Besage des Hohenloischen landrechtes IIII tit. I § 8 kan ein blinder ein aussergerichtliches testament, wie andre sehende für fünf zeugen errichten. Unter den zeugen bei den codicillen, schenkungen auf den todesfall, auch den privilegirten testamenten, kön- nen auch weiber seyn, § 14 s. 134
Von den testamenten der weibes- personen.
§ 2913
Die weibes-personen können nach verschidenendie weibes- personen können nicht allezeit nach beliben testi- ren. land- und stadt-rechten, besonders in Nider-Sachsen, zu Hamburg, Lübeck, Bremen etc. nicht nach beliben testiren, Böhmers disp. de testamentis mulierum cap. II § XI fgg., und de prudentia legislatoria iuris Lubec. in materia testam. cap. II § 4, Dreyer am a. o. s. 102 num. 34, Amandus Christian Dorns disp. de testamentis feminarum Hamburg. Kiel 1748, Joh. Jod. Beckde iuribus singularibus femina- rum Norimberg.,Heineccius am a. o. § 17. Nach Lübeckischem rechte vermag eine frau nach der regel kein testament zu machen, Stein am a. o. § 157 s. 173 fg.
Von den testamenten der eheleute.
§ 2914
Die eheleute errichten entweder unter einander,wie die ehe- leute testa- mente errich- ten können? oder ieder für sich den lezten willen; wenn beider- seits eheleute mit einander gedings-weise testamen- te errichten, werden solche nach masgebung der Teutschen rechte als erbfolge-gedinge für unwider- ruflich gehalten, von Westphal in der vorrede zum III bande der monumentor. inedit. s. 120 fg. Kopp am a. o. § 14, 15, Schilter in exercit. 38 § 37,
Stein
B 4
von den teſtamenten.
§ 2912
Beſage des Hohenloiſchen landrechtes IIII tit. I § 8 kan ein blinder ein auſſergerichtliches teſtament, wie andre ſehende fuͤr fuͤnf zeugen errichten. Unter den zeugen bei den codicillen, ſchenkungen auf den todesfall, auch den privilegirten teſtamenten, koͤn- nen auch weiber ſeyn, § 14 ſ. 134
Von den teſtamenten der weibes- perſonen.
§ 2913
Die weibes-perſonen koͤnnen nach verſchidenendie weibes- perſonen koͤnnen nicht allezeit nach beliben teſti- ren. land- und ſtadt-rechten, beſonders in Nider-Sachſen, zu Hamburg, Luͤbeck, Bremen ꝛc. nicht nach beliben teſtiren, Boͤhmers diſp. de teſtamentis mulierum cap. II § XI fgg., und de prudentia legislatoria iuris Lubec. in materia teſtam. cap. II § 4, Dreyer am a. o. ſ. 102 num. 34, Amandus Chriſtian Dorns diſp. de teſtamentis feminarum Hamburg. Kiel 1748, Joh. Jod. Beckde iuribus ſingularibus femina- rum Norimberg.,Heineccius am a. o. § 17. Nach Luͤbeckiſchem rechte vermag eine frau nach der regel kein teſtament zu machen, Stein am a. o. § 157 ſ. 173 fg.
Von den teſtamenten der eheleute.
§ 2914
Die eheleute errichten entweder unter einander,wie die ehe- leute teſta- mente errich- ten koͤnnen? oder ieder fuͤr ſich den lezten willen; wenn beider- ſeits eheleute mit einander gedings-weiſe teſtamen- te errichten, werden ſolche nach masgebung der Teutſchen rechte als erbfolge-gedinge fuͤr unwider- ruflich gehalten, von Weſtphal in der vorrede zum III bande der monumentor. inedit. ſ. 120 fg. Kopp am a. o. § 14, 15, Schilter in exercit. 38 § 37,
Stein
B 4
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von den teſtamenten.
§ 2912
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den zeugen bei den codicillen, ſchenkungen auf den
todesfall, auch den privilegirten teſtamenten, koͤn-
nen auch weiber ſeyn, § 14 ſ. 134
Von den teſtamenten der weibes-
perſonen.
§ 2913
Die weibes-perſonen koͤnnen nach verſchidenen
land- und ſtadt-rechten, beſonders in Nider-Sachſen,
zu Hamburg, Luͤbeck, Bremen ꝛc. nicht nach beliben
teſtiren, Boͤhmers diſp. de teſtamentis mulierum
cap. II § XI fgg., und de prudentia legislatoria iuris
Lubec. in materia teſtam. cap. II § 4, Dreyer am
a. o. ſ. 102 num. 34, Amandus Chriſtian Dorns
diſp. de teſtamentis feminarum Hamburg. Kiel 1748,
Joh. Jod. Beck de iuribus ſingularibus femina-
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Luͤbeckiſchem rechte vermag eine frau nach der regel
kein teſtament zu machen, Stein am a. o. § 157
ſ. 173 fg.
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perſonen
koͤnnen nicht
allezeit nach
beliben teſti-
ren.
Von den teſtamenten der eheleute.
§ 2914
Die eheleute errichten entweder unter einander,
oder ieder fuͤr ſich den lezten willen; wenn beider-
ſeits eheleute mit einander gedings-weiſe teſtamen-
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Teutſchen rechte als erbfolge-gedinge fuͤr unwider-
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III bande der monumentor. inedit. ſ. 120 fg. Kopp
am a. o. § 14, 15, Schilter in exercit. 38 § 37,
Stein
wie die ehe-
leute teſta-
mente errich-
ten koͤnnen?
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/75>, abgerufen am 27.11.2024.
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