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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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von den testamenten der soldaten.
Von den testamenten der Johanniter-
und Teutschen ordens-ritter.
§ 2921

Obgleich die Johanniter-ritter, inhalts der or-
dens-statuten einen lezten willen, one erlaubnis des
grosmeisters zu stiften nicht vermögen, Fabers
stats-kanzellei XVIIter teil s. 844 fgg. num. 38-43,
Just Henning Böhmers disp. de successione in
bona clericorum singulari,
Halle 1716 cap. I § 21 s. 25
fg. Christian Friderich Holland de origine, iu-
ribus ac priuilegiis ordinis Teutonici
§ 40 s. 77 fgg.
aus welcher ursache dann Johann Waltbott von
Bassenheim, ein Johanniter-ordens-ritter, auf er-
haltene freiheit im jare 1603 ein testament ge-
machet hat; so sinden sich dennoch verschidene
rechtsgelehrten, welche den Johanniter- und Teut-
schen ordens-rittern die macht einen lezten willen
zu errichten überhaubt einräumen, der Pater
Schmalzgrueber lib. III iur. can. tit. 26 num. 8
s. 50, der Pater Reifenstuel T. III iur. can.,
Christoph Philipp Richter vol. II consil. 115
num. 26 fg. s. 511 fg., Hermes in fascil. iur. pu-
blici
cap. XXV num. 24 f. 427 fg. Ludolf
Schrader
cons. 2 vol. 1 gestalt dann noch vor ei-
nigen jaren das testament eines Teutschen ordens-
ritters von - - worin selbiger seiner schwester die fahr-
nis vermachet hatte, bei einer fürstlichen regirung
für giltig geachtet worden ist. Nichts destoweni-
ger finden sich einige, welche den Teutschen ordens-
rittern die erlaubnis einen lezten willen zu stiften
versagen, Böhmer in den institut. iur. canon.
lib. III
tit. 26 § 3 s. 445 und T. III P. I consultat. 25
num. 5 s. 137, Barbosa in iure ecclesiastico lib. I
cap. 42 num 206. folglich die rechtsgelehrten des-
falls nicht einstimmig befunden werden.

§ 2922
von den teſtamenten der ſoldaten.
Von den teſtamenten der Johanniter-
und Teutſchen ordens-ritter.
§ 2921

Obgleich die Johanniter-ritter, inhalts der or-
dens-ſtatuten einen lezten willen, one erlaubnis des
grosmeiſters zu ſtiften nicht vermoͤgen, Fabers
ſtats-kanzellei XVIIter teil ſ. 844 fgg. num. 38-43,
Juſt Henning Boͤhmers diſp. de ſucceſſione in
bona clericorum ſingulari,
Halle 1716 cap. I § 21 ſ. 25
fg. Chriſtian Friderich Holland de origine, iu-
ribus ac priuilegiis ordinis Teutonici
§ 40 ſ. 77 fgg.
aus welcher urſache dann Johann Waltbott von
Baſſenheim, ein Johanniter-ordens-ritter, auf er-
haltene freiheit im jare 1603 ein teſtament ge-
machet hat; ſo ſinden ſich dennoch verſchidene
rechtsgelehrten, welche den Johanniter- und Teut-
ſchen ordens-rittern die macht einen lezten willen
zu errichten uͤberhaubt einraͤumen, der Pater
Schmalzgrueber lib. III iur. can. tit. 26 num. 8
ſ. 50, der Pater Reifenſtuel T. III iur. can.,
Chriſtoph Philipp Richter vol. II conſil. 115
num. 26 fg. ſ. 511 fg., Hermes in faſcil. iur. pu-
blici
cap. XXV num. 24 f. 427 fg. Ludolf
Schrader
conſ. 2 vol. 1 geſtalt dann noch vor ei-
nigen jaren das teſtament eines Teutſchen ordens-
ritters von ‒ ‒ worin ſelbiger ſeiner ſchweſter die fahr-
nis vermachet hatte, bei einer fuͤrſtlichen regirung
fuͤr giltig geachtet worden iſt. Nichts deſtoweni-
ger finden ſich einige, welche den Teutſchen ordens-
rittern die erlaubnis einen lezten willen zu ſtiften
verſagen, Boͤhmer in den inſtitut. iur. canon.
lib. III
tit. 26 § 3 ſ. 445 und T. III P. I conſultat. 25
num. 5 ſ. 137, Barboſa in iure eccleſiaſtico lib. I
cap. 42 num 206. folglich die rechtsgelehrten des-
falls nicht einſtimmig befunden werden.

§ 2922
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[27/0079] von den teſtamenten der ſoldaten. Von den teſtamenten der Johanniter- und Teutſchen ordens-ritter. § 2921 Obgleich die Johanniter-ritter, inhalts der or- dens-ſtatuten einen lezten willen, one erlaubnis des grosmeiſters zu ſtiften nicht vermoͤgen, Fabers ſtats-kanzellei XVIIter teil ſ. 844 fgg. num. 38-43, Juſt Henning Boͤhmers diſp. de ſucceſſione in bona clericorum ſingulari, Halle 1716 cap. I § 21 ſ. 25 fg. Chriſtian Friderich Holland de origine, iu- ribus ac priuilegiis ordinis Teutonici § 40 ſ. 77 fgg. aus welcher urſache dann Johann Waltbott von Baſſenheim, ein Johanniter-ordens-ritter, auf er- haltene freiheit im jare 1603 ein teſtament ge- machet hat; ſo ſinden ſich dennoch verſchidene rechtsgelehrten, welche den Johanniter- und Teut- ſchen ordens-rittern die macht einen lezten willen zu errichten uͤberhaubt einraͤumen, der Pater Schmalzgrueber lib. III iur. can. tit. 26 num. 8 ſ. 50, der Pater Reifenſtuel T. III iur. can., Chriſtoph Philipp Richter vol. II conſil. 115 num. 26 fg. ſ. 511 fg., Hermes in faſcil. iur. pu- blici cap. XXV num. 24 f. 427 fg. Ludolf Schrader conſ. 2 vol. 1 geſtalt dann noch vor ei- nigen jaren das teſtament eines Teutſchen ordens- ritters von ‒ ‒ worin ſelbiger ſeiner ſchweſter die fahr- nis vermachet hatte, bei einer fuͤrſtlichen regirung fuͤr giltig geachtet worden iſt. Nichts deſtoweni- ger finden ſich einige, welche den Teutſchen ordens- rittern die erlaubnis einen lezten willen zu ſtiften verſagen, Boͤhmer in den inſtitut. iur. canon. lib. III tit. 26 § 3 ſ. 445 und T. III P. I conſultat. 25 num. 5 ſ. 137, Barboſa in iure eccleſiaſtico lib. I cap. 42 num 206. folglich die rechtsgelehrten des- falls nicht einſtimmig befunden werden. § 2922

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/79>, abgerufen am 24.11.2024.