einen fremden aufdringen zu lassen, sondern hat sich des vorzugs-rechtes zu erfreuen, Stryk im vsu moderno p. lib. XVIIII tit. II § LXXVI.
§ 4570
Wenn aber der alte pachter in der bestande-wie die er- neuerung des pachte[s] nen sache nach verflossener heuer-zeit bleiben will, auch der verpachter solchem nicht entgegen ist, kön- nen entweder neue bedingungen gemachet, oder der contract bei dem alten belassen werden.
§ 4571
Der pacht-handel wird entweder ausdrücklich,beschihet? oder stillschweigend erneuert, und zwar auf eben die weise, wie der erste bestand war (§ 1710), Böhmer am a. o. cap. II § X s. 480 vol. III ex- ere. ad p., Franz Alefde tacito relocationis termi- no, Heidelb. 1753, OrthII, tit. 3 § 20 s. 454 tit. 14 § 6, 7 s. 238, Zachar. Heinr. Hasenhartde tacita relocatione et reconductione ad ductum iuris ciuilis et Lubec.,Winklerde relocatione tacita. Verschidene landes-gesäze halten sotane stillschwei- gende pacht-erneuerung bei land-gütern nur auf ein jar errichtet zu seyn, Pfälzisches land-recht im IIIten teile tit. 4 § 2. Hohenloisches land-recht III tit. 7 § 7 s. 84. Es schmäcket aber dises Römisch. Denn eines teiles endiget sich der dünger nicht in einem jare, andern teiles sind unsre felder nach den dreien abwechselungen eingerichtet. Was dises jar korn träget, wird auf künftiges jar mit sommer-getrai- de begattet, und im 3ten jare dinet dises feld zur brache, oder tresenei (§ 1710). Derowegen ge- het die wieder-pachtung auf 3 jare, Lüder Men- ken im system. iur. ciu. lib. XVIIII tit. II § 5 s. 324.
§ 4572
X x 4
verpachten, mihten, vermihten, ꝛc.
einen fremden aufdringen zu laſſen, ſondern hat ſich des vorzugs-rechtes zu erfreuen, Stryk im vſu moderno π. lib. XVIIII tit. II § LXXVI.
§ 4570
Wenn aber der alte pachter in der beſtande-wie die er- neuerung des pachte[ſ] nen ſache nach verfloſſener heuer-zeit bleiben will, auch der verpachter ſolchem nicht entgegen iſt, koͤn- nen entweder neue bedingungen gemachet, oder der contract bei dem alten belaſſen werden.
§ 4571
Der pacht-handel wird entweder ausdruͤcklich,beſchihet? oder ſtillſchweigend erneuert, und zwar auf eben die weiſe, wie der erſte beſtand war (§ 1710), Boͤhmer am a. o. cap. II § X ſ. 480 vol. III ex- ere. ad π., Franz Alefde tacito relocationis termi- no, Heidelb. 1753, OrthII, tit. 3 § 20 ſ. 454 tit. 14 § 6, 7 ſ. 238, Zachar. Heinr. Haſenhartde tacita relocatione et reconductione ad ductum iuris ciuilis et Lubec.,Winklerde relocatione tacita. Verſchidene landes-geſaͤze halten ſotane ſtillſchwei- gende pacht-erneuerung bei land-guͤtern nur auf ein jar errichtet zu ſeyn, Pfaͤlziſches land-recht im IIIten teile tit. 4 § 2. Hohenloiſches land-recht III tit. 7 § 7 ſ. 84. Es ſchmaͤcket aber diſes Roͤmiſch. Denn eines teiles endiget ſich der duͤnger nicht in einem jare, andern teiles ſind unſre felder nach den dreien abwechſelungen eingerichtet. Was diſes jar korn traͤget, wird auf kuͤnftiges jar mit ſommer-getrai- de begattet, und im 3ten jare dinet diſes feld zur brache, oder treſenei (§ 1710). Derowegen ge- het die wieder-pachtung auf 3 jare, Luͤder Men- ken im ſyſtem. iur. ciu. lib. XVIIII tit. II § 5 ſ. 324.
§ 4572
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ſich des vorzugs-rechtes zu erfreuen, Stryk im vſu
moderno π. lib. XVIIII tit. II § LXXVI.
§ 4570
Wenn aber der alte pachter in der beſtande-
nen ſache nach verfloſſener heuer-zeit bleiben will,
auch der verpachter ſolchem nicht entgegen iſt, koͤn-
nen entweder neue bedingungen gemachet, oder der
contract bei dem alten belaſſen werden.
wie die er-
neuerung
des pachteſ
§ 4571
Der pacht-handel wird entweder ausdruͤcklich,
oder ſtillſchweigend erneuert, und zwar auf eben
die weiſe, wie der erſte beſtand war (§ 1710),
Boͤhmer am a. o. cap. II § X ſ. 480 vol. III ex-
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no, Heidelb. 1753, Orth II, tit. 3 § 20 ſ. 454
tit. 14 § 6, 7 ſ. 238, Zachar. Heinr. Haſenhart de
tacita relocatione et reconductione ad ductum iuris
ciuilis et Lubec., Winkler de relocatione tacita.
Verſchidene landes-geſaͤze halten ſotane ſtillſchwei-
gende pacht-erneuerung bei land-guͤtern nur auf ein
jar errichtet zu ſeyn, Pfaͤlziſches land-recht im IIIten
teile tit. 4 § 2. Hohenloiſches land-recht III tit. 7
§ 7 ſ. 84. Es ſchmaͤcket aber diſes Roͤmiſch. Denn
eines teiles endiget ſich der duͤnger nicht in einem
jare, andern teiles ſind unſre felder nach den dreien
abwechſelungen eingerichtet. Was diſes jar korn
traͤget, wird auf kuͤnftiges jar mit ſommer-getrai-
de begattet, und im 3ten jare dinet diſes feld zur
brache, oder treſenei (§ 1710). Derowegen ge-
het die wieder-pachtung auf 3 jare, Luͤder Men-
ken im ſyſtem. iur. ciu. lib. XVIIII tit. II § 5 ſ. 324.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 695. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/743>, abgerufen am 22.11.2024.
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