Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

verpachten, mihten, vermihten, etc.
waaren zu retten, und bergen zu helfen. Preusi-
sches see-recht, cap. 9 art. I fgg.

§ 4628

Der arbeit halber, welche bei der bergung ge-wie das
berge-lon
gefodert
werden kan?

leistet wird, muß sowohl dem schifs-volke, als auch
denen, welche sich dabei treu und fleisig erwisen
haben, ein billiges berge-lon, teils nach oberkeit-
licher erkenntnis, nach der mühe und gefar der
berger, oder wie es mit den eigentümern bedungen
worden ist, bezalet werden. Widrigenfalls stehet
ihnen frei, sich an das geborgene gut bis zur befri-
digung zu halten. Es kan auch der schiffer von
dem geborgenen gute zu disem behufe etwas ver-
kaufen, von Sahme am a. o. tit. XI s. 55 § 2,
Preusische strand-ordnung cap. 4 art. 22, hansee-
recht tit. VIIII art. 13, Schuback de iure littoris
s. 227, Joh. Sam. Frid. Böhmers disp. de
seruaticio,
Halle 1743, repertorium iuris priuati I
s. 599 fg.

Von dem verdingen der lehr-jungen, bei
handwerks-leuten, künstlern, kaufleuten etc.
der gesellen, bedinten, auch deren
abschiden.
§ 4629

Es können sowohl knaben, als auch mägdleinjungen und
mägdgen
können in
die lehre ge-
geben wer-
den.

zu der erlernung eines handwerkes, einer kunst, der
kaufmannschaft verdinget werden. Solchet be-
schihet bald für ein geseztes gelt, welches das lehr-
gelt genennet wird, oder umsonst.

§ 4630

Der lehr-junge, oder lehr-bursche muß die be-des lehr-
jungens ob-
ligenheiten,

stimmte zeit (§ 268) bei dem meister getreulich
ausdinen, gehorsam seyn, und den guten lehren,

ver-
Y y 5

verpachten, mihten, vermihten, ꝛc.
waaren zu retten, und bergen zu helfen. Preuſi-
ſches ſee-recht, cap. 9 art. I fgg.

§ 4628

Der arbeit halber, welche bei der bergung ge-wie das
berge-lon
gefodert
werden kan?

leiſtet wird, muß ſowohl dem ſchifs-volke, als auch
denen, welche ſich dabei treu und fleiſig erwiſen
haben, ein billiges berge-lon, teils nach oberkeit-
licher erkenntnis, nach der muͤhe und gefar der
berger, oder wie es mit den eigentuͤmern bedungen
worden iſt, bezalet werden. Widrigenfalls ſtehet
ihnen frei, ſich an das geborgene gut bis zur befri-
digung zu halten. Es kan auch der ſchiffer von
dem geborgenen gute zu diſem behufe etwas ver-
kaufen, von Sahme am a. o. tit. XI ſ. 55 § 2,
Preuſiſche ſtrand-ordnung cap. 4 art. 22, hanſee-
recht tit. VIIII art. 13, Schuback de iure littoris
ſ. 227, Joh. Sam. Frid. Boͤhmers diſp. de
ſeruaticio,
Halle 1743, repertorium iuris priuati I
ſ. 599 fg.

Von dem verdingen der lehr-jungen, bei
handwerks-leuten, kuͤnſtlern, kaufleuten ꝛc.
der geſellen, bedinten, auch deren
abſchiden.
§ 4629

Es koͤnnen ſowohl knaben, als auch maͤgdleinjungen und
maͤgdgen
koͤnnen in
die lehre ge-
geben wer-
den.

zu der erlernung eines handwerkes, einer kunſt, der
kaufmannſchaft verdinget werden. Solchet be-
ſchihet bald fuͤr ein geſeztes gelt, welches das lehr-
gelt genennet wird, oder umſonſt.

§ 4630

Der lehr-junge, oder lehr-burſche muß die be-des lehr-
jungens ob-
ligenheiten,

ſtimmte zeit (§ 268) bei dem meiſter getreulich
ausdinen, gehorſam ſeyn, und den guten lehren,

ver-
Y y 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0761" n="713"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">verpachten, mihten, vermihten, &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
waaren zu retten, und bergen zu helfen. Preu&#x017F;i-<lb/>
&#x017F;ches &#x017F;ee-recht, cap. 9 art. <hi rendition="#aq">I</hi> fgg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4628</head><lb/>
            <p>Der arbeit halber, welche bei der bergung ge-<note place="right">wie das<lb/>
berge-lon<lb/>
gefodert<lb/>
werden kan?</note><lb/>
lei&#x017F;tet wird, muß &#x017F;owohl dem &#x017F;chifs-volke, als auch<lb/>
denen, welche &#x017F;ich dabei treu und flei&#x017F;ig erwi&#x017F;en<lb/>
haben, ein billiges berge-lon, teils nach oberkeit-<lb/>
licher erkenntnis, nach der mu&#x0364;he und gefar der<lb/>
berger, oder wie es mit den eigentu&#x0364;mern bedungen<lb/>
worden i&#x017F;t, bezalet werden. Widrigenfalls &#x017F;tehet<lb/>
ihnen frei, &#x017F;ich an das geborgene gut bis zur befri-<lb/>
digung zu halten. Es kan auch der &#x017F;chiffer von<lb/>
dem geborgenen gute zu di&#x017F;em behufe etwas ver-<lb/>
kaufen, <hi rendition="#fr">von Sahme</hi> am a. o. tit. <hi rendition="#aq">XI</hi> &#x017F;. 55 § 2,<lb/>
Preu&#x017F;i&#x017F;che &#x017F;trand-ordnung cap. 4 art. 22, han&#x017F;ee-<lb/>
recht tit. <hi rendition="#aq">VIIII</hi> art. 13, <hi rendition="#fr">Schuback</hi> <hi rendition="#aq">de iure littoris</hi><lb/>
&#x017F;. 227, <hi rendition="#fr">Joh. Sam. Frid. Bo&#x0364;hmers</hi> di&#x017F;p. <hi rendition="#aq">de<lb/>
&#x017F;eruaticio,</hi> Halle 1743, <hi rendition="#aq">repertorium iuris priuati I</hi><lb/>
&#x017F;. 599 fg.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Von dem verdingen der lehr-jungen, bei</hi><lb/>
handwerks-leuten, ku&#x0364;n&#x017F;tlern, kaufleuten &#xA75B;c.<lb/>
der ge&#x017F;ellen, bedinten, auch deren<lb/>
ab&#x017F;chiden.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4629</head><lb/>
            <p>Es ko&#x0364;nnen &#x017F;owohl knaben, als auch ma&#x0364;gdlein<note place="right">jungen und<lb/>
ma&#x0364;gdgen<lb/>
ko&#x0364;nnen in<lb/>
die lehre ge-<lb/>
geben wer-<lb/>
den.</note><lb/>
zu der erlernung eines handwerkes, einer kun&#x017F;t, der<lb/>
kaufmann&#x017F;chaft verdinget werden. Solchet be-<lb/>
&#x017F;chihet bald fu&#x0364;r ein ge&#x017F;eztes gelt, welches das lehr-<lb/>
gelt genennet wird, oder um&#x017F;on&#x017F;t.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4630</head><lb/>
            <p>Der lehr-junge, oder lehr-bur&#x017F;che muß die be-<note place="right">des lehr-<lb/>
jungens ob-<lb/>
ligenheiten,</note><lb/>
&#x017F;timmte zeit (§ 268) bei dem mei&#x017F;ter getreulich<lb/>
ausdinen, gehor&#x017F;am &#x017F;eyn, und den guten lehren,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Y y 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[713/0761] verpachten, mihten, vermihten, ꝛc. waaren zu retten, und bergen zu helfen. Preuſi- ſches ſee-recht, cap. 9 art. I fgg. § 4628 Der arbeit halber, welche bei der bergung ge- leiſtet wird, muß ſowohl dem ſchifs-volke, als auch denen, welche ſich dabei treu und fleiſig erwiſen haben, ein billiges berge-lon, teils nach oberkeit- licher erkenntnis, nach der muͤhe und gefar der berger, oder wie es mit den eigentuͤmern bedungen worden iſt, bezalet werden. Widrigenfalls ſtehet ihnen frei, ſich an das geborgene gut bis zur befri- digung zu halten. Es kan auch der ſchiffer von dem geborgenen gute zu diſem behufe etwas ver- kaufen, von Sahme am a. o. tit. XI ſ. 55 § 2, Preuſiſche ſtrand-ordnung cap. 4 art. 22, hanſee- recht tit. VIIII art. 13, Schuback de iure littoris ſ. 227, Joh. Sam. Frid. Boͤhmers diſp. de ſeruaticio, Halle 1743, repertorium iuris priuati I ſ. 599 fg. wie das berge-lon gefodert werden kan? Von dem verdingen der lehr-jungen, bei handwerks-leuten, kuͤnſtlern, kaufleuten ꝛc. der geſellen, bedinten, auch deren abſchiden. § 4629 Es koͤnnen ſowohl knaben, als auch maͤgdlein zu der erlernung eines handwerkes, einer kunſt, der kaufmannſchaft verdinget werden. Solchet be- ſchihet bald fuͤr ein geſeztes gelt, welches das lehr- gelt genennet wird, oder umſonſt. jungen und maͤgdgen koͤnnen in die lehre ge- geben wer- den. § 4630 Der lehr-junge, oder lehr-burſche muß die be- ſtimmte zeit (§ 268) bei dem meiſter getreulich ausdinen, gehorſam ſeyn, und den guten lehren, ver- des lehr- jungens ob- ligenheiten, Y y 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/761
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/761>, abgerufen am 22.11.2024.