ist, die landes-hoheit, Böhmer am a. o. s. 20 fgg., oder 3) die gerichtbarkeit über die frevel und be- günstigungen, dergleichen der vice-dom in Mainz hat, freiherr von GudenusI s. 935 cod. diplom., oder 4) die peinliche gerichtbarkeit, wie zu Coburg. Disem nach bedeutet die cent des gutes zu Seel- heim, unweit Marburg, in der urkunde beim Fe- der num. 75 a die peinlichen samt-gerichte, welche der Teutsche orden im gerichte Seelheim, nebst dem von Radenhausen hergebracht hat. Für den cent- grafen gehöreten also die leibes- und lebens-strafen, nebst den freveln, laut urkunde von 1254 beim frei- herrn von GudenusI s. 649. 5) Die cent-fälle, 6) ist cent so vil, als ein gericht, darüber ein cent- graf gesezet war, als hinter Marburg die cent Dautphe, die cent Lipfeld, die cent Wetter und die cent Lasute, im Wittgensteinischen, in welchen der land-graf den gewalts-boten 1238 hatte, von Gu- denusI s. 548, das ist, die peinlichkeit auszuüben; hergegen der cent-graf nur die bürgerliche gerichte zu verwalten hatte. 7) Ein gericht, oder kleines amt, darin der cent-graf die bürgerliche und peinli- che gerichte verwaltet, als die cent Hartenfeld, die cent Ruttene, izt Rüddenau, bei Frankenberge, in Ober-Hessen, die cent Hentreffe, die cent Geismar, beim ersagten Frankenberge, die cent Fromelskir- chen, izt Bromskirchen, 1238 s. 548, bei dem von Gudenus und im jare 1247 wird der centen ge- dacht, worüber der schuldheis in Cassel zu sagen hatte, iedoch mit vorbehalte der appellation, oder zu- ges an das Hessische land-gericht, majus tribunal comitatus Hassiae, von GudenusI s. 598, 8) wer- den der schuldheis und der cent-graf in einem orte einander entgegen gesezet, wie dann das dom-capi- tel zu Mainz die bürgerliche gerichtbarkeit zur Bir- gestatt 1254 hatte. Hingegen dem Reichs-herrn
von
II teil. O o o
XXXX h. von der cent in Rh. landen.
iſt, die landes-hoheit, Boͤhmer am a. o. ſ. 20 fgg., oder 3) die gerichtbarkeit uͤber die frevel und be- guͤnſtigungen, dergleichen der vice-dom in Mainz hat, freiherr von GudenusI ſ. 935 cod. diplom., oder 4) die peinliche gerichtbarkeit, wie zu Coburg. Diſem nach bedeutet die cent des gutes zu Seel- heim, unweit Marburg, in der urkunde beim Fe- der num. 75 a die peinlichen ſamt-gerichte, welche der Teutſche orden im gerichte Seelheim, nebſt dem von Radenhauſen hergebracht hat. Fuͤr den cent- grafen gehoͤreten alſo die leibes- und lebens-ſtrafen, nebſt den freveln, laut urkunde von 1254 beim frei- herrn von GudenusI ſ. 649. 5) Die cent-faͤlle, 6) iſt cent ſo vil, als ein gericht, daruͤber ein cent- graf geſezet war, als hinter Marburg die cent Dautphe, die cent Lipfeld, die cent Wetter und die cent Laſute, im Wittgenſteiniſchen, in welchen der land-graf den gewalts-boten 1238 hatte, von Gu- denusI ſ. 548, das iſt, die peinlichkeit auszuuͤben; hergegen der cent-graf nur die buͤrgerliche gerichte zu verwalten hatte. 7) Ein gericht, oder kleines amt, darin der cent-graf die buͤrgerliche und peinli- che gerichte verwaltet, als die cent Hartenfeld, die cent Ruttene, izt Ruͤddenau, bei Frankenberge, in Ober-Heſſen, die cent Hentreffe, die cent Geismar, beim erſagten Frankenberge, die cent Fromelskir- chen, izt Bromskirchen, 1238 ſ. 548, bei dem von Gudenus und im jare 1247 wird der centen ge- dacht, woruͤber der ſchuldheis in Caſſel zu ſagen hatte, iedoch mit vorbehalte der appellation, oder zu- ges an das Heſſiſche land-gericht, majus tribunal comitatus Haſſiae, von GudenusI ſ. 598, 8) wer- den der ſchuldheis und der cent-graf in einem orte einander entgegen geſezet, wie dann das dom-capi- tel zu Mainz die buͤrgerliche gerichtbarkeit zur Bir- geſtatt 1254 hatte. Hingegen dem Reichs-herrn
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II teil. O o o
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XXXX h. von der cent in Rh. landen.
iſt, die landes-hoheit, Boͤhmer am a. o. ſ. 20 fgg.,
oder 3) die gerichtbarkeit uͤber die frevel und be-
guͤnſtigungen, dergleichen der vice-dom in Mainz
hat, freiherr von Gudenus I ſ. 935 cod. diplom.,
oder 4) die peinliche gerichtbarkeit, wie zu Coburg.
Diſem nach bedeutet die cent des gutes zu Seel-
heim, unweit Marburg, in der urkunde beim Fe-
der num. 75 a die peinlichen ſamt-gerichte, welche
der Teutſche orden im gerichte Seelheim, nebſt dem
von Radenhauſen hergebracht hat. Fuͤr den cent-
grafen gehoͤreten alſo die leibes- und lebens-ſtrafen,
nebſt den freveln, laut urkunde von 1254 beim frei-
herrn von Gudenus I ſ. 649. 5) Die cent-faͤlle,
6) iſt cent ſo vil, als ein gericht, daruͤber ein cent-
graf geſezet war, als hinter Marburg die cent
Dautphe, die cent Lipfeld, die cent Wetter und die
cent Laſute, im Wittgenſteiniſchen, in welchen der
land-graf den gewalts-boten 1238 hatte, von Gu-
denus I ſ. 548, das iſt, die peinlichkeit auszuuͤben;
hergegen der cent-graf nur die buͤrgerliche gerichte
zu verwalten hatte. 7) Ein gericht, oder kleines
amt, darin der cent-graf die buͤrgerliche und peinli-
che gerichte verwaltet, als die cent Hartenfeld, die
cent Ruttene, izt Ruͤddenau, bei Frankenberge, in
Ober-Heſſen, die cent Hentreffe, die cent Geismar,
beim erſagten Frankenberge, die cent Fromelskir-
chen, izt Bromskirchen, 1238 ſ. 548, bei dem von
Gudenus und im jare 1247 wird der centen ge-
dacht, woruͤber der ſchuldheis in Caſſel zu ſagen
hatte, iedoch mit vorbehalte der appellation, oder zu-
ges an das Heſſiſche land-gericht, majus tribunal
comitatus Haſſiae, von Gudenus I ſ. 598, 8) wer-
den der ſchuldheis und der cent-graf in einem orte
einander entgegen geſezet, wie dann das dom-capi-
tel zu Mainz die buͤrgerliche gerichtbarkeit zur Bir-
geſtatt 1254 hatte. Hingegen dem Reichs-herrn
von
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 945. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/993>, abgerufen am 25.11.2024.
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