Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

LXIIII haubtstück vom pachten,
einer zum jichtiger bestellet, der für den pacht stehen
muß, oder ein stamm gesezet, der in aller teilhaber
namen den zins, oder pacht entrichtet, Orth am
a. o. im IIten teile tit. XV § VII s. 266. An disen
hat sich der zins-herr, oder gült-heber allein zu hal-
ten, auch den zins von ihm zu fodern, freiherr von
Senkenberg
in select. iur. et hist. T. I s. 26.

§ 4506
auf was art
der erb-be-
ständer sich
der erb-leihe
bedinen kan?

Der erb-beständer kan sich der erb-leihe wohl
begeben und selbige aufsagen, iedoch, daß keine ge-
far darin gesuchet werde, das gut in guten stand
sich befinde, auch alle verfallenen zinsen darnebst
entrichtet werden, Frankfurtische reformation im
IIten teile tit. V § III s. 518, tit. XV § XV s. 291,
bei dem Orth, Schilter in den exercit. ad p.
exerc. XVI § 88 fg. Jnhalts des Solmsischen
land-rechtes II tit. VI § zum sechsten, kan der erb-
beständer wider willen des guts-herrn one erheb-
liche rechtmäsige ursachen nicht aufsagen, Schilter
am a. o. § LXXXXIII s. 115.

Von den arenten, admodiationen.
§ 4507
was arente
bedeutet?

Die arente (arentatio) bedeutet eigentlich ein
geding, kraft dessen einem etwas auf zins, rente,
gegeben, und der zins mit naturalien auch gelte be-
zalet wird (§ 4388), Frisch im Teutsch-lateini-
schen wörterbuche Iten teile s. 36. Es kömmt da-
her das wort arentiren, verarentiren, in die
arente geben, oder nemen; arentator ist der
pachter. Es erbricht sich dises aus dem worte:
arenten, das ist, an renten bezalen. Jn einem
solchen contracte befinden sich vile leistungen, han-
delungen, und haubtstücke, welche zwar als gedin-

ge,

LXIIII haubtſtuͤck vom pachten,
einer zum jichtiger beſtellet, der fuͤr den pacht ſtehen
muß, oder ein ſtamm geſezet, der in aller teilhaber
namen den zins, oder pacht entrichtet, Orth am
a. o. im IIten teile tit. XV § VII ſ. 266. An diſen
hat ſich der zins-herr, oder guͤlt-heber allein zu hal-
ten, auch den zins von ihm zu fodern, freiherr von
Senkenberg
in ſelect. iur. et hiſt. T. I ſ. 26.

§ 4506
auf was art
der erb-be-
ſtaͤnder ſich
der erb-leihe
bedinen kan?

Der erb-beſtaͤnder kan ſich der erb-leihe wohl
begeben und ſelbige aufſagen, iedoch, daß keine ge-
far darin geſuchet werde, das gut in guten ſtand
ſich befinde, auch alle verfallenen zinſen darnebſt
entrichtet werden, Frankfurtiſche reformation im
IIten teile tit. V § III ſ. 518, tit. XV § XV ſ. 291,
bei dem Orth, Schilter in den exercit. ad π.
exerc. XVI § 88 fg. Jnhalts des Solmſiſchen
land-rechtes II tit. VI § zum ſechſten, kan der erb-
beſtaͤnder wider willen des guts-herrn one erheb-
liche rechtmaͤſige urſachen nicht aufſagen, Schilter
am a. o. § LXXXXIII ſ. 115.

Von den arenten, admodiationen.
§ 4507
was arente
bedeutet?

Die arente (arentatio) bedeutet eigentlich ein
geding, kraft deſſen einem etwas auf zins, rente,
gegeben, und der zins mit naturalien auch gelte be-
zalet wird (§ 4388), Friſch im Teutſch-lateini-
ſchen woͤrterbuche Iten teile ſ. 36. Es koͤmmt da-
her das wort arentiren, verarentiren, in die
arente geben, oder nemen; arentator iſt der
pachter. Es erbricht ſich diſes aus dem worte:
arenten, das iſt, an renten bezalen. Jn einem
ſolchen contracte befinden ſich vile leiſtungen, han-
delungen, und haubtſtuͤcke, welche zwar als gedin-

ge,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0712" n="664"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">LXIIII</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck vom pachten,</hi></fw><lb/>
einer zum jichtiger be&#x017F;tellet, der fu&#x0364;r den pacht &#x017F;tehen<lb/>
muß, oder ein &#x017F;tamm ge&#x017F;ezet, der in aller teilhaber<lb/>
namen den zins, oder pacht entrichtet, <hi rendition="#fr">Orth</hi> am<lb/>
a. o. im <hi rendition="#aq">II</hi>ten teile tit. <hi rendition="#aq">XV § VII</hi> &#x017F;. 266. An di&#x017F;en<lb/>
hat &#x017F;ich der zins-herr, oder gu&#x0364;lt-heber allein zu hal-<lb/>
ten, auch den zins von ihm zu fodern, freiherr <hi rendition="#fr">von<lb/>
Senkenberg</hi> in <hi rendition="#aq">&#x017F;elect. iur. et hi&#x017F;t. T. I</hi> &#x017F;. 26.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4506</head><lb/>
            <note place="left">auf was art<lb/>
der erb-be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;nder &#x017F;ich<lb/>
der erb-leihe<lb/>
bedinen kan?</note>
            <p>Der erb-be&#x017F;ta&#x0364;nder kan &#x017F;ich der erb-leihe wohl<lb/>
begeben und &#x017F;elbige auf&#x017F;agen, iedoch, daß keine ge-<lb/>
far darin ge&#x017F;uchet werde, das gut in guten &#x017F;tand<lb/>
&#x017F;ich befinde, auch alle verfallenen zin&#x017F;en darneb&#x017F;t<lb/>
entrichtet werden, Frankfurti&#x017F;che reformation im<lb/><hi rendition="#aq">II</hi>ten teile tit. <hi rendition="#aq">V § III</hi> &#x017F;. 518, tit. <hi rendition="#aq">XV § XV</hi> &#x017F;. 291,<lb/>
bei dem <hi rendition="#fr">Orth, Schilter</hi> in den <hi rendition="#aq">exercit. ad</hi> &#x03C0;.<lb/><hi rendition="#aq">exerc. XVI</hi> § 88 fg. Jnhalts des Solm&#x017F;i&#x017F;chen<lb/>
land-rechtes <hi rendition="#aq">II</hi> tit. <hi rendition="#aq">VI</hi> § zum &#x017F;ech&#x017F;ten, kan der erb-<lb/>
be&#x017F;ta&#x0364;nder wider willen des guts-herrn one erheb-<lb/>
liche rechtma&#x0364;&#x017F;ige ur&#x017F;achen nicht auf&#x017F;agen, <hi rendition="#fr">Schilter</hi><lb/>
am a. o. § <hi rendition="#aq">LXXXXIII</hi> &#x017F;. 115.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Von den arenten, admodiationen.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head>§ 4507</head><lb/>
            <note place="left">was arente<lb/>
bedeutet?</note>
            <p>Die arente (arentatio) bedeutet eigentlich ein<lb/>
geding, kraft de&#x017F;&#x017F;en einem etwas auf zins, rente,<lb/>
gegeben, und der zins mit naturalien auch gelte be-<lb/>
zalet wird (§ 4388), <hi rendition="#fr">Fri&#x017F;ch</hi> im Teut&#x017F;ch-lateini-<lb/>
&#x017F;chen wo&#x0364;rterbuche <hi rendition="#aq">I</hi>ten teile &#x017F;. 36. Es ko&#x0364;mmt da-<lb/>
her das wort <hi rendition="#fr">arentiren, verarentiren,</hi> in die<lb/>
arente geben, oder nemen; <hi rendition="#fr">arentator</hi> i&#x017F;t der<lb/>
pachter. Es erbricht &#x017F;ich di&#x017F;es aus dem worte:<lb/><hi rendition="#fr">arenten,</hi> das i&#x017F;t, an renten bezalen. Jn einem<lb/>
&#x017F;olchen contracte befinden &#x017F;ich vile lei&#x017F;tungen, han-<lb/>
delungen, und haubt&#x017F;tu&#x0364;cke, welche zwar als gedin-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ge,</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[664/0712] LXIIII haubtſtuͤck vom pachten, einer zum jichtiger beſtellet, der fuͤr den pacht ſtehen muß, oder ein ſtamm geſezet, der in aller teilhaber namen den zins, oder pacht entrichtet, Orth am a. o. im IIten teile tit. XV § VII ſ. 266. An diſen hat ſich der zins-herr, oder guͤlt-heber allein zu hal- ten, auch den zins von ihm zu fodern, freiherr von Senkenberg in ſelect. iur. et hiſt. T. I ſ. 26. § 4506 Der erb-beſtaͤnder kan ſich der erb-leihe wohl begeben und ſelbige aufſagen, iedoch, daß keine ge- far darin geſuchet werde, das gut in guten ſtand ſich befinde, auch alle verfallenen zinſen darnebſt entrichtet werden, Frankfurtiſche reformation im IIten teile tit. V § III ſ. 518, tit. XV § XV ſ. 291, bei dem Orth, Schilter in den exercit. ad π. exerc. XVI § 88 fg. Jnhalts des Solmſiſchen land-rechtes II tit. VI § zum ſechſten, kan der erb- beſtaͤnder wider willen des guts-herrn one erheb- liche rechtmaͤſige urſachen nicht aufſagen, Schilter am a. o. § LXXXXIII ſ. 115. Von den arenten, admodiationen. § 4507 Die arente (arentatio) bedeutet eigentlich ein geding, kraft deſſen einem etwas auf zins, rente, gegeben, und der zins mit naturalien auch gelte be- zalet wird (§ 4388), Friſch im Teutſch-lateini- ſchen woͤrterbuche Iten teile ſ. 36. Es koͤmmt da- her das wort arentiren, verarentiren, in die arente geben, oder nemen; arentator iſt der pachter. Es erbricht ſich diſes aus dem worte: arenten, das iſt, an renten bezalen. Jn einem ſolchen contracte befinden ſich vile leiſtungen, han- delungen, und haubtſtuͤcke, welche zwar als gedin- ge,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/712
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 664. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/712>, abgerufen am 22.11.2024.