des schuldheisen-amtes, des losungs-amtes, des kir- chen-vormund-amtes und scholarchats, des land- pflege-amtes, des kriges-amtes, Wölker s. 155 fgg.
§ 5091
Sonder pfeiffen und music wie auch trommetervon den öf- fentlichen aufzügen der Teutschen, wurde keine öffentliche handlung in Teutschlande angefangen. Der Reichstag bis auf den hand- werks-aufzug hatten ire pfeiffer und musicanten. Der hohe adel unterschide sich mit paucken, oder kessel-trommeln, nebst 12 trompetern, zu einer kessel- trommel. Man hilte hof- und feld-trompeter. Bei einem Reichs-krigeszuge stunden die feld-paucker, nebst den feld-trompetern, wie die alten redeten, unter dem Kur-Sächsischen erzmarschalls-gerichte, sihe den Kaiserlichen gnaden-brif beim Faber t. IIII der stats-kanzlei s. 845, den Wabst s. 207, den Wildvogelde buccinatoribus, und den Barth diss. 272.
§ 5092
Handschue zeigen und bringen sind ein fürbildwas hand- schue zeigen und bringen bedeutet? des kaiserlichen befehles. Der gebrauch derselben bei den Sächsischen reinigungs-eiden zilet auf die kaiserliche gewalt und nachher landesherrliche macht. Der zoll in pfeffer war in Frankreiche, zu Frank-der zoll in pfeffer, furt, im Anhaltischen, Sächsischen gewönlich. Der räder-albus ist eine Kur-Mainzische münze mit ei- nem rade. Das weise stäblein besaget, daß es ei- ne öffentliche handelung. Ein gerichts-stab beimder gerichts- stab, gehägeten gerichte, ist das zeichen, daß dises gericht unter öffentlichem ansehen des kaisers, oder landes- herrns gestabet, oder gehalten werde, sihe das schreiben des freiherrns von Senkenberg zu des Johann Heinr. Hermann Fries abhandel. vom sogenanten pfeiffer-gerichte, Frankf. am Maine 1752, gr. 8v.
§ 5093
II teil, K k k
von den ſtadt-gerichten.
des ſchuldheiſen-amtes, des loſungs-amtes, des kir- chen-vormund-amtes und ſcholarchats, des land- pflege-amtes, des kriges-amtes, Woͤlker ſ. 155 fgg.
§ 5091
Sonder pfeiffen und muſic wie auch trommetervon den oͤf- fentlichen aufzuͤgen der Teutſchen, wurde keine oͤffentliche handlung in Teutſchlande angefangen. Der Reichstag bis auf den hand- werks-aufzug hatten ire pfeiffer und muſicanten. Der hohe adel unterſchide ſich mit paucken, oder keſſel-trommeln, nebſt 12 trompetern, zu einer keſſel- trommel. Man hilte hof- und feld-trompeter. Bei einem Reichs-krigeszuge ſtunden die feld-paucker, nebſt den feld-trompetern, wie die alten redeten, unter dem Kur-Saͤchſiſchen erzmarſchalls-gerichte, ſihe den Kaiſerlichen gnaden-brif beim Faber t. IIII der ſtats-kanzlei ſ. 845, den Wabſt ſ. 207, den Wildvogelde buccinatoribus, und den Barth diſſ. 272.
§ 5092
Handſchue zeigen und bringen ſind ein fuͤrbildwas hand- ſchue zeigen und bringen bedeutet? des kaiſerlichen befehles. Der gebrauch derſelben bei den Saͤchſiſchen reinigungs-eiden zilet auf die kaiſerliche gewalt und nachher landesherrliche macht. Der zoll in pfeffer war in Frankreiche, zu Frank-der zoll in pfeffer, furt, im Anhaltiſchen, Saͤchſiſchen gewoͤnlich. Der raͤder-albus iſt eine Kur-Mainziſche muͤnze mit ei- nem rade. Das weiſe ſtaͤblein beſaget, daß es ei- ne oͤffentliche handelung. Ein gerichts-ſtab beimder gerichts- ſtab, gehaͤgeten gerichte, iſt das zeichen, daß diſes gericht unter oͤffentlichem anſehen des kaiſers, oder landes- herrns geſtabet, oder gehalten werde, ſihe das ſchreiben des freiherrns von Senkenberg zu des Johann Heinr. Hermann Fries abhandel. vom ſogenanten pfeiffer-gerichte, Frankf. am Maine 1752, gr. 8v.
§ 5093
II teil, K k k
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pflege-amtes, des kriges-amtes, Woͤlker ſ. 155 fgg.
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Sonder pfeiffen und muſic wie auch trommeter
wurde keine oͤffentliche handlung in Teutſchlande
angefangen. Der Reichstag bis auf den hand-
werks-aufzug hatten ire pfeiffer und muſicanten.
Der hohe adel unterſchide ſich mit paucken, oder
keſſel-trommeln, nebſt 12 trompetern, zu einer keſſel-
trommel. Man hilte hof- und feld-trompeter. Bei
einem Reichs-krigeszuge ſtunden die feld-paucker,
nebſt den feld-trompetern, wie die alten redeten,
unter dem Kur-Saͤchſiſchen erzmarſchalls-gerichte,
ſihe den Kaiſerlichen gnaden-brif beim Faber t. IIII
der ſtats-kanzlei ſ. 845, den Wabſt ſ. 207, den
Wildvogel de buccinatoribus, und den Barth
diſſ. 272.
von den oͤf-
fentlichen
aufzuͤgen der
Teutſchen,
§ 5092
Handſchue zeigen und bringen ſind ein fuͤrbild
des kaiſerlichen befehles. Der gebrauch derſelben
bei den Saͤchſiſchen reinigungs-eiden zilet auf die
kaiſerliche gewalt und nachher landesherrliche macht.
Der zoll in pfeffer war in Frankreiche, zu Frank-
furt, im Anhaltiſchen, Saͤchſiſchen gewoͤnlich. Der
raͤder-albus iſt eine Kur-Mainziſche muͤnze mit ei-
nem rade. Das weiſe ſtaͤblein beſaget, daß es ei-
ne oͤffentliche handelung. Ein gerichts-ſtab beim
gehaͤgeten gerichte, iſt das zeichen, daß diſes gericht
unter oͤffentlichem anſehen des kaiſers, oder landes-
herrns geſtabet, oder gehalten werde, ſihe das
ſchreiben des freiherrns von Senkenberg zu des
Johann Heinr. Hermann Fries abhandel. vom
ſogenanten pfeiffer-gerichte, Frankf. am Maine
1752, gr. 8v.
was hand-
ſchue zeigen
und bringen
bedeutet?
der zoll in
pfeffer,
der gerichts-
ſtab,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 881. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/929>, abgerufen am 25.11.2024.
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