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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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und dem gerichts-zwange der T.
§ 4984

Dise zaun-gerichte sind durch die klöster-höfewie die zaun-
gerichte ent-
standen sind?

entstanden. Sihe die deduction vom kloster St.
Michael in Lüneburg 1722 fol.

§ 4985

Wegen der adelichen einzelen höfe enstehet öf-die strafen
der freveler,

ters streitigkeit: ob der edelmann sein gesinde in
leichten verbrechen bestrafen könne? Jn Westfa-
len lässet der leib-herr den leib-eigenen in den spani-
schen mantel stecken. Anderweit wird dahin gese-
hen, wie es hergebracht ist.

§ 4986

Jn rücksicht auf die vorladung des gesindes indie vorla-
dung des ge-
sindes.

den einzelen adelichen höfen, entstehet öfters streit:
ob der beamte das gesinde vorladen könne? Weiln
der adeliche unter der landes-regirung stehet; so be-
stehet der adel darauf, daß entweder aus commis-
sion der regirung, oder von diser das gesinde durch
ihn, den von adel, geladen werde.

Zweites haubtstück
von der wider einander, auch zusam-

menlaufenden gerichtbarkeit, (collidiren-
ten und concurrenten jurisdiction).
§ 4987

Die concurrente gerichtbarkeit heisset: wenn zweiwas die con-
currente ge-
richtbarkeit
heisset?

von einander unterschidene gerichte gleiches
recht haben, eine zum rechts-streit gedihene sache
rechts-behörig zu untersuchen, auch zu entscheiden, ie-
doch daß dem kläger die wahl zustehet, bei welchem
sotaner gerichte er die sache klagbar machen will.
Hirbei kömmt es fürnämlich auf die prävention an,

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und dem gerichts-zwange der T.
§ 4984

Diſe zaun-gerichte ſind durch die kloͤſter-hoͤfewie die zaun-
gerichte ent-
ſtanden ſind?

entſtanden. Sihe die deduction vom kloſter St.
Michael in Luͤneburg 1722 fol.

§ 4985

Wegen der adelichen einzelen hoͤfe enſtehet oͤf-die ſtrafen
der freveler,

ters ſtreitigkeit: ob der edelmann ſein geſinde in
leichten verbrechen beſtrafen koͤnne? Jn Weſtfa-
len laͤſſet der leib-herr den leib-eigenen in den ſpani-
ſchen mantel ſtecken. Anderweit wird dahin geſe-
hen, wie es hergebracht iſt.

§ 4986

Jn ruͤckſicht auf die vorladung des geſindes indie vorla-
dung des ge-
ſindes.

den einzelen adelichen hoͤfen, entſtehet oͤfters ſtreit:
ob der beamte das geſinde vorladen koͤnne? Weiln
der adeliche unter der landes-regirung ſtehet; ſo be-
ſtehet der adel darauf, daß entweder aus commiſ-
ſion der regirung, oder von diſer das geſinde durch
ihn, den von adel, geladen werde.

Zweites haubtſtuͤck
von der wider einander, auch zuſam-

menlaufenden gerichtbarkeit, (collidiren-
ten und concurrenten jurisdiction).
§ 4987

Die concurrente gerichtbarkeit heiſſet: wenn zweiwas die con-
currente ge-
richtbarkeit
heiſſet?

von einander unterſchidene gerichte gleiches
recht haben, eine zum rechts-ſtreit gedihene ſache
rechts-behoͤrig zu unterſuchen, auch zu entſcheiden, ie-
doch daß dem klaͤger die wahl zuſtehet, bei welchem
ſotaner gerichte er die ſache klagbar machen will.
Hirbei koͤmmt es fuͤrnaͤmlich auf die praͤvention an,

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[835/0883] und dem gerichts-zwange der T. § 4984 Diſe zaun-gerichte ſind durch die kloͤſter-hoͤfe entſtanden. Sihe die deduction vom kloſter St. Michael in Luͤneburg 1722 fol. wie die zaun- gerichte ent- ſtanden ſind? § 4985 Wegen der adelichen einzelen hoͤfe enſtehet oͤf- ters ſtreitigkeit: ob der edelmann ſein geſinde in leichten verbrechen beſtrafen koͤnne? Jn Weſtfa- len laͤſſet der leib-herr den leib-eigenen in den ſpani- ſchen mantel ſtecken. Anderweit wird dahin geſe- hen, wie es hergebracht iſt. die ſtrafen der freveler, § 4986 Jn ruͤckſicht auf die vorladung des geſindes in den einzelen adelichen hoͤfen, entſtehet oͤfters ſtreit: ob der beamte das geſinde vorladen koͤnne? Weiln der adeliche unter der landes-regirung ſtehet; ſo be- ſtehet der adel darauf, daß entweder aus commiſ- ſion der regirung, oder von diſer das geſinde durch ihn, den von adel, geladen werde. die vorla- dung des ge- ſindes. Zweites haubtſtuͤck von der wider einander, auch zuſam- menlaufenden gerichtbarkeit, (collidiren- ten und concurrenten jurisdiction). § 4987 Die concurrente gerichtbarkeit heiſſet: wenn zwei von einander unterſchidene gerichte gleiches recht haben, eine zum rechts-ſtreit gedihene ſache rechts-behoͤrig zu unterſuchen, auch zu entſcheiden, ie- doch daß dem klaͤger die wahl zuſtehet, bei welchem ſotaner gerichte er die ſache klagbar machen will. Hirbei koͤmmt es fuͤrnaͤmlich auf die praͤvention an, ſihe was die con- currente ge- richtbarkeit heiſſet? G g g 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 835. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/883>, abgerufen am 22.11.2024.