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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXIII haubtstück
§ 2922
die evangeli-
schen Johan-
niter-ordens-
ritter kön-
nen testiren.

Allein die Johanniter-ordens-ritter, welche der
evangelischen religion beigetan sind, können eben so
wohl, als die evangelischen geistlichen und canoni-
ci einen lezten willen errichten, Böhmers angezo-
gene disp. cap. I § XV s. 17 § 23, anerwogen sel-
bige das gelübde der armut nicht leisten, Just Chri-
stoph Ditmars
geschichte des ritterlichen Johan-
niter-ordens cap. II § 12 s. 15, s. 18 fg. s. 70.

§ 2923
die vor dem
eintritte in
den T. orden
gemachten
testamente
sind giltig.

Ein vor dem eintritte in den Teutschen orden
gestiftetes testament, wird in seiner giltigkeit er-
halten.

§ 2924
wie dise or-
dens-ritter
von andern
ordens-leu-
ten sich un-
terscheiden?

Sotane ordens-ritter unterscheiden sich von andern
ordens-leuten darin; immasen sie nicht in gemein-
schaft leben, vilmehr ire eigene haushaltung füren,
und was ihnen aus den patrimonialibus zuflüßet,
gehöret zu irem eigentume, Böhmer am a. o.
num. 15 s. 138.

Drei und sibenzigstes haubtstück
von den substitutionen oder unter-

erb-einsezungen.
§ 2925
wie die un-
ter- oder af-
ter-erb-einse-
zungen in
Teutschlande
bekannt wor-
den sind?

Von disen haben die alten Teutschen nichts ge-
wust, sondern sind mit dem Römischen rechte
in Teutschlande bekannt worden. Jnhalts des Kur-
Mainzischen landrechtes tit. X § 4 s. 23 kan eine
mutter, gros- und ur-grosmutter in den von ihnen
herkommenden gütern pupillariter substituiren, Ho-
henloisches landrecht IIII tit. 4 § 10, II s. 141,
Nassau-Kazenellenbogische landesordnung III cap. 5

§ 5
LXXIII haubtſtuͤck
§ 2922
die evangeli-
ſchen Johan-
niter-ordens-
ritter koͤn-
nen teſtiren.

Allein die Johanniter-ordens-ritter, welche der
evangeliſchen religion beigetan ſind, koͤnnen eben ſo
wohl, als die evangeliſchen geiſtlichen und canoni-
ci einen lezten willen errichten, Boͤhmers angezo-
gene diſp. cap. I § XV ſ. 17 § 23, anerwogen ſel-
bige das geluͤbde der armut nicht leiſten, Juſt Chri-
ſtoph Ditmars
geſchichte des ritterlichen Johan-
niter-ordens cap. II § 12 ſ. 15, ſ. 18 fg. ſ. 70.

§ 2923
die vor dem
eintritte in
den T. orden
gemachten
teſtamente
ſind giltig.

Ein vor dem eintritte in den Teutſchen orden
geſtiftetes teſtament, wird in ſeiner giltigkeit er-
halten.

§ 2924
wie diſe or-
dens-ritter
von andern
ordens-leu-
ten ſich un-
terſcheiden?

Sotane ordens-ritter unterſcheiden ſich von andern
ordens-leuten darin; immaſen ſie nicht in gemein-
ſchaft leben, vilmehr ire eigene haushaltung fuͤren,
und was ihnen aus den patrimonialibus zufluͤßet,
gehoͤret zu irem eigentume, Boͤhmer am a. o.
num. 15 ſ. 138.

Drei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck
von den ſubſtitutionen oder unter-

erb-einſezungen.
§ 2925
wie die un-
ter- oder af-
ter-erb-einſe-
zungen in
Teutſchlande
bekannt wor-
den ſind?

Von diſen haben die alten Teutſchen nichts ge-
wuſt, ſondern ſind mit dem Roͤmiſchen rechte
in Teutſchlande bekannt worden. Jnhalts des Kur-
Mainziſchen landrechtes tit. X § 4 ſ. 23 kan eine
mutter, gros- und ur-grosmutter in den von ihnen
herkommenden guͤtern pupillariter ſubſtituiren, Ho-
henloiſches landrecht IIII tit. 4 § 10, II ſ. 141,
Naſſau-Kazenellenbogiſche landesordnung III cap. 5

§ 5
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[28/0080] LXXIII haubtſtuͤck § 2922 Allein die Johanniter-ordens-ritter, welche der evangeliſchen religion beigetan ſind, koͤnnen eben ſo wohl, als die evangeliſchen geiſtlichen und canoni- ci einen lezten willen errichten, Boͤhmers angezo- gene diſp. cap. I § XV ſ. 17 § 23, anerwogen ſel- bige das geluͤbde der armut nicht leiſten, Juſt Chri- ſtoph Ditmars geſchichte des ritterlichen Johan- niter-ordens cap. II § 12 ſ. 15, ſ. 18 fg. ſ. 70. § 2923 Ein vor dem eintritte in den Teutſchen orden geſtiftetes teſtament, wird in ſeiner giltigkeit er- halten. § 2924 Sotane ordens-ritter unterſcheiden ſich von andern ordens-leuten darin; immaſen ſie nicht in gemein- ſchaft leben, vilmehr ire eigene haushaltung fuͤren, und was ihnen aus den patrimonialibus zufluͤßet, gehoͤret zu irem eigentume, Boͤhmer am a. o. num. 15 ſ. 138. Drei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck von den ſubſtitutionen oder unter- erb-einſezungen. § 2925 Von diſen haben die alten Teutſchen nichts ge- wuſt, ſondern ſind mit dem Roͤmiſchen rechte in Teutſchlande bekannt worden. Jnhalts des Kur- Mainziſchen landrechtes tit. X § 4 ſ. 23 kan eine mutter, gros- und ur-grosmutter in den von ihnen herkommenden guͤtern pupillariter ſubſtituiren, Ho- henloiſches landrecht IIII tit. 4 § 10, II ſ. 141, Naſſau-Kazenellenbogiſche landesordnung III cap. 5 § 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/80>, abgerufen am 24.11.2024.