Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
XX h. von den ehren-tafeln etc.
§ 5062
von wem das
Schlesische
und Lausizi-
sche ritter-
recht ausge-
schriben und
gehalten
wird?

Das Schlesische und Lausizische ritter-recht
wird ordentlich ausgeschriben von dem landesherrn
und den oberen, die ehren-richter werden bei irer
erscheinung vereidet, das gericht besezet, gehäget
und gehalten von einem marschalle. Zuvörderst
mag der geschmähete, oder gescholtene von adel,
den schmäher durch dreie rittermäsige leute ordent-
lich beschicken, ob er der begünstigung geständig
ist, und vorladen, seine sache behörig vor dem
ritter-rechte auszumachen, welches in Schlesien
die beschickung heisset, und ist unter der ritter-
schaft erlaubet. Sihe die F. Oelsische landes-
ordnung im IIIIten teile, art. I, repertorium iuris
priuati I
s. 639 II s. 1381 fg. Johann Benedict
Carpzov
neu eröfneter ehren-tempel merkwürdi-
ger antiquitäten des markgraftums Ober-Lausiz
cap. X s. 158, Sam. Grossers Lausizische merk-
würdigkeiten P. III, cap. X s. 58. Von einem
solchen 1483 gehaltenen ritter-rechte sihe Jungens
miscellanea T. I s. 366. Von den rechts-streiten
der adelichen in Westfalen handelt der von
Steinen
in der vorrede zum VIIten stücke der
Westfälischen gerichte und im anhange. Von
dem geehrten peinlichen gerichte in Hessen sihe
den abdruck der zwischen dem hochfürstlich regi-
renden hause Hessen-Cassel und der abgeteilten
fürstlichen Rotenburgischen lini wegen der quart
errichteten verträge, Cassel 1746 fol. s. 57-60.
Hessen-Darmstädtische peinliche gerichts-ordnung
s. 59 fg., meinen unterricht von urtheln und beschei-
den § 137 s. 39.

Ein
XX h. von den ehren-tafeln ꝛc.
§ 5062
von wem das
Schleſiſche
und Lauſizi-
ſche ritter-
recht ausge-
ſchriben und
gehalten
wird?

Das Schleſiſche und Lauſiziſche ritter-recht
wird ordentlich ausgeſchriben von dem landesherrn
und den oberen, die ehren-richter werden bei irer
erſcheinung vereidet, das gericht beſezet, gehaͤget
und gehalten von einem marſchalle. Zuvoͤrderſt
mag der geſchmaͤhete, oder geſcholtene von adel,
den ſchmaͤher durch dreie rittermaͤſige leute ordent-
lich beſchicken, ob er der beguͤnſtigung geſtaͤndig
iſt, und vorladen, ſeine ſache behoͤrig vor dem
ritter-rechte auszumachen, welches in Schleſien
die beſchickung heiſſet, und iſt unter der ritter-
ſchaft erlaubet. Sihe die F. Oelſiſche landes-
ordnung im IIIIten teile, art. I, repertorium iuris
priuati I
ſ. 639 II ſ. 1381 fg. Johann Benedict
Carpzov
neu eroͤfneter ehren-tempel merkwuͤrdi-
ger antiquitaͤten des markgraftums Ober-Lauſiz
cap. X ſ. 158, Sam. Groſſers Lauſiziſche merk-
wuͤrdigkeiten P. III, cap. X ſ. 58. Von einem
ſolchen 1483 gehaltenen ritter-rechte ſihe Jungens
miſcellanea T. I ſ. 366. Von den rechts-ſtreiten
der adelichen in Weſtfalen handelt der von
Steinen
in der vorrede zum VIIten ſtuͤcke der
Weſtfaͤliſchen gerichte und im anhange. Von
dem geehrten peinlichen gerichte in Heſſen ſihe
den abdruck der zwiſchen dem hochfuͤrſtlich regi-
renden hauſe Heſſen-Caſſel und der abgeteilten
fuͤrſtlichen Rotenburgiſchen lini wegen der quart
errichteten vertraͤge, Caſſel 1746 fol. ſ. 57-60.
Heſſen-Darmſtaͤdtiſche peinliche gerichts-ordnung
ſ. 59 fg., meinen unterricht von urtheln und beſchei-
den § 137 ſ. 39.

Ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0918" n="870"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XX</hi> h. von den ehren-tafeln &#xA75B;c.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 5062</head><lb/>
            <note place="left">von wem das<lb/>
Schle&#x017F;i&#x017F;che<lb/>
und Lau&#x017F;izi-<lb/>
&#x017F;che ritter-<lb/>
recht ausge-<lb/>
&#x017F;chriben und<lb/>
gehalten<lb/>
wird?</note>
            <p>Das Schle&#x017F;i&#x017F;che und Lau&#x017F;izi&#x017F;che ritter-recht<lb/>
wird ordentlich ausge&#x017F;chriben von dem landesherrn<lb/>
und den oberen, die ehren-richter werden bei irer<lb/>
er&#x017F;cheinung vereidet, das gericht be&#x017F;ezet, geha&#x0364;get<lb/>
und gehalten von einem mar&#x017F;challe. Zuvo&#x0364;rder&#x017F;t<lb/>
mag der ge&#x017F;chma&#x0364;hete, oder ge&#x017F;choltene von adel,<lb/>
den &#x017F;chma&#x0364;her durch dreie ritterma&#x0364;&#x017F;ige leute ordent-<lb/>
lich be&#x017F;chicken, ob er der begu&#x0364;n&#x017F;tigung ge&#x017F;ta&#x0364;ndig<lb/>
i&#x017F;t, und vorladen, &#x017F;eine &#x017F;ache beho&#x0364;rig vor dem<lb/>
ritter-rechte auszumachen, welches in Schle&#x017F;ien<lb/>
die <hi rendition="#fr">be&#x017F;chickung</hi> hei&#x017F;&#x017F;et, und i&#x017F;t unter der ritter-<lb/>
&#x017F;chaft erlaubet. Sihe die F. Oel&#x017F;i&#x017F;che landes-<lb/>
ordnung im <hi rendition="#aq">IIII</hi>ten teile, art. <hi rendition="#aq">I, repertorium iuris<lb/>
priuati I</hi> &#x017F;. 639 <hi rendition="#aq">II</hi> &#x017F;. 1381 fg. <hi rendition="#fr">Johann Benedict<lb/>
Carpzov</hi> neu ero&#x0364;fneter ehren-tempel merkwu&#x0364;rdi-<lb/>
ger antiquita&#x0364;ten des markgraftums Ober-Lau&#x017F;iz<lb/>
cap. <hi rendition="#aq">X</hi> &#x017F;. 158, <hi rendition="#fr">Sam. Gro&#x017F;&#x017F;ers</hi> Lau&#x017F;izi&#x017F;che merk-<lb/>
wu&#x0364;rdigkeiten <hi rendition="#aq">P. III,</hi> cap. <hi rendition="#aq">X</hi> &#x017F;. 58. Von einem<lb/>
&#x017F;olchen 1483 gehaltenen ritter-rechte &#x017F;ihe <hi rendition="#fr">Jungens</hi><lb/><hi rendition="#aq">mi&#x017F;cellanea T. I</hi> &#x017F;. 366. Von den rechts-&#x017F;treiten<lb/>
der adelichen in We&#x017F;tfalen handelt der <hi rendition="#fr">von<lb/>
Steinen</hi> in der vorrede zum <hi rendition="#aq">VII</hi>ten &#x017F;tu&#x0364;cke der<lb/>
We&#x017F;tfa&#x0364;li&#x017F;chen gerichte und im anhange. Von<lb/>
dem geehrten peinlichen gerichte in He&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ihe<lb/>
den abdruck der zwi&#x017F;chen dem hochfu&#x0364;r&#x017F;tlich regi-<lb/>
renden hau&#x017F;e He&#x017F;&#x017F;en-Ca&#x017F;&#x017F;el und der abgeteilten<lb/>
fu&#x0364;r&#x017F;tlichen Rotenburgi&#x017F;chen lini wegen der quart<lb/>
errichteten vertra&#x0364;ge, Ca&#x017F;&#x017F;el 1746 fol. &#x017F;. 57-60.<lb/>
He&#x017F;&#x017F;en-Darm&#x017F;ta&#x0364;dti&#x017F;che peinliche gerichts-ordnung<lb/>
&#x017F;. 59 fg., meinen unterricht von urtheln und be&#x017F;chei-<lb/>
den § 137 &#x017F;. 39.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Ein</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[870/0918] XX h. von den ehren-tafeln ꝛc. § 5062 Das Schleſiſche und Lauſiziſche ritter-recht wird ordentlich ausgeſchriben von dem landesherrn und den oberen, die ehren-richter werden bei irer erſcheinung vereidet, das gericht beſezet, gehaͤget und gehalten von einem marſchalle. Zuvoͤrderſt mag der geſchmaͤhete, oder geſcholtene von adel, den ſchmaͤher durch dreie rittermaͤſige leute ordent- lich beſchicken, ob er der beguͤnſtigung geſtaͤndig iſt, und vorladen, ſeine ſache behoͤrig vor dem ritter-rechte auszumachen, welches in Schleſien die beſchickung heiſſet, und iſt unter der ritter- ſchaft erlaubet. Sihe die F. Oelſiſche landes- ordnung im IIIIten teile, art. I, repertorium iuris priuati I ſ. 639 II ſ. 1381 fg. Johann Benedict Carpzov neu eroͤfneter ehren-tempel merkwuͤrdi- ger antiquitaͤten des markgraftums Ober-Lauſiz cap. X ſ. 158, Sam. Groſſers Lauſiziſche merk- wuͤrdigkeiten P. III, cap. X ſ. 58. Von einem ſolchen 1483 gehaltenen ritter-rechte ſihe Jungens miſcellanea T. I ſ. 366. Von den rechts-ſtreiten der adelichen in Weſtfalen handelt der von Steinen in der vorrede zum VIIten ſtuͤcke der Weſtfaͤliſchen gerichte und im anhange. Von dem geehrten peinlichen gerichte in Heſſen ſihe den abdruck der zwiſchen dem hochfuͤrſtlich regi- renden hauſe Heſſen-Caſſel und der abgeteilten fuͤrſtlichen Rotenburgiſchen lini wegen der quart errichteten vertraͤge, Caſſel 1746 fol. ſ. 57-60. Heſſen-Darmſtaͤdtiſche peinliche gerichts-ordnung ſ. 59 fg., meinen unterricht von urtheln und beſchei- den § 137 ſ. 39. Ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/918
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 870. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/918>, abgerufen am 22.11.2024.