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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LXXII haubtstück
Es entstunden auch daher die seelen-väter, welche
als zeugen bei den lezten willens-stiftungen und
zur besorgung der leichen gebrauchet wurden, ebend.
im IIIten teile s. 164 fg. VI s. 117. Anna von
Kensheim stiftete 1364 ein seelen-gerät aus den
frucht-pächten zu Bruchkebel an dy parre zu Kinds-
dorf 1/2 achtel korn-geltes, eynen perer zu Hanow
1/2 achtel korn-geltes und synen fonf gesellen den
pristern zu Hanow ein achtel korn geltis - - daz
sy min jargezeit darum begen, vnd myn vnd my-
ner aldern sele ewieglich gedenken. Sotane stif-
tung beschahe mit vorwissen des landes-herrns, und
bei gesundem leibe. Sihe die beilagen zum an-
hange der beschreibung der Hanau-Minzenbergi-
schen lande s. 9. Lünigs Reichsarchiv T. XII
von der Reichsritterschaft s. 319 § zum fünf-
ten
etc.

Zwei und sibenzigstes haubtstück
von den testamenten der soldaten.
§ 2919

Nach besagter ordnung des kaisers Maximili-
ans I vom jare 1512, brauchet ein soldat in
der schlacht keine zeugen; hergegen im lager 2 und
im quartir 7 zu seinem lezten willen. Das Ho-
henloische landrecht IIII tit. 3 § 9 erfodert eben-
falls nur 2 zeugen bei dem testamente, der auf dem
marsche sich befindenden soldaten, oder nur seine
eigene handschrift.

§ 2920

Jnhalts des Ostfrisischen landrechtes II cap 195,
cap. 206, haben die kriges-leute die freiheit, daß
sie verdammte und ehrlose personen, dibe, beischlä-
ferinnen zu erben einsezen mögen.

Von

LXXII haubtſtuͤck
Es entſtunden auch daher die ſeelen-vaͤter, welche
als zeugen bei den lezten willens-ſtiftungen und
zur beſorgung der leichen gebrauchet wurden, ebend.
im IIIten teile ſ. 164 fg. VI ſ. 117. Anna von
Kensheim ſtiftete 1364 ein ſeelen-geraͤt aus den
frucht-paͤchten zu Bruchkebel an dy parre zu Kinds-
dorf ½ achtel korn-geltes, eynen perer zu Hanow
½ achtel korn-geltes und ſynen fonf geſellen den
priſtern zu Hanow ein achtel korn geltis ‒ ‒ daz
ſy min jargezeit darum begen, vnd myn vnd my-
ner aldern ſele ewieglich gedenken. Sotane ſtif-
tung beſchahe mit vorwiſſen des landes-herrns, und
bei geſundem leibe. Sihe die beilagen zum an-
hange der beſchreibung der Hanau-Minzenbergi-
ſchen lande ſ. 9. Luͤnigs Reichsarchiv T. XII
von der Reichsritterſchaft ſ. 319 § zum fuͤnf-
ten
ꝛc.

Zwei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck
von den teſtamenten der ſoldaten.
§ 2919

Nach beſagter ordnung des kaiſers Maximili-
ans I vom jare 1512, brauchet ein ſoldat in
der ſchlacht keine zeugen; hergegen im lager 2 und
im quartir 7 zu ſeinem lezten willen. Das Ho-
henloiſche landrecht IIII tit. 3 § 9 erfodert eben-
falls nur 2 zeugen bei dem teſtamente, der auf dem
marſche ſich befindenden ſoldaten, oder nur ſeine
eigene handſchrift.

§ 2920

Jnhalts des Oſtfriſiſchen landrechtes II cap 195,
cap. 206, haben die kriges-leute die freiheit, daß
ſie verdammte und ehrloſe perſonen, dibe, beiſchlaͤ-
ferinnen zu erben einſezen moͤgen.

Von
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[26/0078] LXXII haubtſtuͤck Es entſtunden auch daher die ſeelen-vaͤter, welche als zeugen bei den lezten willens-ſtiftungen und zur beſorgung der leichen gebrauchet wurden, ebend. im IIIten teile ſ. 164 fg. VI ſ. 117. Anna von Kensheim ſtiftete 1364 ein ſeelen-geraͤt aus den frucht-paͤchten zu Bruchkebel an dy parre zu Kinds- dorf ½ achtel korn-geltes, eynen perer zu Hanow ½ achtel korn-geltes und ſynen fonf geſellen den priſtern zu Hanow ein achtel korn geltis ‒ ‒ daz ſy min jargezeit darum begen, vnd myn vnd my- ner aldern ſele ewieglich gedenken. Sotane ſtif- tung beſchahe mit vorwiſſen des landes-herrns, und bei geſundem leibe. Sihe die beilagen zum an- hange der beſchreibung der Hanau-Minzenbergi- ſchen lande ſ. 9. Luͤnigs Reichsarchiv T. XII von der Reichsritterſchaft ſ. 319 § zum fuͤnf- ten ꝛc. Zwei und ſibenzigſtes haubtſtuͤck von den teſtamenten der ſoldaten. § 2919 Nach beſagter ordnung des kaiſers Maximili- ans I vom jare 1512, brauchet ein ſoldat in der ſchlacht keine zeugen; hergegen im lager 2 und im quartir 7 zu ſeinem lezten willen. Das Ho- henloiſche landrecht IIII tit. 3 § 9 erfodert eben- falls nur 2 zeugen bei dem teſtamente, der auf dem marſche ſich befindenden ſoldaten, oder nur ſeine eigene handſchrift. § 2920 Jnhalts des Oſtfriſiſchen landrechtes II cap 195, cap. 206, haben die kriges-leute die freiheit, daß ſie verdammte und ehrloſe perſonen, dibe, beiſchlaͤ- ferinnen zu erben einſezen moͤgen. Von

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/78>, abgerufen am 22.11.2024.