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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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verpachten, mihten, vermihten, etc.
nicht befolen, daß es von den armen untertanen
umsonst geschehen sollte! Gib du einem ieden, so vil
er furen getan, sein verdintes lon, und berechne es!
Wir sind nicht da, die armen untertanen zur un-
gebür zu beschweren, sondern vilmehr zu schüzen
und zu ernären! Wir haben, Gott lob! renten, ge-
schoß, und einkommen, davon Wir uns wohl erhal-
ten, und unser regiment gar leichtlich versorgen
können, one einige beschwerung der armen unter-
tanen, welche one dem ire grose not haben, Müller
s. 67 fgg. annal. Saxonicor., Lenzens stifts- und
landes-historie von Magdeburg s. 475 fg., und als
er die von ihm erbauete Morizburg zu Halle an-
schauete, sprach er: wenn ich wissen sollte, daß mei-
ne untertanen zum baue der Morizburg an gelte,
oder fronen etwas beigetragen hätten; so will ich
es niderreissen, und aus meinen mitteln wieder
bauen lassen, Lenz s. 475.

§ 4566

Besage einer F. H. Casselischen verordnungdie dinste der
F. H. Casse-
lischen unter-
tanen wer-
den bestim-
met.

vom 19 dec. 1737 sollen die untertanen in absicht auf
die vorwerke und sonst schuldige herrschaftliche un-
gemessenen dinste, wo nicht einem ieden dinstpflich-
tigen untertan sein besonderes stück, oder teil des
landes zu stellen, oder zu ackern abgeteilet ist,
1) auf einen tag mit einem pflug nach art des lan-
des einen acker und nach befinden, wo die länderei
nicht zu schwer und steif ist, anderthalb acker ackern,
und 1 egge 3 acker eggen; der ackermann soll zu
dem ende des morgens frühe um 5 uhr, und der
egger, wann und wie er bestellet wird, auf dem
lande erscheinen. Das land muß 2) virmal ins
winter- und dreimal ins sommer-feld- auch bei der
brach-sömmerung und der tresenei behörig geackert
und wenigstens 2 mal und so vil nötig, tüchtig ge-

egget
X x 2

verpachten, mihten, vermihten, ꝛc.
nicht befolen, daß es von den armen untertanen
umſonſt geſchehen ſollte! Gib du einem ieden, ſo vil
er furen getan, ſein verdintes lon, und berechne es!
Wir ſind nicht da, die armen untertanen zur un-
gebuͤr zu beſchweren, ſondern vilmehr zu ſchuͤzen
und zu ernaͤren! Wir haben, Gott lob! renten, ge-
ſchoß, und einkommen, davon Wir uns wohl erhal-
ten, und unſer regiment gar leichtlich verſorgen
koͤnnen, one einige beſchwerung der armen unter-
tanen, welche one dem ire groſe not haben, Muͤller
ſ. 67 fgg. annal. Saxonicor., Lenzens ſtifts- und
landes-hiſtorie von Magdeburg ſ. 475 fg., und als
er die von ihm erbauete Morizburg zu Halle an-
ſchauete, ſprach er: wenn ich wiſſen ſollte, daß mei-
ne untertanen zum baue der Morizburg an gelte,
oder fronen etwas beigetragen haͤtten; ſo will ich
es niderreiſſen, und aus meinen mitteln wieder
bauen laſſen, Lenz ſ. 475.

§ 4566

Beſage einer F. H. Caſſeliſchen verordnungdie dinſte der
F. H. Caſſe-
liſchen unter-
tanen wer-
den beſtim-
met.

vom 19 dec. 1737 ſollen die untertanen in abſicht auf
die vorwerke und ſonſt ſchuldige herrſchaftliche un-
gemeſſenen dinſte, wo nicht einem ieden dinſtpflich-
tigen untertan ſein beſonderes ſtuͤck, oder teil des
landes zu ſtellen, oder zu ackern abgeteilet iſt,
1) auf einen tag mit einem pflug nach art des lan-
des einen acker und nach befinden, wo die laͤnderei
nicht zu ſchwer und ſteif iſt, anderthalb acker ackern,
und 1 egge 3 acker eggen; der ackermann ſoll zu
dem ende des morgens fruͤhe um 5 uhr, und der
egger, wann und wie er beſtellet wird, auf dem
lande erſcheinen. Das land muß 2) virmal ins
winter- und dreimal ins ſommer-feld- auch bei der
brach-ſoͤmmerung und der treſenei behoͤrig geackert
und wenigſtens 2 mal und ſo vil noͤtig, tuͤchtig ge-

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X x 2
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[691/0739] verpachten, mihten, vermihten, ꝛc. nicht befolen, daß es von den armen untertanen umſonſt geſchehen ſollte! Gib du einem ieden, ſo vil er furen getan, ſein verdintes lon, und berechne es! Wir ſind nicht da, die armen untertanen zur un- gebuͤr zu beſchweren, ſondern vilmehr zu ſchuͤzen und zu ernaͤren! Wir haben, Gott lob! renten, ge- ſchoß, und einkommen, davon Wir uns wohl erhal- ten, und unſer regiment gar leichtlich verſorgen koͤnnen, one einige beſchwerung der armen unter- tanen, welche one dem ire groſe not haben, Muͤller ſ. 67 fgg. annal. Saxonicor., Lenzens ſtifts- und landes-hiſtorie von Magdeburg ſ. 475 fg., und als er die von ihm erbauete Morizburg zu Halle an- ſchauete, ſprach er: wenn ich wiſſen ſollte, daß mei- ne untertanen zum baue der Morizburg an gelte, oder fronen etwas beigetragen haͤtten; ſo will ich es niderreiſſen, und aus meinen mitteln wieder bauen laſſen, Lenz ſ. 475. § 4566 Beſage einer F. H. Caſſeliſchen verordnung vom 19 dec. 1737 ſollen die untertanen in abſicht auf die vorwerke und ſonſt ſchuldige herrſchaftliche un- gemeſſenen dinſte, wo nicht einem ieden dinſtpflich- tigen untertan ſein beſonderes ſtuͤck, oder teil des landes zu ſtellen, oder zu ackern abgeteilet iſt, 1) auf einen tag mit einem pflug nach art des lan- des einen acker und nach befinden, wo die laͤnderei nicht zu ſchwer und ſteif iſt, anderthalb acker ackern, und 1 egge 3 acker eggen; der ackermann ſoll zu dem ende des morgens fruͤhe um 5 uhr, und der egger, wann und wie er beſtellet wird, auf dem lande erſcheinen. Das land muß 2) virmal ins winter- und dreimal ins ſommer-feld- auch bei der brach-ſoͤmmerung und der treſenei behoͤrig geackert und wenigſtens 2 mal und ſo vil noͤtig, tuͤchtig ge- egget die dinſte der F. H. Caſſe- liſchen unter- tanen wer- den beſtim- met. X x 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 691. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/739>, abgerufen am 22.11.2024.