eheweibe Mechtilden, einen halben hof zu klein- oder Nider-Girmes, unfern Wezlar, welches Solms-Greifensteinischer hoheit ist, um die hälfte, iedoch vom sommer- oder winter-samen gewisser äcker sollte, benebst dem besten haubte, nach abster- ben des pachters, der dritte teil gelifert werden. Auf verflüßung besagter zeit muste der hof wieder zurück gegeben, iedoch sollte die ober-besserung, wel- che in der urkunde mistreit genennet wird, erstat- tet werden (§ 1902, 5), Kur-Baierisches land- recht tit. XXI art. VIII, Frankfurtische stadt-refor- mation im IIten teile tit. XV § VIII,Orth am a. o. s. 268 fgg., Solmsisches land-recht im IIten teile tit. VI § 9, Joh. Christ. Eichlerde emphy- teus. meliorationibus, Leipz. 1675.
§ 4461
Jm jare 1348 wurde eine kenmade und kelterpachte auf lebenslang. zu Gelnhausen für 8 malder kornes auf lebenslang an Siegfriden und sein eheweib aus Gelnhausen in bestand gegeben, iedoch wenn ein ehegatte davon verstürbe, sollte der überlebende 8 pfund häller ent- richten, auch nach beider ableiben die heuer sich en- digen. Die beständer musten darnebst alle steu- ern und abgaben auf sich nemen, und auf die besse- rungen verzicht leisten.
§ 4462
Jm jare 1356 wurde eine landsidel-leihe überlandsidel- leihe, den freien stadelhof, oder das schloß zu Leitgestern, benebst den äckern, wisen etc. unter verschidenen be- dingungen, die ein verpachter sich fürzubehalten pfleget, errichtet, und selbige Herman Struben, sammt Heinrichen genannt Stoppelnbein überge- ben. Ein stadelhof bedeutet nach heutiger re-was stadelhof bedeutet? densart einen frei adelichen hof, laut urkunde beim
frei-
S s 4
verpachten, mihten, vermihten ꝛc.
eheweibe Mechtilden, einen halben hof zu klein- oder Nider-Girmes, unfern Wezlar, welches Solms-Greifenſteiniſcher hoheit iſt, um die haͤlfte, iedoch vom ſommer- oder winter-ſamen gewiſſer aͤcker ſollte, benebſt dem beſten haubte, nach abſter- ben des pachters, der dritte teil gelifert werden. Auf verfluͤßung beſagter zeit muſte der hof wieder zuruͤck gegeben, iedoch ſollte die ober-beſſerung, wel- che in der urkunde miſtreit genennet wird, erſtat- tet werden (§ 1902, 5), Kur-Baieriſches land- recht tit. XXI art. VIII, Frankfurtiſche ſtadt-refor- mation im IIten teile tit. XV § VIII,Orth am a. o. ſ. 268 fgg., Solmſiſches land-recht im IIten teile tit. VI § 9, Joh. Chriſt. Eichlerde emphy- teuſ. meliorationibus, Leipz. 1675.
§ 4461
Jm jare 1348 wurde eine kenmade und kelterpachte auf lebenslang. zu Gelnhauſen fuͤr 8 malder kornes auf lebenslang an Siegfriden und ſein eheweib aus Gelnhauſen in beſtand gegeben, iedoch wenn ein ehegatte davon verſtuͤrbe, ſollte der uͤberlebende 8 pfund haͤller ent- richten, auch nach beider ableiben die heuer ſich en- digen. Die beſtaͤnder muſten darnebſt alle ſteu- ern und abgaben auf ſich nemen, und auf die beſſe- rungen verzicht leiſten.
§ 4462
Jm jare 1356 wurde eine landſidel-leihe uͤberlandſidel- leihe, den freien ſtadelhof, oder das ſchloß zu Leitgeſtern, benebſt den aͤckern, wiſen ꝛc. unter verſchidenen be- dingungen, die ein verpachter ſich fuͤrzubehalten pfleget, errichtet, und ſelbige Herman Struben, ſammt Heinrichen genannt Stoppelnbein uͤberge- ben. Ein ſtadelhof bedeutet nach heutiger re-was ſtadelhof bedeutet? densart einen frei adelichen hof, laut urkunde beim
frei-
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Solms-Greifenſteiniſcher hoheit iſt, um die haͤlfte,
iedoch vom ſommer- oder winter-ſamen gewiſſer
aͤcker ſollte, benebſt dem beſten haubte, nach abſter-
ben des pachters, der dritte teil gelifert werden.
Auf verfluͤßung beſagter zeit muſte der hof wieder
zuruͤck gegeben, iedoch ſollte die ober-beſſerung, wel-
che in der urkunde miſtreit genennet wird, erſtat-
tet werden (§ 1902, 5), Kur-Baieriſches land-
recht tit. XXI art. VIII, Frankfurtiſche ſtadt-refor-
mation im IIten teile tit. XV § VIII, Orth am
a. o. ſ. 268 fgg., Solmſiſches land-recht im IIten
teile tit. VI § 9, Joh. Chriſt. Eichler de emphy-
teuſ. meliorationibus, Leipz. 1675.
§ 4461
Jm jare 1348 wurde eine kenmade und kelter
zu Gelnhauſen fuͤr 8 malder kornes auf lebenslang
an Siegfriden und ſein eheweib aus Gelnhauſen
in beſtand gegeben, iedoch wenn ein ehegatte davon
verſtuͤrbe, ſollte der uͤberlebende 8 pfund haͤller ent-
richten, auch nach beider ableiben die heuer ſich en-
digen. Die beſtaͤnder muſten darnebſt alle ſteu-
ern und abgaben auf ſich nemen, und auf die beſſe-
rungen verzicht leiſten.
pachte auf
lebenslang.
§ 4462
Jm jare 1356 wurde eine landſidel-leihe uͤber
den freien ſtadelhof, oder das ſchloß zu Leitgeſtern,
benebſt den aͤckern, wiſen ꝛc. unter verſchidenen be-
dingungen, die ein verpachter ſich fuͤrzubehalten
pfleget, errichtet, und ſelbige Herman Struben,
ſammt Heinrichen genannt Stoppelnbein uͤberge-
ben. Ein ſtadelhof bedeutet nach heutiger re-
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landſidel-
leihe,
was ſtadelhof
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/695>, abgerufen am 22.11.2024.
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