Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

LXVII h. v. d. handels-gesellschaft,
handels-leuten. Jmmittels ist dergleichen handels-
gesellschaft iedermann behörig bekannt zu machen.

§ 4774
deren ein-
teilung.

Die gesellschafts-handelung teilet sich in die
ein- und ausländische.

§ 4775
worin die
einländische
bestehet?

Die gemeineste einländische gesellschafts-hande-
lung bestehet darin: daß 2, 3, oder merere handels-
leute gewisse capitalien einschüssen, und auf gleichen
gewinnst und verlust handelen, Bohns kaufmann
im IIten teile s. 222 fgg. Beim ungleichen zuge-
schossenen capitale wegen einer gesellschafts-hande-
lung, wird auch ein gleicher gewinn belibet, iedoch
bleibet dem, welcher das meiste eingeschossen hat,
des jares sein interesse zum voraus wegen des über-
schusses, Flügel vom buchhalten s. 1 fg.

§ 4776
eine besonde-
re gattung
davon.

Eine gattung der einländischen gesellschaft ist
auch, wenn 2, 3, oder merere, ausser irer ordentli-
chen handelung, ein capital zusammen schüssen, um
dafür gewisse waaren einzukaufen, die etwa einer
von inen auf seinen namen einkaufet, auch den ver-
kauf und deren absezung besorget, seinen gesellschaf-
ten nachricht von allen gibet, rechnung ableget, und
solchen das schuldige abträget.

§ 4777
wie die aus-
ländische ge-
schlossen wer-
den kan?

Die ausländische gesellschaft kan wie die erste
gattung der nur gedachten einländischen, ebener
maßen geschlossen werden. Die gesellschafter mö-
gen an einem, oder verschidenen orten sich befinden.
Jst das eingeschossene capital ungleich, so teilet man
den gewinn gleich; hergegen zihet der, welcher
mehr dargegeben hat, vom überschusse seines capi-

tals

LXVII h. v. d. handels-geſellſchaft,
handels-leuten. Jmmittels iſt dergleichen handels-
geſellſchaft iedermann behoͤrig bekannt zu machen.

§ 4774
deren ein-
teilung.

Die geſellſchafts-handelung teilet ſich in die
ein- und auslaͤndiſche.

§ 4775
worin die
einlaͤndiſche
beſtehet?

Die gemeineſte einlaͤndiſche geſellſchafts-hande-
lung beſtehet darin: daß 2, 3, oder merere handels-
leute gewiſſe capitalien einſchuͤſſen, und auf gleichen
gewinnſt und verluſt handelen, Bohns kaufmann
im IIten teile ſ. 222 fgg. Beim ungleichen zuge-
ſchoſſenen capitale wegen einer geſellſchafts-hande-
lung, wird auch ein gleicher gewinn belibet, iedoch
bleibet dem, welcher das meiſte eingeſchoſſen hat,
des jares ſein intereſſe zum voraus wegen des uͤber-
ſchuſſes, Fluͤgel vom buchhalten ſ. 1 fg.

§ 4776
eine beſonde-
re gattung
davon.

Eine gattung der einlaͤndiſchen geſellſchaft iſt
auch, wenn 2, 3, oder merere, auſſer irer ordentli-
chen handelung, ein capital zuſammen ſchuͤſſen, um
dafuͤr gewiſſe waaren einzukaufen, die etwa einer
von inen auf ſeinen namen einkaufet, auch den ver-
kauf und deren abſezung beſorget, ſeinen geſellſchaf-
ten nachricht von allen gibet, rechnung ableget, und
ſolchen das ſchuldige abtraͤget.

§ 4777
wie die aus-
laͤndiſche ge-
ſchloſſen wer-
den kan?

Die auslaͤndiſche geſellſchaft kan wie die erſte
gattung der nur gedachten einlaͤndiſchen, ebener
maßen geſchloſſen werden. Die geſellſchafter moͤ-
gen an einem, oder verſchidenen orten ſich befinden.
Jſt das eingeſchoſſene capital ungleich, ſo teilet man
den gewinn gleich; hergegen zihet der, welcher
mehr dargegeben hat, vom uͤberſchuſſe ſeines capi-

tals
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0812" n="764"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXVII</hi> h. v. d. handels-ge&#x017F;ell&#x017F;chaft,</hi></fw><lb/>
handels-leuten. Jmmittels i&#x017F;t dergleichen handels-<lb/>
ge&#x017F;ell&#x017F;chaft iedermann beho&#x0364;rig bekannt zu machen.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4774</head><lb/>
            <note place="left">deren ein-<lb/>
teilung.</note>
            <p>Die ge&#x017F;ell&#x017F;chafts-handelung teilet &#x017F;ich in die<lb/>
ein- und ausla&#x0364;ndi&#x017F;che.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4775</head><lb/>
            <note place="left">worin die<lb/>
einla&#x0364;ndi&#x017F;che<lb/>
be&#x017F;tehet?</note>
            <p>Die gemeine&#x017F;te einla&#x0364;ndi&#x017F;che ge&#x017F;ell&#x017F;chafts-hande-<lb/>
lung be&#x017F;tehet darin: daß 2, 3, oder merere handels-<lb/>
leute gewi&#x017F;&#x017F;e capitalien ein&#x017F;chu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, und auf gleichen<lb/>
gewinn&#x017F;t und verlu&#x017F;t handelen, <hi rendition="#fr">Bohns</hi> kaufmann<lb/>
im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile &#x017F;. 222 fgg. Beim ungleichen zuge-<lb/>
&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;enen capitale wegen einer ge&#x017F;ell&#x017F;chafts-hande-<lb/>
lung, wird auch ein gleicher gewinn belibet, iedoch<lb/>
bleibet dem, welcher das mei&#x017F;te einge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en hat,<lb/>
des jares &#x017F;ein intere&#x017F;&#x017F;e zum voraus wegen des u&#x0364;ber-<lb/>
&#x017F;chu&#x017F;&#x017F;es, <hi rendition="#fr">Flu&#x0364;gel</hi> vom buchhalten &#x017F;. 1 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4776</head><lb/>
            <note place="left">eine be&#x017F;onde-<lb/>
re gattung<lb/>
davon.</note>
            <p>Eine gattung der einla&#x0364;ndi&#x017F;chen ge&#x017F;ell&#x017F;chaft i&#x017F;t<lb/>
auch, wenn 2, 3, oder merere, au&#x017F;&#x017F;er irer ordentli-<lb/>
chen handelung, ein capital zu&#x017F;ammen &#x017F;chu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, um<lb/>
dafu&#x0364;r gewi&#x017F;&#x017F;e waaren einzukaufen, die etwa einer<lb/>
von inen auf &#x017F;einen namen einkaufet, auch den ver-<lb/>
kauf und deren ab&#x017F;ezung be&#x017F;orget, &#x017F;einen ge&#x017F;ell&#x017F;chaf-<lb/>
ten nachricht von allen gibet, rechnung ableget, und<lb/>
&#x017F;olchen das &#x017F;chuldige abtra&#x0364;get.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4777</head><lb/>
            <note place="left">wie die aus-<lb/>
la&#x0364;ndi&#x017F;che ge-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en wer-<lb/>
den kan?</note>
            <p>Die ausla&#x0364;ndi&#x017F;che ge&#x017F;ell&#x017F;chaft kan wie die er&#x017F;te<lb/>
gattung der nur gedachten einla&#x0364;ndi&#x017F;chen, ebener<lb/>
maßen ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en werden. Die ge&#x017F;ell&#x017F;chafter mo&#x0364;-<lb/>
gen an einem, oder ver&#x017F;chidenen orten &#x017F;ich befinden.<lb/>
J&#x017F;t das einge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;ene capital ungleich, &#x017F;o teilet man<lb/>
den gewinn gleich; hergegen zihet der, welcher<lb/>
mehr dargegeben hat, vom u&#x0364;ber&#x017F;chu&#x017F;&#x017F;e &#x017F;eines capi-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">tals</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[764/0812] LXVII h. v. d. handels-geſellſchaft, handels-leuten. Jmmittels iſt dergleichen handels- geſellſchaft iedermann behoͤrig bekannt zu machen. § 4774 Die geſellſchafts-handelung teilet ſich in die ein- und auslaͤndiſche. § 4775 Die gemeineſte einlaͤndiſche geſellſchafts-hande- lung beſtehet darin: daß 2, 3, oder merere handels- leute gewiſſe capitalien einſchuͤſſen, und auf gleichen gewinnſt und verluſt handelen, Bohns kaufmann im IIten teile ſ. 222 fgg. Beim ungleichen zuge- ſchoſſenen capitale wegen einer geſellſchafts-hande- lung, wird auch ein gleicher gewinn belibet, iedoch bleibet dem, welcher das meiſte eingeſchoſſen hat, des jares ſein intereſſe zum voraus wegen des uͤber- ſchuſſes, Fluͤgel vom buchhalten ſ. 1 fg. § 4776 Eine gattung der einlaͤndiſchen geſellſchaft iſt auch, wenn 2, 3, oder merere, auſſer irer ordentli- chen handelung, ein capital zuſammen ſchuͤſſen, um dafuͤr gewiſſe waaren einzukaufen, die etwa einer von inen auf ſeinen namen einkaufet, auch den ver- kauf und deren abſezung beſorget, ſeinen geſellſchaf- ten nachricht von allen gibet, rechnung ableget, und ſolchen das ſchuldige abtraͤget. § 4777 Die auslaͤndiſche geſellſchaft kan wie die erſte gattung der nur gedachten einlaͤndiſchen, ebener maßen geſchloſſen werden. Die geſellſchafter moͤ- gen an einem, oder verſchidenen orten ſich befinden. Jſt das eingeſchoſſene capital ungleich, ſo teilet man den gewinn gleich; hergegen zihet der, welcher mehr dargegeben hat, vom uͤberſchuſſe ſeines capi- tals

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/812
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 764. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/812>, abgerufen am 16.07.2024.