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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXIIII h. von den anweisungen.
§ 4862
wer anwei-
sen kan?

Alle personen, welchen es zukömmt, eine schuld
zu bezalen, können anweisen, und zwar demjeni-
gen, dem sie sonst die schuld bezalen müsten.

§ 4863
die anweisung
kan nicht auf-
gedrungen
werden.

Die anweisung kan nach der regel nicht auf-
gedrungen werden. Es ist auch dabei nicht nötig,
daß selbige protestiret und präsentiret werde, Sie-
gel
am a. o. im Iten teile s. 8, wofern die landes-
gesäze und besondre verordnungen solches nicht er-
fodern, Siegel am a. o. I s. 161, II s. 167, wenn
aber der gläubiger selbige einmal schlechterdings
angenommen hat, muß er sich daran halten, Pisto-
rius
cent. II paroem. XXXI s. 170 fg., Frankfur-
tische wechsel-ordnung art. 3, Cölnische W. O. art.
VI, königlich Preusisches wechsel-recht art. 49,
Stryk im vsu mod. p am a. o. § XXXV, Frank-
furtische stadt-reformation im IIten teile tit. 24 § 10,
Orth s. 574 fg.

§ 4864
ob der inha-
ber der an-
weisung sol-
che auszu-
klagen schul-
dig ist?

Der inhaber der anweisung ist nicht pflichtig,
die zalung von der angewisenen person durch rich-
terliche hülfe zu suchen, er vermag auch solches in
eigenem namen nicht zu tun, wofern er nicht darzu
bevollmächtiget ist.

§ 4865
wo die an-
weisungen
beschehen?

Die anweisungen beschehen auch öfters bei
wechseln. Sie können aber so wohl abgeschaffet,
wie z. e. in Hamburg, Amsterdam etc. als auch
beschränket werden. Sihe die Breslauische wechsel-
ordnung art. 23, Danziger W. O. art. XXXXI,
Stryk de iure assignat. § 21 und 42, Becks wech-
sel-recht s. 288.

§ 4866
LXXIIII h. von den anweiſungen.
§ 4862
wer anwei-
ſen kan?

Alle perſonen, welchen es zukoͤmmt, eine ſchuld
zu bezalen, koͤnnen anweiſen, und zwar demjeni-
gen, dem ſie ſonſt die ſchuld bezalen muͤſten.

§ 4863
die anweiſung
kan nicht auf-
gedrungen
werden.

Die anweiſung kan nach der regel nicht auf-
gedrungen werden. Es iſt auch dabei nicht noͤtig,
daß ſelbige proteſtiret und praͤſentiret werde, Sie-
gel
am a. o. im Iten teile ſ. 8, wofern die landes-
geſaͤze und beſondre verordnungen ſolches nicht er-
fodern, Siegel am a. o. I ſ. 161, II ſ. 167, wenn
aber der glaͤubiger ſelbige einmal ſchlechterdings
angenommen hat, muß er ſich daran halten, Piſto-
rius
cent. II paroem. XXXI ſ. 170 fg., Frankfur-
tiſche wechſel-ordnung art. 3, Coͤlniſche W. O. art.
VI, koͤniglich Preuſiſches wechſel-recht art. 49,
Stryk im vſu mod. π am a. o. § XXXV, Frank-
furtiſche ſtadt-reformation im IIten teile tit. 24 § 10,
Orth ſ. 574 fg.

§ 4864
ob der inha-
ber der an-
weiſung ſol-
che auszu-
klagen ſchul-
dig iſt?

Der inhaber der anweiſung iſt nicht pflichtig,
die zalung von der angewiſenen perſon durch rich-
terliche huͤlfe zu ſuchen, er vermag auch ſolches in
eigenem namen nicht zu tun, wofern er nicht darzu
bevollmaͤchtiget iſt.

§ 4865
wo die an-
weiſungen
beſchehen?

Die anweiſungen beſchehen auch oͤfters bei
wechſeln. Sie koͤnnen aber ſo wohl abgeſchaffet,
wie z. e. in Hamburg, Amſterdam ꝛc. als auch
beſchraͤnket werden. Sihe die Breslauiſche wechſel-
ordnung art. 23, Danziger W. O. art. XXXXI,
Stryk de iure aſſignat. § 21 und 42, Becks wech-
ſel-recht ſ. 288.

§ 4866
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[792/0840] LXXIIII h. von den anweiſungen. § 4862 Alle perſonen, welchen es zukoͤmmt, eine ſchuld zu bezalen, koͤnnen anweiſen, und zwar demjeni- gen, dem ſie ſonſt die ſchuld bezalen muͤſten. § 4863 Die anweiſung kan nach der regel nicht auf- gedrungen werden. Es iſt auch dabei nicht noͤtig, daß ſelbige proteſtiret und praͤſentiret werde, Sie- gel am a. o. im Iten teile ſ. 8, wofern die landes- geſaͤze und beſondre verordnungen ſolches nicht er- fodern, Siegel am a. o. I ſ. 161, II ſ. 167, wenn aber der glaͤubiger ſelbige einmal ſchlechterdings angenommen hat, muß er ſich daran halten, Piſto- rius cent. II paroem. XXXI ſ. 170 fg., Frankfur- tiſche wechſel-ordnung art. 3, Coͤlniſche W. O. art. VI, koͤniglich Preuſiſches wechſel-recht art. 49, Stryk im vſu mod. π am a. o. § XXXV, Frank- furtiſche ſtadt-reformation im IIten teile tit. 24 § 10, Orth ſ. 574 fg. § 4864 Der inhaber der anweiſung iſt nicht pflichtig, die zalung von der angewiſenen perſon durch rich- terliche huͤlfe zu ſuchen, er vermag auch ſolches in eigenem namen nicht zu tun, wofern er nicht darzu bevollmaͤchtiget iſt. § 4865 Die anweiſungen beſchehen auch oͤfters bei wechſeln. Sie koͤnnen aber ſo wohl abgeſchaffet, wie z. e. in Hamburg, Amſterdam ꝛc. als auch beſchraͤnket werden. Sihe die Breslauiſche wechſel- ordnung art. 23, Danziger W. O. art. XXXXI, Stryk de iure aſſignat. § 21 und 42, Becks wech- ſel-recht ſ. 288. § 4866

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 792. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/840>, abgerufen am 22.11.2024.