Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite
LXIIII haubtstück vom pachten,
Von den stuben-mihten der studenten
auf den universitäten.
§ 4578
wozu die stu-
denten bei
iren mihten
verbunden
sind?

Die studenten dürfen ire wonungen an stuben
und kammern etc. nicht verwüsten, sondern, wie sie
solche angenommen haben, durch ein inventarium
also wieder überantworten und was sie verwarlo-
set, auch beschädiget haben, erstatten, nicht minder
den zins ehrlich und zu gezimender zeit erlegen, des-
gleichen, wo sie zu tisch gehen, das kost-gelt rich-
tig abtragen, Hanacc de aere alieno studiosorum,
sect. I
§ 30 s. 35 fg.

§ 4579
was der ueue
haus-wirt zu
beobachten
hat laut der
Jenaischen
verordnung.

Jnhalts der Jenaischen verordnung von vermih-
tung der stuben etc. vom jare 1720 soll nimand ei-
nen studenten, oder andern mihtmann in sein haus
nemen, bevor er glaubwürdige nachricht erlanget
hat, daß er mit willen seines ersten hauswirtes des-
sen haus verlasse, und die zalung geleistet habe;
widrigenfalls derjenige, welcher zum besorglichen
schaden andrer iemanden in das haus aufnimmet,
dem vorigen wirt als selbst-schuldener haften soll.

§ 4580
wenn die
mihte auf
universitä-
ten angehet
und sich en-
diget?

Die mihte gehet auf wohl eingerichteten uni-
versitäten von ostern an bis Michaelis und von
diser zeit wieder bis ostern, obschon der mihtmann
eben nicht auf solchen tag angekommen, oder einge-
zogen ist. Welcher nun über solche bestimmte zeit
wider des haus-wirts willen 2 oder 3 tage sizen
bleibet, oder nicht wenigstens 4 wochen vor ostern,
oder Michael die mihte aufkündiget, wird geachtet,
als ob er diselbe aufs neue bedungen und angetre-
ten hätte.

§ 4581
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
Von den ſtuben-mihten der ſtudenten
auf den univerſitaͤten.
§ 4578
wozu die ſtu-
denten bei
iren mihten
verbunden
ſind?

Die ſtudenten duͤrfen ire wonungen an ſtuben
und kammern ꝛc. nicht verwuͤſten, ſondern, wie ſie
ſolche angenommen haben, durch ein inventarium
alſo wieder uͤberantworten und was ſie verwarlo-
ſet, auch beſchaͤdiget haben, erſtatten, nicht minder
den zins ehrlich und zu gezimender zeit erlegen, des-
gleichen, wo ſie zu tiſch gehen, das koſt-gelt rich-
tig abtragen, Hanacc de aere alieno ſtudioſorum,
ſect. I
§ 30 ſ. 35 fg.

§ 4579
was der ueue
haus-wirt zu
beobachten
hat laut der
Jenaiſchen
verordnung.

Jnhalts der Jenaiſchen verordnung von vermih-
tung der ſtuben ꝛc. vom jare 1720 ſoll nimand ei-
nen ſtudenten, oder andern mihtmann in ſein haus
nemen, bevor er glaubwuͤrdige nachricht erlanget
hat, daß er mit willen ſeines erſten hauswirtes deſ-
ſen haus verlaſſe, und die zalung geleiſtet habe;
widrigenfalls derjenige, welcher zum beſorglichen
ſchaden andrer iemanden in das haus aufnimmet,
dem vorigen wirt als ſelbſt-ſchuldener haften ſoll.

§ 4580
wenn die
mihte auf
univerſitaͤ-
ten angehet
und ſich en-
diget?

Die mihte gehet auf wohl eingerichteten uni-
verſitaͤten von oſtern an bis Michaelis und von
diſer zeit wieder bis oſtern, obſchon der mihtmann
eben nicht auf ſolchen tag angekommen, oder einge-
zogen iſt. Welcher nun uͤber ſolche beſtimmte zeit
wider des haus-wirts willen 2 oder 3 tage ſizen
bleibet, oder nicht wenigſtens 4 wochen vor oſtern,
oder Michael die mihte aufkuͤndiget, wird geachtet,
als ob er diſelbe aufs neue bedungen und angetre-
ten haͤtte.

§ 4581
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0746" n="698"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXIIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck vom pachten,</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Von den &#x017F;tuben-mihten der &#x017F;tudenten</hi><lb/>
auf den univer&#x017F;ita&#x0364;ten.</head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4578</head><lb/>
            <note place="left">wozu die &#x017F;tu-<lb/>
denten bei<lb/>
iren mihten<lb/>
verbunden<lb/>
&#x017F;ind?</note>
            <p>Die &#x017F;tudenten du&#x0364;rfen ire wonungen an &#x017F;tuben<lb/>
und kammern &#xA75B;c. nicht verwu&#x0364;&#x017F;ten, &#x017F;ondern, wie &#x017F;ie<lb/>
&#x017F;olche angenommen haben, durch ein inventarium<lb/>
al&#x017F;o wieder u&#x0364;berantworten und was &#x017F;ie verwarlo-<lb/>
&#x017F;et, auch be&#x017F;cha&#x0364;diget haben, er&#x017F;tatten, nicht minder<lb/>
den zins ehrlich und zu gezimender zeit erlegen, des-<lb/>
gleichen, wo &#x017F;ie zu ti&#x017F;ch gehen, das ko&#x017F;t-gelt rich-<lb/>
tig abtragen, <hi rendition="#fr">Hanacc</hi> <hi rendition="#aq">de aere alieno &#x017F;tudio&#x017F;orum,<lb/>
&#x017F;ect. I</hi> § 30 &#x017F;. 35 fg.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4579</head><lb/>
            <note place="left">was der ueue<lb/>
haus-wirt zu<lb/>
beobachten<lb/>
hat laut der<lb/>
Jenai&#x017F;chen<lb/>
verordnung.</note>
            <p>Jnhalts der Jenai&#x017F;chen verordnung von vermih-<lb/>
tung der &#x017F;tuben &#xA75B;c. vom jare 1720 &#x017F;oll nimand ei-<lb/>
nen &#x017F;tudenten, oder andern mihtmann in &#x017F;ein haus<lb/>
nemen, bevor er glaubwu&#x0364;rdige nachricht erlanget<lb/>
hat, daß er mit willen &#x017F;eines er&#x017F;ten hauswirtes de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en haus verla&#x017F;&#x017F;e, und die zalung gelei&#x017F;tet habe;<lb/>
widrigenfalls derjenige, welcher zum be&#x017F;orglichen<lb/>
&#x017F;chaden andrer iemanden in das haus aufnimmet,<lb/>
dem vorigen wirt als &#x017F;elb&#x017F;t-&#x017F;chuldener haften &#x017F;oll.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4580</head><lb/>
            <note place="left">wenn die<lb/>
mihte auf<lb/>
univer&#x017F;ita&#x0364;-<lb/>
ten angehet<lb/>
und &#x017F;ich en-<lb/>
diget?</note>
            <p>Die mihte gehet auf wohl eingerichteten uni-<lb/>
ver&#x017F;ita&#x0364;ten von o&#x017F;tern an bis Michaelis und von<lb/>
di&#x017F;er zeit wieder bis o&#x017F;tern, ob&#x017F;chon der mihtmann<lb/>
eben nicht auf &#x017F;olchen tag angekommen, oder einge-<lb/>
zogen i&#x017F;t. Welcher nun u&#x0364;ber &#x017F;olche be&#x017F;timmte zeit<lb/>
wider des haus-wirts willen 2 oder 3 tage &#x017F;izen<lb/>
bleibet, oder nicht wenig&#x017F;tens 4 wochen vor o&#x017F;tern,<lb/>
oder Michael die mihte aufku&#x0364;ndiget, wird geachtet,<lb/>
als ob er di&#x017F;elbe aufs neue bedungen und angetre-<lb/>
ten ha&#x0364;tte.</p>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§ 4581</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[698/0746] LXIIII haubtſtuͤck vom pachten, Von den ſtuben-mihten der ſtudenten auf den univerſitaͤten. § 4578 Die ſtudenten duͤrfen ire wonungen an ſtuben und kammern ꝛc. nicht verwuͤſten, ſondern, wie ſie ſolche angenommen haben, durch ein inventarium alſo wieder uͤberantworten und was ſie verwarlo- ſet, auch beſchaͤdiget haben, erſtatten, nicht minder den zins ehrlich und zu gezimender zeit erlegen, des- gleichen, wo ſie zu tiſch gehen, das koſt-gelt rich- tig abtragen, Hanacc de aere alieno ſtudioſorum, ſect. I § 30 ſ. 35 fg. § 4579 Jnhalts der Jenaiſchen verordnung von vermih- tung der ſtuben ꝛc. vom jare 1720 ſoll nimand ei- nen ſtudenten, oder andern mihtmann in ſein haus nemen, bevor er glaubwuͤrdige nachricht erlanget hat, daß er mit willen ſeines erſten hauswirtes deſ- ſen haus verlaſſe, und die zalung geleiſtet habe; widrigenfalls derjenige, welcher zum beſorglichen ſchaden andrer iemanden in das haus aufnimmet, dem vorigen wirt als ſelbſt-ſchuldener haften ſoll. § 4580 Die mihte gehet auf wohl eingerichteten uni- verſitaͤten von oſtern an bis Michaelis und von diſer zeit wieder bis oſtern, obſchon der mihtmann eben nicht auf ſolchen tag angekommen, oder einge- zogen iſt. Welcher nun uͤber ſolche beſtimmte zeit wider des haus-wirts willen 2 oder 3 tage ſizen bleibet, oder nicht wenigſtens 4 wochen vor oſtern, oder Michael die mihte aufkuͤndiget, wird geachtet, als ob er diſelbe aufs neue bedungen und angetre- ten haͤtte. § 4581

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/746
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 698. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/746>, abgerufen am 16.07.2024.