majorat, und diſe einrichtung belibte. Der majorat insbeſondere gehet nicht auf die linien; ſondern auf den, welcher dem leztver- ſtorbenen am grade der naͤchſte war. Um Z z z 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1093. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1117>, abgerufen am 25.11.2024.