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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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XXXVI h. vom kaiserlichen
hof- oder kammer-richters, Hanselmann von der
Hohenlohischen landes-hoheit I s. 525.

§ 6119
wo die ge-
richte sonst
gehalten
worden sind?

Ein gericht wurde eigentlich unterm freien him-
mel gehalten; das in einem zimmer fürgenommen
wurde, hise ein kammer-gericht. Jm jare 1502
beklagten sich die kur-fürsten, daß man wider Kur-
Cöln mit hof-processen zufahre, Donauwertische
information s. 247. Der kaiser Ferdinand der Ite
fürete im jare 1559 den izigen Reichs-hofraht ein.
Vom heutigen kammer-gerichte sihe Gottfr. Da-
niel Hofmanns
abh. de numo Maximiliani I.
Ob aber das heutige kammer-gericht zu Wezlar
eine fortsezung des alten kaiserlichen hof-gerichtes
und des vorhin erwänten kammer-gerichtes sey?
darüber hägen die gelehrten nicht einerlei meinung.
Der obangeregte Blume verneinet es. Dahin-
gegen der Datt, der freiherr von Senkenberg,
der Deckherr, der Müller, Grupen solche frage
bejahen. Sihe Hofmann am a. o. s. 37.

Sechs und dreisigstes haubtstück
vom kaiserlichen hof-gerichte

zu Rotweil.
§ 6120
des Rotwei-
lischen hof-
gerichtes
geschichte,

Der kaiser hatte seine land-gerichte in Franken
und Schwaben. Die herzoge von Stau-
fen werden ausser zweifel ein hof-gericht gehabt ha-
ben. Dise saßen geraume jare auf dem kaiser-
throne. Nach erlöschung des herzoglichen Stau-
fischen stammes, im Conradin 1268, behilte dis
hof-gericht den namen eines kaiserlichen hof-gerichts,
und verbreitete seine gerichtbarkeit weiter, als die

Stau-

XXXVI h. vom kaiſerlichen
hof- oder kammer-richters, Hanſelmann von der
Hohenlohiſchen landes-hoheit I ſ. 525.

§ 6119
wo die ge-
richte ſonſt
gehalten
worden ſind?

Ein gericht wurde eigentlich unterm freien him-
mel gehalten; das in einem zimmer fuͤrgenommen
wurde, hiſe ein kammer-gericht. Jm jare 1502
beklagten ſich die kur-fuͤrſten, daß man wider Kur-
Coͤln mit hof-proceſſen zufahre, Donauwertiſche
information ſ. 247. Der kaiſer Ferdinand der Ite
fuͤrete im jare 1559 den izigen Reichs-hofraht ein.
Vom heutigen kammer-gerichte ſihe Gottfr. Da-
niel Hofmanns
abh. de numo Maximiliani I.
Ob aber das heutige kammer-gericht zu Wezlar
eine fortſezung des alten kaiſerlichen hof-gerichtes
und des vorhin erwaͤnten kammer-gerichtes ſey?
daruͤber haͤgen die gelehrten nicht einerlei meinung.
Der obangeregte Blume verneinet es. Dahin-
gegen der Datt, der freiherr von Senkenberg,
der Deckherr, der Muͤller, Grupen ſolche frage
bejahen. Sihe Hofmann am a. o. ſ. 37.

Sechs und dreiſigſtes haubtſtuͤck
vom kaiſerlichen hof-gerichte

zu Rotweil.
§ 6120
des Rotwei-
liſchen hof-
gerichtes
geſchichte,

Der kaiſer hatte ſeine land-gerichte in Franken
und Schwaben. Die herzoge von Stau-
fen werden auſſer zweifel ein hof-gericht gehabt ha-
ben. Diſe ſaßen geraume jare auf dem kaiſer-
throne. Nach erloͤſchung des herzoglichen Stau-
fiſchen ſtammes, im Conradin 1268, behilte dis
hof-gericht den namen eines kaiſerlichen hof-gerichts,
und verbreitete ſeine gerichtbarkeit weiter, als die

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[938/0986] XXXVI h. vom kaiſerlichen hof- oder kammer-richters, Hanſelmann von der Hohenlohiſchen landes-hoheit I ſ. 525. § 6119 Ein gericht wurde eigentlich unterm freien him- mel gehalten; das in einem zimmer fuͤrgenommen wurde, hiſe ein kammer-gericht. Jm jare 1502 beklagten ſich die kur-fuͤrſten, daß man wider Kur- Coͤln mit hof-proceſſen zufahre, Donauwertiſche information ſ. 247. Der kaiſer Ferdinand der Ite fuͤrete im jare 1559 den izigen Reichs-hofraht ein. Vom heutigen kammer-gerichte ſihe Gottfr. Da- niel Hofmanns abh. de numo Maximiliani I. Ob aber das heutige kammer-gericht zu Wezlar eine fortſezung des alten kaiſerlichen hof-gerichtes und des vorhin erwaͤnten kammer-gerichtes ſey? daruͤber haͤgen die gelehrten nicht einerlei meinung. Der obangeregte Blume verneinet es. Dahin- gegen der Datt, der freiherr von Senkenberg, der Deckherr, der Muͤller, Grupen ſolche frage bejahen. Sihe Hofmann am a. o. ſ. 37. Sechs und dreiſigſtes haubtſtuͤck vom kaiſerlichen hof-gerichte zu Rotweil. § 6120 Der kaiſer hatte ſeine land-gerichte in Franken und Schwaben. Die herzoge von Stau- fen werden auſſer zweifel ein hof-gericht gehabt ha- ben. Diſe ſaßen geraume jare auf dem kaiſer- throne. Nach erloͤſchung des herzoglichen Stau- fiſchen ſtammes, im Conradin 1268, behilte dis hof-gericht den namen eines kaiſerlichen hof-gerichts, und verbreitete ſeine gerichtbarkeit weiter, als die Stau-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 938. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/986>, abgerufen am 22.11.2024.