oder bewilliget wird, und zwar merenteils unter der clausul: eines ieden rechten unbeschadet, oder wenn es religions-sachen betrift: dem religio ns- und westphälischen friden unschädlich. Je wei- len wird auch wohl von amtswegen ein- oder ande- res darin geändert, wofern sich ein dritter der ge- suchten bestätigung widersezet, wird, nach deren ver- nemung entweder selbige dennoch erteilet, oder abge- schlagen, Johann Carl Königsselectorum iuris publici nouiss. Iter teil s. 268 fgg. Vter teil, cap. V § XIII s. 203, VIter teil cap. V § 8 s. 163 fg. J. J. Mosers grundsäze der Reichshofrats-praxis, im Vten Buche, cay. 19 s. 240 fg. Hirbei kan sich also die gewalt des kaisers, und eines landesherrn, die lezten willen abzuändern, äussern.
§ 2954
Wenn bei dem kaiserlichen und Reichs-kammer-und Reichs- kammerge- richte be- schihet? gericht die bestätigung eines testamentes begeret wird, muß zuförderst um eine vorladung ad viden- dum confirmari tabulas testamenti nachgesuchet werden, immasen sotane bestätigung nicht besche- hen kan, bevor nicht die sache untersuchet worden ist, Tafingersinstitutiones iurisprudentiae cameralis sect. III tit XII § 670 s. 600.
§ 2955
Jm Sachsen-Gothaischen findet man die gericht- liche testaments-bestätigung ebenfalls, sintemal die adelichen Seebachischen gesamt-gerichte zu Groß- fahnern den 28 oct. 1744 der fräulein Marien Louisen von Seebach lezten willen bestätiget haben.
§ 2956
Nicht minder finden sich verschidene testamentedie lehnher- ren bestäti- gen jeweilen die testa- mente. unter kaiserlicher und mit der lehnherren bestäti- gung, Lünigs Reichsarchiv T. XXIII s. 1754,
welche
C 4
beſtaͤtigung der teſtamenten.
oder bewilliget wird, und zwar merenteils unter der clauſul: eines ieden rechten unbeſchadet, oder wenn es religions-ſachen betrift: dem religio ns- und weſtphaͤliſchen friden unſchaͤdlich. Je wei- len wird auch wohl von amtswegen ein- oder ande- res darin geaͤndert, wofern ſich ein dritter der ge- ſuchten beſtaͤtigung widerſezet, wird, nach deren ver- nemung entweder ſelbige dennoch erteilet, oder abge- ſchlagen, Johann Carl Koͤnigsſelectorum iuris publici nouiſſ. Iter teil ſ. 268 fgg. Vter teil, cap. V § XIII ſ. 203, VIter teil cap. V § 8 ſ. 163 fg. J. J. Moſers grundſaͤze der Reichshofrats-praxis, im Vten Buche, cay. 19 ſ. 240 fg. Hirbei kan ſich alſo die gewalt des kaiſers, und eines landesherrn, die lezten willen abzuaͤndern, aͤuſſern.
§ 2954
Wenn bei dem kaiſerlichen und Reichs-kammer-und Reichs- kammerge- richte be- ſchihet? gericht die beſtaͤtigung eines teſtamentes begeret wird, muß zufoͤrderſt um eine vorladung ad viden- dum confirmari tabulas teſtamenti nachgeſuchet werden, immaſen ſotane beſtaͤtigung nicht beſche- hen kan, bevor nicht die ſache unterſuchet worden iſt, Tafingersinſtitutiones iurisprudentiae cameralis ſect. III tit XII § 670 ſ. 600.
§ 2955
Jm Sachſen-Gothaiſchen findet man die gericht- liche teſtaments-beſtaͤtigung ebenfalls, ſintemal die adelichen Seebachiſchen geſamt-gerichte zu Groß- fahnern den 28 oct. 1744 der fraͤulein Marien Louiſen von Seebach lezten willen beſtaͤtiget haben.
§ 2956
Nicht minder finden ſich verſchidene teſtamentedie lehnher- ren beſtaͤti- gen jeweilen die teſta- mente. unter kaiſerlicher und mit der lehnherren beſtaͤti- gung, Luͤnigs Reichsarchiv T. XXIII ſ. 1754,
welche
C 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0091"n="39"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">beſtaͤtigung der teſtamenten.</hi></fw><lb/>
oder bewilliget wird, und zwar merenteils unter der<lb/>
clauſul: <hirendition="#fr">eines ieden rechten unbeſchadet,</hi> oder<lb/>
wenn es religions-ſachen betrift: <hirendition="#fr">dem religio ns-<lb/>
und weſtphaͤliſchen friden unſchaͤdlich.</hi> Je wei-<lb/>
len wird auch wohl von amtswegen ein- oder ande-<lb/>
res darin geaͤndert, wofern ſich ein dritter der ge-<lb/>ſuchten beſtaͤtigung widerſezet, wird, nach deren ver-<lb/>
nemung entweder ſelbige dennoch erteilet, oder abge-<lb/>ſchlagen, <hirendition="#fr">Johann Carl Koͤnigs</hi><hirendition="#aq">ſelectorum iuris<lb/>
publici nouiſſ. I</hi>ter teil ſ. 268 fgg. <hirendition="#aq">V</hi>ter teil, cap. <hirendition="#aq">V<lb/>
§ XIII</hi>ſ. 203, <hirendition="#aq">VI</hi>ter teil cap. <hirendition="#aq">V</hi> § 8 ſ. 163 fg. <hirendition="#fr">J.<lb/>
J. Moſers</hi> grundſaͤze der Reichshofrats-praxis,<lb/>
im <hirendition="#aq">V</hi>ten Buche, cay. 19 ſ. 240 fg. Hirbei kan ſich<lb/>
alſo die gewalt des kaiſers, und eines landesherrn,<lb/>
die lezten willen abzuaͤndern, aͤuſſern.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2954</head><lb/><p>Wenn bei dem kaiſerlichen und Reichs-kammer-<noteplace="right">und Reichs-<lb/>
kammerge-<lb/>
richte be-<lb/>ſchihet?</note><lb/>
gericht die beſtaͤtigung eines teſtamentes begeret<lb/>
wird, muß zufoͤrderſt um eine vorladung ad viden-<lb/>
dum confirmari tabulas teſtamenti nachgeſuchet<lb/>
werden, immaſen ſotane beſtaͤtigung nicht beſche-<lb/>
hen kan, bevor nicht die ſache unterſuchet worden iſt,<lb/><hirendition="#fr">Tafingers</hi><hirendition="#aq">inſtitutiones iurisprudentiae cameralis<lb/>ſect. III</hi> tit <hirendition="#aq">XII</hi> § 670 ſ. 600.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2955</head><lb/><p>Jm Sachſen-Gothaiſchen findet man die gericht-<lb/>
liche teſtaments-beſtaͤtigung ebenfalls, ſintemal die<lb/>
adelichen Seebachiſchen geſamt-gerichte zu Groß-<lb/>
fahnern den 28 oct. 1744 der fraͤulein Marien<lb/>
Louiſen von Seebach lezten willen beſtaͤtiget<lb/>
haben.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 2956</head><lb/><p>Nicht minder finden ſich verſchidene teſtamente<noteplace="right">die lehnher-<lb/>
ren beſtaͤti-<lb/>
gen jeweilen<lb/>
die teſta-<lb/>
mente.</note><lb/>
unter kaiſerlicher und mit der lehnherren beſtaͤti-<lb/>
gung, <hirendition="#fr">Luͤnigs</hi> Reichsarchiv <hirendition="#aq">T. XXIII</hi>ſ. 1754,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">C 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">welche</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[39/0091]
beſtaͤtigung der teſtamenten.
oder bewilliget wird, und zwar merenteils unter der
clauſul: eines ieden rechten unbeſchadet, oder
wenn es religions-ſachen betrift: dem religio ns-
und weſtphaͤliſchen friden unſchaͤdlich. Je wei-
len wird auch wohl von amtswegen ein- oder ande-
res darin geaͤndert, wofern ſich ein dritter der ge-
ſuchten beſtaͤtigung widerſezet, wird, nach deren ver-
nemung entweder ſelbige dennoch erteilet, oder abge-
ſchlagen, Johann Carl Koͤnigs ſelectorum iuris
publici nouiſſ. Iter teil ſ. 268 fgg. Vter teil, cap. V
§ XIII ſ. 203, VIter teil cap. V § 8 ſ. 163 fg. J.
J. Moſers grundſaͤze der Reichshofrats-praxis,
im Vten Buche, cay. 19 ſ. 240 fg. Hirbei kan ſich
alſo die gewalt des kaiſers, und eines landesherrn,
die lezten willen abzuaͤndern, aͤuſſern.
§ 2954
Wenn bei dem kaiſerlichen und Reichs-kammer-
gericht die beſtaͤtigung eines teſtamentes begeret
wird, muß zufoͤrderſt um eine vorladung ad viden-
dum confirmari tabulas teſtamenti nachgeſuchet
werden, immaſen ſotane beſtaͤtigung nicht beſche-
hen kan, bevor nicht die ſache unterſuchet worden iſt,
Tafingers inſtitutiones iurisprudentiae cameralis
ſect. III tit XII § 670 ſ. 600.
und Reichs-
kammerge-
richte be-
ſchihet?
§ 2955
Jm Sachſen-Gothaiſchen findet man die gericht-
liche teſtaments-beſtaͤtigung ebenfalls, ſintemal die
adelichen Seebachiſchen geſamt-gerichte zu Groß-
fahnern den 28 oct. 1744 der fraͤulein Marien
Louiſen von Seebach lezten willen beſtaͤtiget
haben.
§ 2956
Nicht minder finden ſich verſchidene teſtamente
unter kaiſerlicher und mit der lehnherren beſtaͤti-
gung, Luͤnigs Reichsarchiv T. XXIII ſ. 1754,
welche
die lehnher-
ren beſtaͤti-
gen jeweilen
die teſta-
mente.
C 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/91>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.