ist gar ein groser unterschid darin. Das ridige u. d. g. saures gefütter tauget nicht vil, und wo es bruchig ist. Zu Walen, Aeusser-gerichts Kirdorf, im Vogelsberge, an der Röhn-gebürgen über Ful- da, ist das heu so gut zur mastung, daß man das vih one haber oder getraide mästen kan.
§ 4526
Bei betrachtung 9) der wälder sihet man aufdie waldun, gen, die eich-bäume. Nahe kommen disen die rüstern, eiben, und ahorn. Beim holz-handel ist das staff-holz, klap-stab und Franz-auch Hollander- holz bekannt,
§ 4527
Wo sich eine menge holzes findet, wegen un-wie solche zu benuzen sind? bequemlichkeit der lage aber umkommen und ver- faulen muß, insonderheit die der sturm fället, lässet man die tehr-brenner, potaschen-sider, kolen- schweler, glasmacher in den glashütten allda ire handtihrung betreiben.
§ 4528
Ausserdem ist 10) hirbei auf die jagt zu sehen.die jagt. Ein pachter weiß, daß die anzal des wildes nach der witterung und nach der jares-zeit sich richtet. Wo auf das unbefugte wild-schüßen strafen gesezet sind, hat dise der pachter sich auszubedingen, nach der weise des Römischen rechtes, welches dem zoll- pachter die verfallenen sachen zueignet. Der kur- fürst Johann Sigismund zu Brandenburg befahl 1610, daß wer einen hirsch schüßen würde, 500 rtl., für ein stück wildes 400 rtl, für ein wildes kalb 200 rtl., für ein reh 100 rtl., für ein hauendes schwein 200 rtl., für eine lehne 200 rtl., für einen fröschling 100 rtl., für einen luchs 100 rtl., für ei- nen wolf 50 rtl., für einen fuchs 20 rtl., für ei-
nen
verpachten, mihten, vermihten, ꝛc.
iſt gar ein groſer unterſchid darin. Das ridige u. d. g. ſaures gefuͤtter tauget nicht vil, und wo es bruchig iſt. Zu Walen, Aeuſſer-gerichts Kirdorf, im Vogelsberge, an der Roͤhn-gebuͤrgen uͤber Ful- da, iſt das heu ſo gut zur maſtung, daß man das vih one haber oder getraide maͤſten kan.
§ 4526
Bei betrachtung 9) der waͤlder ſihet man aufdie waldun, gen, die eich-baͤume. Nahe kommen diſen die ruͤſtern, eiben, und ahorn. Beim holz-handel iſt das ſtaff-holz, klap-ſtab und Franz-auch Hollander- holz bekannt,
§ 4527
Wo ſich eine menge holzes findet, wegen un-wie ſolche zu benuzen ſind? bequemlichkeit der lage aber umkommen und ver- faulen muß, inſonderheit die der ſturm faͤllet, laͤſſet man die tehr-brenner, potaſchen-ſider, kolen- ſchweler, glasmacher in den glashuͤtten allda ire handtihrung betreiben.
§ 4528
Auſſerdem iſt 10) hirbei auf die jagt zu ſehen.die jagt. Ein pachter weiß, daß die anzal des wildes nach der witterung und nach der jares-zeit ſich richtet. Wo auf das unbefugte wild-ſchuͤßen ſtrafen geſezet ſind, hat diſe der pachter ſich auszubedingen, nach der weiſe des Roͤmiſchen rechtes, welches dem zoll- pachter die verfallenen ſachen zueignet. Der kur- fuͤrſt Johann Sigismund zu Brandenburg befahl 1610, daß wer einen hirſch ſchuͤßen wuͤrde, 500 rtl., fuͤr ein ſtuͤck wildes 400 rtl, fuͤr ein wildes kalb 200 rtl., fuͤr ein reh 100 rtl., fuͤr ein hauendes ſchwein 200 rtl., fuͤr eine lehne 200 rtl., fuͤr einen froͤſchling 100 rtl., fuͤr einen luchs 100 rtl., fuͤr ei- nen wolf 50 rtl., fuͤr einen fuchs 20 rtl., fuͤr ei-
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iſt gar ein groſer unterſchid darin. Das ridige
u. d. g. ſaures gefuͤtter tauget nicht vil, und wo es
bruchig iſt. Zu Walen, Aeuſſer-gerichts Kirdorf,
im Vogelsberge, an der Roͤhn-gebuͤrgen uͤber Ful-
da, iſt das heu ſo gut zur maſtung, daß man das
vih one haber oder getraide maͤſten kan.
§ 4526
Bei betrachtung 9) der waͤlder ſihet man auf
die eich-baͤume. Nahe kommen diſen die ruͤſtern,
eiben, und ahorn. Beim holz-handel iſt das
ſtaff-holz, klap-ſtab und Franz-auch Hollander-
holz bekannt,
die waldun,
gen,
§ 4527
Wo ſich eine menge holzes findet, wegen un-
bequemlichkeit der lage aber umkommen und ver-
faulen muß, inſonderheit die der ſturm faͤllet, laͤſſet
man die tehr-brenner, potaſchen-ſider, kolen-
ſchweler, glasmacher in den glashuͤtten allda ire
handtihrung betreiben.
wie ſolche zu
benuzen
ſind?
§ 4528
Auſſerdem iſt 10) hirbei auf die jagt zu ſehen.
Ein pachter weiß, daß die anzal des wildes nach
der witterung und nach der jares-zeit ſich richtet.
Wo auf das unbefugte wild-ſchuͤßen ſtrafen geſezet
ſind, hat diſe der pachter ſich auszubedingen, nach
der weiſe des Roͤmiſchen rechtes, welches dem zoll-
pachter die verfallenen ſachen zueignet. Der kur-
fuͤrſt Johann Sigismund zu Brandenburg befahl
1610, daß wer einen hirſch ſchuͤßen wuͤrde, 500 rtl.,
fuͤr ein ſtuͤck wildes 400 rtl, fuͤr ein wildes kalb
200 rtl., fuͤr ein reh 100 rtl., fuͤr ein hauendes
ſchwein 200 rtl., fuͤr eine lehne 200 rtl., fuͤr einen
froͤſchling 100 rtl., fuͤr einen luchs 100 rtl., fuͤr ei-
nen wolf 50 rtl., fuͤr einen fuchs 20 rtl., fuͤr ei-
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die jagt.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 671. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/719>, abgerufen am 22.11.2024.
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