sches amt ist, staats- und reise-geographi im VIIten bande, s. 905.
§ 6037
Jn des grafens gerichts-sprengel (gau) fandendie kleinen gerichte in den gauen. sich noch kleine gerichte, welche unter dem grafen stunden und cent-gerichte hisen, darin geringfügige sachen abgeurtelt wurden, Pufendorf am a. o. P. I cap. 3 § 33, Gundling in den Gundlingianis P. VIIII s. 334, von Pistorius in den anmerkun- gen von der grafen ursprunge etc. s. 231 P. II,Sa- gittariusde ducibus Thuring. lib. IIII cap. 9, § 8, Bernhart in antiquit. Wetterau. s. 129 fg.
§ 6038
Der gerichts-plaz hise ding, stadel, staffel,die namen des gerichts- plazes, placita, malli etc.; daher der dingstag, von Pistorius amoen. iur. im IIIIten teile s. 838, das stadel-gericht in Ulm, der stadel-hof, imgleichen das wort con- stofler, welches einen schöffen bedeutet, seine benen- nung hat. Es wurde selbiger auch das mahl ge- nennet. Das wort: mahl wird aber ordentlicher weise von den königlichen, oder land-gerichten nur gebrauchet, Grupen am a. o. s. 544 fg., Bernharts antiquit. Wetterau. s. 126, auch hise das gericht die stäte, der rahm, Richei im idiot. Hamburg., daher man sagt: einen tag anberamen, nicht anberaumen, histor. bericht von der kaiserlichen und Reichs-land- vogtei in Schwaben s. 204, Schiltersglossarium unter dem worte: stadel-hof.
§ 6039
Die schulzen waren anstatt der cent-grafen indie schulzen, einigen orten; sie füreten zum zeichen irer unter- gerichtbarkeit einen stab und kein schwert, wie die grafen; daher sie die stabs-herren hisen, von Pi- storius von der grafen ursprunge etc., Kreßde
variis
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gerichts-verfaſſung in Teutſchlande.
ſches amt iſt, ſtaats- und reiſe-geographi im VIIten bande, ſ. 905.
§ 6037
Jn des grafens gerichts-ſprengel (gau) fandendie kleinen gerichte in den gauen. ſich noch kleine gerichte, welche unter dem grafen ſtunden und cent-gerichte hiſen, darin geringfuͤgige ſachen abgeurtelt wurden, Pufendorf am a. o. P. I cap. 3 § 33, Gundling in den Gundlingianis P. VIIII ſ. 334, von Piſtorius in den anmerkun- gen von der grafen urſprunge ꝛc. ſ. 231 P. II,Sa- gittariusde ducibus Thuring. lib. IIII cap. 9, § 8, Bernhart in antiquit. Wetterau. ſ. 129 fg.
§ 6038
Der gerichts-plaz hiſe ding, ſtadel, ſtaffel,die namen des gerichts- plazes, placita, malli ꝛc.; daher der dingſtag, von Piſtorius amoen. iur. im IIIIten teile ſ. 838, das ſtadel-gericht in Ulm, der ſtadel-hof, imgleichen das wort con- ſtofler, welches einen ſchoͤffen bedeutet, ſeine benen- nung hat. Es wurde ſelbiger auch das mahl ge- nennet. Das wort: mahl wird aber ordentlicher weiſe von den koͤniglichen, oder land-gerichten nur gebrauchet, Grupen am a. o. ſ. 544 fg., Bernharts antiquit. Wetterau. ſ. 126, auch hiſe das gericht die ſtaͤte, der rahm, Richei im idiot. Hamburg., daher man ſagt: einen tag anberamen, nicht anberaumen, hiſtor. bericht von der kaiſerlichen und Reichs-land- vogtei in Schwaben ſ. 204, Schiltersgloſſarium unter dem worte: ſtadel-hof.
§ 6039
Die ſchulzen waren anſtatt der cent-grafen indie ſchulzen, einigen orten; ſie fuͤreten zum zeichen irer unter- gerichtbarkeit einen ſtab und kein ſchwert, wie die grafen; daher ſie die ſtabs-herren hiſen, von Pi- ſtorius von der grafen urſprunge ꝛc., Kreßde
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gerichts-verfaſſung in Teutſchlande.
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bande, ſ. 905.
§ 6037
Jn des grafens gerichts-ſprengel (gau) fanden
ſich noch kleine gerichte, welche unter dem grafen
ſtunden und cent-gerichte hiſen, darin geringfuͤgige
ſachen abgeurtelt wurden, Pufendorf am a. o. P. I
cap. 3 § 33, Gundling in den Gundlingianis
P. VIIII ſ. 334, von Piſtorius in den anmerkun-
gen von der grafen urſprunge ꝛc. ſ. 231 P. II, Sa-
gittarius de ducibus Thuring. lib. IIII cap. 9, § 8,
Bernhart in antiquit. Wetterau. ſ. 129 fg.
die kleinen
gerichte in
den gauen.
§ 6038
Der gerichts-plaz hiſe ding, ſtadel, ſtaffel,
placita, malli ꝛc.; daher der dingſtag, von Piſtorius
amoen. iur. im IIIIten teile ſ. 838, das ſtadel-gericht
in Ulm, der ſtadel-hof, imgleichen das wort con-
ſtofler, welches einen ſchoͤffen bedeutet, ſeine benen-
nung hat. Es wurde ſelbiger auch das mahl ge-
nennet. Das wort: mahl wird aber ordentlicher
weiſe von den koͤniglichen, oder land-gerichten nur
gebrauchet, Grupen am a. o. ſ. 544 fg., Bernharts
antiquit. Wetterau. ſ. 126, auch hiſe das gericht die
ſtaͤte, der rahm, Richei im idiot. Hamburg., daher
man ſagt: einen tag anberamen, nicht anberaumen,
hiſtor. bericht von der kaiſerlichen und Reichs-land-
vogtei in Schwaben ſ. 204, Schilters gloſſarium
unter dem worte: ſtadel-hof.
die namen
des gerichts-
plazes,
§ 6039
Die ſchulzen waren anſtatt der cent-grafen in
einigen orten; ſie fuͤreten zum zeichen irer unter-
gerichtbarkeit einen ſtab und kein ſchwert, wie die
grafen; daher ſie die ſtabs-herren hiſen, von Pi-
ſtorius von der grafen urſprunge ꝛc., Kreß de
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die ſchulzen,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 903. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/951>, abgerufen am 25.11.2024.
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