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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von der enterbung.
nischen rechtsordnung wird dises auch auf die mit-
heirahten erstrecket, Freiherr von Cramer in wezl.
nebenstunden th. XXV abh. V s. 62 fgg., Schöpff
im cons. 39 n. 42 fgg. s. 298 fg. T. VIII cons.
Tub.

§ 2982

Der herr landgraf Philipp I zu Hessen, hattefideieommiß-
trrungen we-
gen eines te-
staments.

verordnet: daß, wenn einer unter seinen sönen
one erben sterben würde, die erbschaft unter die
andern nach den köpfen verteilet werden sollte.
Jm jare 1585 starb der herr landgraf Philipp II
zu Rheinfels. Die 3 gebrüder: Wilhelm IIII,
Ludewig IIII, und Geörge I teileten die Nider-
Grafschaft Cazenelnbogen. Jm jare 1604 ginge
der herr landgraf Ludewig IIII, one kinder, in die
ewigkeit; verliß aber einen lezten willen, vermöge
dessen der herr landgraf Moriz zu Hessen-Cassel
die eine halbschid vom Marburgischen, und die
Darmstädtische 3 herren prinzen vom herrn land-
grafen Geörgen I, die andere hälfte überkommen
sollten; anbeneben die evangelisch-lutherische re-
ligion unverändert bleiben; mit dem anhange:
wer disem testamente zuwider handeln würde, sei-
nes anteiles verlustig seyn sollte.

Neun und sibenzigstes haubtstück
von der Verstossung, insonderheit aus
dem geschlechte.
§ 2984

Von der enterbung ist die verstossung unterschi-
den (§ 2979). Man findet auch an denen
orten, wo das Lübische recht eingefüret ist, nach

dem

von der enterbung.
niſchen rechtsordnung wird diſes auch auf die mit-
heirahten erſtrecket, Freiherr von Cramer in wezl.
nebenſtunden th. XXV abh. V ſ. 62 fgg., Schoͤpff
im conſ. 39 n. 42 fgg. ſ. 298 fg. T. VIII conſ.
Tub.

§ 2982

Der herr landgraf Philipp I zu Heſſen, hattefideieommiß-
trrungen we-
gen eines te-
ſtaments.

verordnet: daß, wenn einer unter ſeinen ſoͤnen
one erben ſterben wuͤrde, die erbſchaft unter die
andern nach den koͤpfen verteilet werden ſollte.
Jm jare 1585 ſtarb der herr landgraf Philipp II
zu Rheinfels. Die 3 gebruͤder: Wilhelm IIII,
Ludewig IIII, und Geoͤrge I teileten die Nider-
Grafſchaft Cazenelnbogen. Jm jare 1604 ginge
der herr landgraf Ludewig IIII, one kinder, in die
ewigkeit; verliß aber einen lezten willen, vermoͤge
deſſen der herr landgraf Moriz zu Heſſen-Caſſel
die eine halbſchid vom Marburgiſchen, und die
Darmſtaͤdtiſche 3 herren prinzen vom herrn land-
grafen Geoͤrgen I, die andere haͤlfte uͤberkommen
ſollten; anbeneben die evangeliſch-lutheriſche re-
ligion unveraͤndert bleiben; mit dem anhange:
wer diſem teſtamente zuwider handeln wuͤrde, ſei-
nes anteiles verluſtig ſeyn ſollte.

Neun und ſibenzigſtes haubtſtuͤck
von der Verſtoſſung, inſonderheit aus
dem geſchlechte.
§ 2984

Von der enterbung iſt die verſtoſſung unterſchi-
den (§ 2979). Man findet auch an denen
orten, wo das Luͤbiſche recht eingefuͤret iſt, nach

dem
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[1051/1075] von der enterbung. niſchen rechtsordnung wird diſes auch auf die mit- heirahten erſtrecket, Freiherr von Cramer in wezl. nebenſtunden th. XXV abh. V ſ. 62 fgg., Schoͤpff im conſ. 39 n. 42 fgg. ſ. 298 fg. T. VIII conſ. Tub. § 2982 Der herr landgraf Philipp I zu Heſſen, hatte verordnet: daß, wenn einer unter ſeinen ſoͤnen one erben ſterben wuͤrde, die erbſchaft unter die andern nach den koͤpfen verteilet werden ſollte. Jm jare 1585 ſtarb der herr landgraf Philipp II zu Rheinfels. Die 3 gebruͤder: Wilhelm IIII, Ludewig IIII, und Geoͤrge I teileten die Nider- Grafſchaft Cazenelnbogen. Jm jare 1604 ginge der herr landgraf Ludewig IIII, one kinder, in die ewigkeit; verliß aber einen lezten willen, vermoͤge deſſen der herr landgraf Moriz zu Heſſen-Caſſel die eine halbſchid vom Marburgiſchen, und die Darmſtaͤdtiſche 3 herren prinzen vom herrn land- grafen Geoͤrgen I, die andere haͤlfte uͤberkommen ſollten; anbeneben die evangeliſch-lutheriſche re- ligion unveraͤndert bleiben; mit dem anhange: wer diſem teſtamente zuwider handeln wuͤrde, ſei- nes anteiles verluſtig ſeyn ſollte. fideieommiß- trrungen we- gen eines te- ſtaments. Neun und ſibenzigſtes haubtſtuͤck von der Verſtoſſung, inſonderheit aus dem geſchlechte. § 2984 Von der enterbung iſt die verſtoſſung unterſchi- den (§ 2979). Man findet auch an denen orten, wo das Luͤbiſche recht eingefuͤret iſt, nach dem

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 1051. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/1075>, abgerufen am 21.11.2024.