den, nötig, folglich wird dergleichen ebenfalls in handels-geschäften erfodert. Ein blanket hingegen ist hirzu nicht hinreichend. Jmmittels kan der- jenige, welcher dem andern ein blanket: gewisse gelter zu verschaffen, zustellet, hernach einen dritten, welcher gelt darauf bezalet, keine dem andern ent- gegenstehenden einreden vorschüzen, Uhl am a. o. II s. 79.
Sibenzigstes haubtstück vom tauschen.
§ 4824
Tauschen, verstechen, stuzen, barattiren, einenwas der tausch ist? wechsel treffen, hoien, ist ein geding, vermöge dessen man einem sachen für sachen gibet. Man tauschet entweder auf vorgehende besehung der zu tauschenden sache, oder unbesehens; das lezte be- schihet durchs huien; da einer dem andern zurufet: z. e. hui! tegen. Dise sachen können sowohl leben- dige, als auch leblose, bewegliche, unbewegliche seyn. Der tausch wird auch jeweilen kudung ge- nennet, wie solches aus verschidenen urkunden über den tausch zwischen Eberhard von Epstein und Ditern von Jsenburg über das gericht Gründau und Ober-Erlenbach auch Ober-Willstatt vom jare 1424, 1436 erhellet. Sihe die zuverlässige ausfürung der von den untertanen des Jsenburg- Meerholzischen gerichtes Gründau wider ire lan- des-herrschaft eingeklagte vermeinte beschwerden, Büdingen 1754 fol. in den beilagen s. 16. Jn den analcctis Hassiacis VII s. 53 kömmt die erb-kudung vor. Man hat auch das umtauschungs-recht, stats-schriften, VI s. 748. Ein anders ist das wandeln bei den wisen, wenn der eine diß stück
das
von dem auftrage u. der vollmacht.
den, noͤtig, folglich wird dergleichen ebenfalls in handels-geſchaͤften erfodert. Ein blanket hingegen iſt hirzu nicht hinreichend. Jmmittels kan der- jenige, welcher dem andern ein blanket: gewiſſe gelter zu verſchaffen, zuſtellet, hernach einen dritten, welcher gelt darauf bezalet, keine dem andern ent- gegenſtehenden einreden vorſchuͤzen, Uhl am a. o. II ſ. 79.
Sibenzigſtes haubtſtuͤck vom tauſchen.
§ 4824
Tauſchen, verſtechen, ſtuzen, barattiren, einenwas der tauſch iſt? wechſel treffen, hoien, iſt ein geding, vermoͤge deſſen man einem ſachen fuͤr ſachen gibet. Man tauſchet entweder auf vorgehende beſehung der zu tauſchenden ſache, oder unbeſehens; das lezte be- ſchihet durchs huien; da einer dem andern zurufet: z. e. hui! tegen. Diſe ſachen koͤnnen ſowohl leben- dige, als auch lebloſe, bewegliche, unbewegliche ſeyn. Der tauſch wird auch jeweilen kudung ge- nennet, wie ſolches aus verſchidenen urkunden uͤber den tauſch zwiſchen Eberhard von Epſtein und Ditern von Jſenburg uͤber das gericht Gruͤndau und Ober-Erlenbach auch Ober-Willſtatt vom jare 1424, 1436 erhellet. Sihe die zuverlaͤſſige ausfuͤrung der von den untertanen des Jſenburg- Meerholziſchen gerichtes Gruͤndau wider ire lan- des-herrſchaft eingeklagte vermeinte beſchwerden, Buͤdingen 1754 fol. in den beilagen ſ. 16. Jn den analcctis Haſſiacis VII ſ. 53 koͤmmt die erb-kudung vor. Man hat auch das umtauſchungs-recht, ſtats-ſchriften, VI ſ. 748. Ein anders iſt das wandeln bei den wiſen, wenn der eine diß ſtuͤck
das
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von dem auftrage u. der vollmacht.
den, noͤtig, folglich wird dergleichen ebenfalls in
handels-geſchaͤften erfodert. Ein blanket hingegen
iſt hirzu nicht hinreichend. Jmmittels kan der-
jenige, welcher dem andern ein blanket: gewiſſe
gelter zu verſchaffen, zuſtellet, hernach einen dritten,
welcher gelt darauf bezalet, keine dem andern ent-
gegenſtehenden einreden vorſchuͤzen, Uhl am a. o.
II ſ. 79.
Sibenzigſtes haubtſtuͤck
vom tauſchen.
§ 4824
Tauſchen, verſtechen, ſtuzen, barattiren, einen
wechſel treffen, hoien, iſt ein geding, vermoͤge
deſſen man einem ſachen fuͤr ſachen gibet. Man
tauſchet entweder auf vorgehende beſehung der zu
tauſchenden ſache, oder unbeſehens; das lezte be-
ſchihet durchs huien; da einer dem andern zurufet:
z. e. hui! tegen. Diſe ſachen koͤnnen ſowohl leben-
dige, als auch lebloſe, bewegliche, unbewegliche
ſeyn. Der tauſch wird auch jeweilen kudung ge-
nennet, wie ſolches aus verſchidenen urkunden uͤber
den tauſch zwiſchen Eberhard von Epſtein und
Ditern von Jſenburg uͤber das gericht Gruͤndau
und Ober-Erlenbach auch Ober-Willſtatt vom
jare 1424, 1436 erhellet. Sihe die zuverlaͤſſige
ausfuͤrung der von den untertanen des Jſenburg-
Meerholziſchen gerichtes Gruͤndau wider ire lan-
des-herrſchaft eingeklagte vermeinte beſchwerden,
Buͤdingen 1754 fol. in den beilagen ſ. 16. Jn den
analcctis Haſſiacis VII ſ. 53 koͤmmt die erb-kudung
vor. Man hat auch das umtauſchungs-recht,
ſtats-ſchriften, VI ſ. 748. Ein anders iſt das
wandeln bei den wiſen, wenn der eine diß ſtuͤck
das
was der
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/829>, abgerufen am 22.11.2024.
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