lifert. Bei nassen jaren sihet es um den kalten und leimichten acker schlecht aus.
§ 4515
die lände- reien sind in gewisse elas- sen einzutei- len,
Der beständer muß die länderei in gewisse gattungen nach der güte derselben einteilen. Nach befinden trifft er 5, 6, auch 4 gattungen, wie der von Thiele in der nachricht von der Kur-Märki- schen contributions- und schoß-einrichtung mit me- rern gezeiget hat.
§ 4516
der pachter darf bei teu- ren zeiten das getraide nicht zurück halten.
Damit in teuren zeitläuften das armut nicht leide, darf ein pachter bei dergleichen drückenden umständen das getraide nicht zurück halten, son- dern es wird ein preis gesezet, und dem pachter eine gewisse anzal früchte bestimmet, die er zu verkaufen hat, Myliuscorp. constit. Marchic. Vtem teile s. 207-219. Vorher wird der frucht-vorrat be- sichtiget, Beckmann sp. 639.
§ 4517
vom brau- wesen.
2) Sihet er auf die brau-gerechtigkeit und de- ren vorteile, samt dem wein- bir- und brante- wein-schanke. Jn betreff der brauerei ist, so weit es schicklich fället, die Fürstliche Sächsische brau- ordnung in Gota zur maasregel zu nemen, welche der Rudolphi am a. o. in dem IIIten teile s. 238 fgg. einverleibet hat.
§ 4518
das brante- wein-bren- nen.
Noch ein ander getränke liget dem gemeinen manne und soldaten sehr an herzen, nämlich der brantewein, welcher auch dem pachter vorteile bringen kan, iedoch muß sichs derselbe gefallen las- sen, das zur zeit des getraide-mangels das brennen dises getränkes unterbleibe, MyliusV constit. s. 209.
§ 4519
LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
lifert. Bei naſſen jaren ſihet es um den kalten und leimichten acker ſchlecht aus.
§ 4515
die laͤnde- reien ſind in gewiſſe elaſ- ſen einzutei- len,
Der beſtaͤnder muß die laͤnderei in gewiſſe gattungen nach der guͤte derſelben einteilen. Nach befinden trifft er 5, 6, auch 4 gattungen, wie der von Thiele in der nachricht von der Kur-Maͤrki- ſchen contributions- und ſchoß-einrichtung mit me- rern gezeiget hat.
§ 4516
der pachter darf bei teu- ren zeiten das getraide nicht zuruͤck halten.
Damit in teuren zeitlaͤuften das armut nicht leide, darf ein pachter bei dergleichen druͤckenden umſtaͤnden das getraide nicht zuruͤck halten, ſon- dern es wird ein preis geſezet, und dem pachter eine gewiſſe anzal fruͤchte beſtimmet, die er zu verkaufen hat, Myliuscorp. conſtit. Marchic. Vtem teile ſ. 207-219. Vorher wird der frucht-vorrat be- ſichtiget, Beckmann ſp. 639.
§ 4517
vom brau- weſen.
2) Sihet er auf die brau-gerechtigkeit und de- ren vorteile, ſamt dem wein- bir- und brante- wein-ſchanke. Jn betreff der brauerei iſt, ſo weit es ſchicklich faͤllet, die Fuͤrſtliche Saͤchſiſche brau- ordnung in Gota zur maasregel zu nemen, welche der Rudolphi am a. o. in dem IIIten teile ſ. 238 fgg. einverleibet hat.
§ 4518
das brante- wein-bren- nen.
Noch ein ander getraͤnke liget dem gemeinen manne und ſoldaten ſehr an herzen, naͤmlich der brantewein, welcher auch dem pachter vorteile bringen kan, iedoch muß ſichs derſelbe gefallen laſ- ſen, das zur zeit des getraide-mangels das brennen diſes getraͤnkes unterbleibe, MyliusV conſtit. ſ. 209.
§ 4519
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LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
lifert. Bei naſſen jaren ſihet es um den kalten und
leimichten acker ſchlecht aus.
§ 4515
Der beſtaͤnder muß die laͤnderei in gewiſſe
gattungen nach der guͤte derſelben einteilen. Nach
befinden trifft er 5, 6, auch 4 gattungen, wie der
von Thiele in der nachricht von der Kur-Maͤrki-
ſchen contributions- und ſchoß-einrichtung mit me-
rern gezeiget hat.
§ 4516
Damit in teuren zeitlaͤuften das armut nicht
leide, darf ein pachter bei dergleichen druͤckenden
umſtaͤnden das getraide nicht zuruͤck halten, ſon-
dern es wird ein preis geſezet, und dem pachter eine
gewiſſe anzal fruͤchte beſtimmet, die er zu verkaufen
hat, Mylius corp. conſtit. Marchic. Vtem teile
ſ. 207-219. Vorher wird der frucht-vorrat be-
ſichtiget, Beckmann ſp. 639.
§ 4517
2) Sihet er auf die brau-gerechtigkeit und de-
ren vorteile, ſamt dem wein- bir- und brante-
wein-ſchanke. Jn betreff der brauerei iſt, ſo weit
es ſchicklich faͤllet, die Fuͤrſtliche Saͤchſiſche brau-
ordnung in Gota zur maasregel zu nemen, welche
der Rudolphi am a. o. in dem IIIten teile ſ. 238
fgg. einverleibet hat.
§ 4518
Noch ein ander getraͤnke liget dem gemeinen
manne und ſoldaten ſehr an herzen, naͤmlich der
brantewein, welcher auch dem pachter vorteile
bringen kan, iedoch muß ſichs derſelbe gefallen laſ-
ſen, das zur zeit des getraide-mangels das brennen
diſes getraͤnkes unterbleibe, Mylius V conſtit.
ſ. 209.
§ 4519
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 668. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/716>, abgerufen am 22.11.2024.
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