von wem das Schlesische und Lausizi- sche ritter- recht ausge- schriben und gehalten wird?
Das Schlesische und Lausizische ritter-recht wird ordentlich ausgeschriben von dem landesherrn und den oberen, die ehren-richter werden bei irer erscheinung vereidet, das gericht besezet, gehäget und gehalten von einem marschalle. Zuvörderst mag der geschmähete, oder gescholtene von adel, den schmäher durch dreie rittermäsige leute ordent- lich beschicken, ob er der begünstigung geständig ist, und vorladen, seine sache behörig vor dem ritter-rechte auszumachen, welches in Schlesien die beschickung heisset, und ist unter der ritter- schaft erlaubet. Sihe die F. Oelsische landes- ordnung im IIIIten teile, art. I, repertorium iuris priuati I s. 639 II s. 1381 fg. Johann Benedict Carpzov neu eröfneter ehren-tempel merkwürdi- ger antiquitäten des markgraftums Ober-Lausiz cap. X s. 158, Sam. Grossers Lausizische merk- würdigkeiten P. III, cap. X s. 58. Von einem solchen 1483 gehaltenen ritter-rechte sihe Jungens miscellanea T. I s. 366. Von den rechts-streiten der adelichen in Westfalen handelt der von Steinen in der vorrede zum VIIten stücke der Westfälischen gerichte und im anhange. Von dem geehrten peinlichen gerichte in Hessen sihe den abdruck der zwischen dem hochfürstlich regi- renden hause Hessen-Cassel und der abgeteilten fürstlichen Rotenburgischen lini wegen der quart errichteten verträge, Cassel 1746 fol. s. 57-60. Hessen-Darmstädtische peinliche gerichts-ordnung s. 59 fg., meinen unterricht von urtheln und beschei- den § 137 s. 39.
Ein
XX h. von den ehren-tafeln ꝛc.
§ 5062
von wem das Schleſiſche und Lauſizi- ſche ritter- recht ausge- ſchriben und gehalten wird?
Das Schleſiſche und Lauſiziſche ritter-recht wird ordentlich ausgeſchriben von dem landesherrn und den oberen, die ehren-richter werden bei irer erſcheinung vereidet, das gericht beſezet, gehaͤget und gehalten von einem marſchalle. Zuvoͤrderſt mag der geſchmaͤhete, oder geſcholtene von adel, den ſchmaͤher durch dreie rittermaͤſige leute ordent- lich beſchicken, ob er der beguͤnſtigung geſtaͤndig iſt, und vorladen, ſeine ſache behoͤrig vor dem ritter-rechte auszumachen, welches in Schleſien die beſchickung heiſſet, und iſt unter der ritter- ſchaft erlaubet. Sihe die F. Oelſiſche landes- ordnung im IIIIten teile, art. I, repertorium iuris priuati I ſ. 639 II ſ. 1381 fg. Johann Benedict Carpzov neu eroͤfneter ehren-tempel merkwuͤrdi- ger antiquitaͤten des markgraftums Ober-Lauſiz cap. X ſ. 158, Sam. Groſſers Lauſiziſche merk- wuͤrdigkeiten P. III, cap. X ſ. 58. Von einem ſolchen 1483 gehaltenen ritter-rechte ſihe Jungens miſcellanea T. I ſ. 366. Von den rechts-ſtreiten der adelichen in Weſtfalen handelt der von Steinen in der vorrede zum VIIten ſtuͤcke der Weſtfaͤliſchen gerichte und im anhange. Von dem geehrten peinlichen gerichte in Heſſen ſihe den abdruck der zwiſchen dem hochfuͤrſtlich regi- renden hauſe Heſſen-Caſſel und der abgeteilten fuͤrſtlichen Rotenburgiſchen lini wegen der quart errichteten vertraͤge, Caſſel 1746 fol. ſ. 57-60. Heſſen-Darmſtaͤdtiſche peinliche gerichts-ordnung ſ. 59 fg., meinen unterricht von urtheln und beſchei- den § 137 ſ. 39.
Ein
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XX h. von den ehren-tafeln ꝛc.
§ 5062
Das Schleſiſche und Lauſiziſche ritter-recht
wird ordentlich ausgeſchriben von dem landesherrn
und den oberen, die ehren-richter werden bei irer
erſcheinung vereidet, das gericht beſezet, gehaͤget
und gehalten von einem marſchalle. Zuvoͤrderſt
mag der geſchmaͤhete, oder geſcholtene von adel,
den ſchmaͤher durch dreie rittermaͤſige leute ordent-
lich beſchicken, ob er der beguͤnſtigung geſtaͤndig
iſt, und vorladen, ſeine ſache behoͤrig vor dem
ritter-rechte auszumachen, welches in Schleſien
die beſchickung heiſſet, und iſt unter der ritter-
ſchaft erlaubet. Sihe die F. Oelſiſche landes-
ordnung im IIIIten teile, art. I, repertorium iuris
priuati I ſ. 639 II ſ. 1381 fg. Johann Benedict
Carpzov neu eroͤfneter ehren-tempel merkwuͤrdi-
ger antiquitaͤten des markgraftums Ober-Lauſiz
cap. X ſ. 158, Sam. Groſſers Lauſiziſche merk-
wuͤrdigkeiten P. III, cap. X ſ. 58. Von einem
ſolchen 1483 gehaltenen ritter-rechte ſihe Jungens
miſcellanea T. I ſ. 366. Von den rechts-ſtreiten
der adelichen in Weſtfalen handelt der von
Steinen in der vorrede zum VIIten ſtuͤcke der
Weſtfaͤliſchen gerichte und im anhange. Von
dem geehrten peinlichen gerichte in Heſſen ſihe
den abdruck der zwiſchen dem hochfuͤrſtlich regi-
renden hauſe Heſſen-Caſſel und der abgeteilten
fuͤrſtlichen Rotenburgiſchen lini wegen der quart
errichteten vertraͤge, Caſſel 1746 fol. ſ. 57-60.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 870. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/918>, abgerufen am 22.11.2024.
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