Jn Osnabrückischen hat man die mark-köter,von den mark-voll- und halb- erbeigen- auch erb- kötern im Osnabrücki- schen. welche den voll-halb-erbeigenen und erb-kötern entgegen gestellet werden. Disen werden vorzüg- liche gerechtigkeiten beigeleget; gestalt unter andern ihnen an säbaren ländereien ein hammer-wurf zu 33 schritt, das ist, hundert fuß, zugestanden wird. Den mark-kötern aber wird ferner nichts, als ein schaufel-schlag an iren gründen eingeräumet; am wisen-grunde kan ein interessent nichts mehr, als gleichfalls einen schaufel-schlag, an gärten, und holz-gründen aber gar nichts begeren. Die an der mark-köter-gründen belegene offene mark, so weit solche zum schaufel-schlage nicht gehöret, ist von den ober-holz-gräfen und ordentlichen mark- richter der sämtlichen landes-herrlichen marken für gemein erkläret, und einem ieden nach mark-ge- brauch abzuplaggen verstattet worden, Lodt- manns disp. de iure marcali episcopatu Osnabru- gense,Haderwick 1749, stats- und reise-geogra- phi im VIIIten bande s. 201 **.
Drei und zwanzigstes haubtstück von den teich-gerichten.
§ 5073
Dise haben über die dämme, und damit diewelche sa- chen vor das teich-gericht gehören? ufer nicht überschwemmet werden, und das wasser nicht austrete, die aufsicht, auch über die desfalls entstandenen irrungen, zu richten. Sihe die Bremische und Verdische policei-ordnung s. 126 fgg. Die dämme sind unverlezliche sachen (§ 2237).
§ 5074
XXIII h. von den teich-gerichten.
§ 5072
Jn Osnabruͤckiſchen hat man die mark-koͤter,von den mark-voll- und halb- erbeigen- auch erb- koͤtern im Osnabruͤcki- ſchen. welche den voll-halb-erbeigenen und erb-koͤtern entgegen geſtellet werden. Diſen werden vorzuͤg- liche gerechtigkeiten beigeleget; geſtalt unter andern ihnen an ſaͤbaren laͤndereien ein hammer-wurf zu 33 ſchritt, das iſt, hundert fuß, zugeſtanden wird. Den mark-koͤtern aber wird ferner nichts, als ein ſchaufel-ſchlag an iren gruͤnden eingeraͤumet; am wiſen-grunde kan ein intereſſent nichts mehr, als gleichfalls einen ſchaufel-ſchlag, an gaͤrten, und holz-gruͤnden aber gar nichts begeren. Die an der mark-koͤter-gruͤnden belegene offene mark, ſo weit ſolche zum ſchaufel-ſchlage nicht gehoͤret, iſt von den ober-holz-graͤfen und ordentlichen mark- richter der ſaͤmtlichen landes-herrlichen marken fuͤr gemein erklaͤret, und einem ieden nach mark-ge- brauch abzuplaggen verſtattet worden, Lodt- manns diſp. de iure marcali epiſcopatu Osnabru- genſe,Haderwick 1749, ſtats- und reiſe-geogra- phi im VIIIten bande ſ. 201 **.
Drei und zwanzigſtes haubtſtuͤck von den teich-gerichten.
§ 5073
Diſe haben uͤber die daͤmme, und damit diewelche ſa- chen vor das teich-gericht gehoͤren? ufer nicht uͤberſchwemmet werden, und das waſſer nicht austrete, die aufſicht, auch uͤber die desfalls entſtandenen irrungen, zu richten. Sihe die Bremiſche und Verdiſche policei-ordnung ſ. 126 fgg. Die daͤmme ſind unverlezliche ſachen (§ 2237).
§ 5074
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XXIII h. von den teich-gerichten.
§ 5072
Jn Osnabruͤckiſchen hat man die mark-koͤter,
welche den voll-halb-erbeigenen und erb-koͤtern
entgegen geſtellet werden. Diſen werden vorzuͤg-
liche gerechtigkeiten beigeleget; geſtalt unter andern
ihnen an ſaͤbaren laͤndereien ein hammer-wurf zu
33 ſchritt, das iſt, hundert fuß, zugeſtanden wird.
Den mark-koͤtern aber wird ferner nichts, als ein
ſchaufel-ſchlag an iren gruͤnden eingeraͤumet;
am wiſen-grunde kan ein intereſſent nichts mehr,
als gleichfalls einen ſchaufel-ſchlag, an gaͤrten, und
holz-gruͤnden aber gar nichts begeren. Die an
der mark-koͤter-gruͤnden belegene offene mark, ſo
weit ſolche zum ſchaufel-ſchlage nicht gehoͤret, iſt
von den ober-holz-graͤfen und ordentlichen mark-
richter der ſaͤmtlichen landes-herrlichen marken fuͤr
gemein erklaͤret, und einem ieden nach mark-ge-
brauch abzuplaggen verſtattet worden, Lodt-
manns diſp. de iure marcali epiſcopatu Osnabru-
genſe, Haderwick 1749, ſtats- und reiſe-geogra-
phi im VIIIten bande ſ. 201 **.
von den
mark-voll-
und halb-
erbeigen-
auch erb-
koͤtern im
Osnabruͤcki-
ſchen.
Drei und zwanzigſtes haubtſtuͤck
von den teich-gerichten.
§ 5073
Diſe haben uͤber die daͤmme, und damit die
ufer nicht uͤberſchwemmet werden, und das
waſſer nicht austrete, die aufſicht, auch uͤber die
desfalls entſtandenen irrungen, zu richten. Sihe
die Bremiſche und Verdiſche policei-ordnung
ſ. 126 fgg. Die daͤmme ſind unverlezliche ſachen
(§ 2237).
welche ſa-
chen vor das
teich-gericht
gehoͤren?
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 875. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/923>, abgerufen am 25.11.2024.
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