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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXIII haubtstück
§ 4850

Zu groser bequemlichkeit der kauf- und handels-
leute, um nämlich des vilen auszalens überhoben
zu seyn, dinet eine bank, (banco) (§ 217) wovon
noch einiges beizufügen ist.

Von den banken.
§ 4851
was die bank
bedeutet?

Das wort: bank hat vilerlei bedeutungen.
Bei den kauf- und handels-leuten bedeutet solches
bald den handel, oder den verkehr, auch das ge-
werbe mit dem gelte, bald den wechsel-plaz, die
börse, teils das öffentliche und privilegirte haus,
in welchem die gelter nidergeleget werden (§ 217),
weshalber dergleichen banco di depositi heiset.

§ 4852
wozu die bank
unter andern
dinet?

Eine öffentliche bank dinet auch unter andern
darzu, daß man vermittels des ab- und zuschreibens
der in der bank habenden gelter einem dritten die
zalung leisten, auch sich leisten lassen kan (§ 217).
Man hat ausser den berühmten banken in London,
Amsterdam, Stockholm, Genua, Venedig etc.
in Teutschlande ebenfalls dergleichen in Nürnberg,
Augsburg, Hamburg, Wien, Siegel am a. o.
im Iten teile s. 363, Becks wechsel-recht cap. VI
§ 31 s. 270 fg., Marpergers beschreibung der
banken, Leipzig 1723, Wölker am a. o. im Iten
teile s. 354 fg., repertorium iuris priuati im Iten teile
s. 415 fg., Bohns wohlerfahrner kaufmann Iter
teil s. 586 fg., Mercur 1703 s. 855, Ludovici kauf-
manns-lexicon I sp. 1225-1241.

§ 4853
wie darin das
gelt überlifert
wird?

Vermöge der bank wird das gelt nur einge-
bildeter weise überlifert und gezalet, immittels ent-
stehet dadurch für den kaufmann eben der nuzen

und
LXXIII haubtſtuͤck
§ 4850

Zu groſer bequemlichkeit der kauf- und handels-
leute, um naͤmlich des vilen auszalens uͤberhoben
zu ſeyn, dinet eine bank, (banco) (§ 217) wovon
noch einiges beizufuͤgen iſt.

Von den banken.
§ 4851
was die bank
bedeutet?

Das wort: bank hat vilerlei bedeutungen.
Bei den kauf- und handels-leuten bedeutet ſolches
bald den handel, oder den verkehr, auch das ge-
werbe mit dem gelte, bald den wechſel-plaz, die
boͤrſe, teils das oͤffentliche und privilegirte haus,
in welchem die gelter nidergeleget werden (§ 217),
weshalber dergleichen banco di depoſiti heiſet.

§ 4852
wozu die bank
unter andern
dinet?

Eine oͤffentliche bank dinet auch unter andern
darzu, daß man vermittels des ab- und zuſchreibens
der in der bank habenden gelter einem dritten die
zalung leiſten, auch ſich leiſten laſſen kan (§ 217).
Man hat auſſer den beruͤhmten banken in London,
Amſterdam, Stockholm, Genua, Venedig ꝛc.
in Teutſchlande ebenfalls dergleichen in Nuͤrnberg,
Augsburg, Hamburg, Wien, Siegel am a. o.
im Iten teile ſ. 363, Becks wechſel-recht cap. VI
§ 31 ſ. 270 fg., Marpergers beſchreibung der
banken, Leipzig 1723, Woͤlker am a. o. im Iten
teile ſ. 354 fg., repertorium iuris priuati im Iten teile
ſ. 415 fg., Bohns wohlerfahrner kaufmann Iter
teil ſ. 586 fg., Mercur 1703 ſ. 855, Ludovici kauf-
manns-lexicon I ſp. 1225-1241.

§ 4853
wie darin das
gelt uͤberlifert
wird?

Vermoͤge der bank wird das gelt nur einge-
bildeter weiſe uͤberlifert und gezalet, immittels ent-
ſtehet dadurch fuͤr den kaufmann eben der nuzen

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[788/0836] LXXIII haubtſtuͤck § 4850 Zu groſer bequemlichkeit der kauf- und handels- leute, um naͤmlich des vilen auszalens uͤberhoben zu ſeyn, dinet eine bank, (banco) (§ 217) wovon noch einiges beizufuͤgen iſt. Von den banken. § 4851 Das wort: bank hat vilerlei bedeutungen. Bei den kauf- und handels-leuten bedeutet ſolches bald den handel, oder den verkehr, auch das ge- werbe mit dem gelte, bald den wechſel-plaz, die boͤrſe, teils das oͤffentliche und privilegirte haus, in welchem die gelter nidergeleget werden (§ 217), weshalber dergleichen banco di depoſiti heiſet. § 4852 Eine oͤffentliche bank dinet auch unter andern darzu, daß man vermittels des ab- und zuſchreibens der in der bank habenden gelter einem dritten die zalung leiſten, auch ſich leiſten laſſen kan (§ 217). Man hat auſſer den beruͤhmten banken in London, Amſterdam, Stockholm, Genua, Venedig ꝛc. in Teutſchlande ebenfalls dergleichen in Nuͤrnberg, Augsburg, Hamburg, Wien, Siegel am a. o. im Iten teile ſ. 363, Becks wechſel-recht cap. VI § 31 ſ. 270 fg., Marpergers beſchreibung der banken, Leipzig 1723, Woͤlker am a. o. im Iten teile ſ. 354 fg., repertorium iuris priuati im Iten teile ſ. 415 fg., Bohns wohlerfahrner kaufmann Iter teil ſ. 586 fg., Mercur 1703 ſ. 855, Ludovici kauf- manns-lexicon I ſp. 1225-1241. § 4853 Vermoͤge der bank wird das gelt nur einge- bildeter weiſe uͤberlifert und gezalet, immittels ent- ſtehet dadurch fuͤr den kaufmann eben der nuzen und

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 788. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/836>, abgerufen am 22.11.2024.