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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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verpachten, mihten, vermihten, etc.
verwalter, hise der hofmann, der maier, der gei-
sel-hofmann, und in Baiern ist der baumeister, auch
hofmeister noch bekannt, besage des von Chlingens-
berg
de hofmarchiali iure s. 71. Die verpach-
tung nennet man in Baiern: die stüftung, und den
pacht-brif einen stüft-brif, von Chlingensberg s. 75;
der pachter ist der stüfter; den pacht anf lebens-
lang nennet der Baier neu-stüft, und den pachter
neu-stüfter, s. 80. Dise verpachtung füret denwas leib-ge-
ding hir be-
deutet?

namen des leib-gedinges, s. 80 n. 4. Einen sol-
chen freistüfts-brif findet man bey ersagtem von
Chlingensberg
s. 89 fg. und eines leibgedings-
brifes s. 91 fg.

§ 4398

Der Teutsche war des schreibens und rechnensaus was
für einen
grund der
pacht gelifert
worden ist?

unerfaren. Daher konnte er von seiner verwal-
tung keine rechnung ablegen, sondern er liferte dar-
gegen einen järlichen pacht.

§ 4399

Absonderlich war die verpachtung ein mittel:was die ver-
pachtung für
ein mittel
auf seiten der
leibherren
gewesen ist?

seinen leibeigenen eine gefälligkeit zu erzeigen, wenn
ihnen der leibherr ländereien überlise (§ 1911),
darüber sie verwalter wurden und anstatt der rech-
nung järlich etwas dafür abgaben.

§ 4400

Bei den wohlfeilen zeiten und da man vonwarum der
pacht ehedem
leidlich war?

dem baren gelte nicht vil wußte, auch handel und
wandel in Teutschlande noch nicht sonderlich blü-
hete, trugen die güter nicht vil ein. Daher war
der pacht gar leidlich. Ein gut das um die mitte
des vorigen jarhunderts etliche 100 fl. eintrug, das-
selbe wird izt um 1000 rtl. verpachtet.

§ 4401

Die bauern des kaisers und der Reichs-stände,der pachtleu-
te ehemalige
beschaffenheit

auch die hintersassen des adels, waren gröstenteils

leib-
II teil R r

verpachten, mihten, vermihten, ꝛc.
verwalter, hiſe der hofmann, der maier, der gei-
ſel-hofmann, und in Baiern iſt der baumeiſter, auch
hofmeiſter noch bekannt, beſage des von Chlingens-
berg
de hofmarchiali iure ſ. 71. Die verpach-
tung nennet man in Baiern: die ſtuͤftung, und den
pacht-brif einen ſtuͤft-brif, von Chlingensberg ſ. 75;
der pachter iſt der ſtuͤfter; den pacht anf lebens-
lang nennet der Baier neu-ſtuͤft, und den pachter
neu-ſtuͤfter, ſ. 80. Diſe verpachtung fuͤret denwas leib-ge-
ding hir be-
deutet?

namen des leib-gedinges, ſ. 80 n. 4. Einen ſol-
chen freiſtuͤfts-brif findet man bey erſagtem von
Chlingensberg
ſ. 89 fg. und eines leibgedings-
brifes ſ. 91 fg.

§ 4398

Der Teutſche war des ſchreibens und rechnensaus was
fuͤr einen
grund der
pacht gelifert
worden iſt?

unerfaren. Daher konnte er von ſeiner verwal-
tung keine rechnung ablegen, ſondern er liferte dar-
gegen einen jaͤrlichen pacht.

§ 4399

Abſonderlich war die verpachtung ein mittel:was die ver-
pachtung fuͤr
ein mittel
auf ſeiten der
leibherren
geweſen iſt?

ſeinen leibeigenen eine gefaͤlligkeit zu erzeigen, wenn
ihnen der leibherr laͤndereien uͤberliſe (§ 1911),
daruͤber ſie verwalter wurden und anſtatt der rech-
nung jaͤrlich etwas dafuͤr abgaben.

§ 4400

Bei den wohlfeilen zeiten und da man vonwarum der
pacht ehedem
leidlich war?

dem baren gelte nicht vil wußte, auch handel und
wandel in Teutſchlande noch nicht ſonderlich bluͤ-
hete, trugen die guͤter nicht vil ein. Daher war
der pacht gar leidlich. Ein gut das um die mitte
des vorigen jarhunderts etliche 100 fl. eintrug, daſ-
ſelbe wird izt um 1000 rtl. verpachtet.

§ 4401

Die bauern des kaiſers und der Reichs-ſtaͤnde,der pachtleu-
te ehemalige
beſchaffenheit

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[625/0673] verpachten, mihten, vermihten, ꝛc. verwalter, hiſe der hofmann, der maier, der gei- ſel-hofmann, und in Baiern iſt der baumeiſter, auch hofmeiſter noch bekannt, beſage des von Chlingens- berg de hofmarchiali iure ſ. 71. Die verpach- tung nennet man in Baiern: die ſtuͤftung, und den pacht-brif einen ſtuͤft-brif, von Chlingensberg ſ. 75; der pachter iſt der ſtuͤfter; den pacht anf lebens- lang nennet der Baier neu-ſtuͤft, und den pachter neu-ſtuͤfter, ſ. 80. Diſe verpachtung fuͤret den namen des leib-gedinges, ſ. 80 n. 4. Einen ſol- chen freiſtuͤfts-brif findet man bey erſagtem von Chlingensberg ſ. 89 fg. und eines leibgedings- brifes ſ. 91 fg. was leib-ge- ding hir be- deutet? § 4398 Der Teutſche war des ſchreibens und rechnens unerfaren. Daher konnte er von ſeiner verwal- tung keine rechnung ablegen, ſondern er liferte dar- gegen einen jaͤrlichen pacht. aus was fuͤr einen grund der pacht gelifert worden iſt? § 4399 Abſonderlich war die verpachtung ein mittel: ſeinen leibeigenen eine gefaͤlligkeit zu erzeigen, wenn ihnen der leibherr laͤndereien uͤberliſe (§ 1911), daruͤber ſie verwalter wurden und anſtatt der rech- nung jaͤrlich etwas dafuͤr abgaben. was die ver- pachtung fuͤr ein mittel auf ſeiten der leibherren geweſen iſt? § 4400 Bei den wohlfeilen zeiten und da man von dem baren gelte nicht vil wußte, auch handel und wandel in Teutſchlande noch nicht ſonderlich bluͤ- hete, trugen die guͤter nicht vil ein. Daher war der pacht gar leidlich. Ein gut das um die mitte des vorigen jarhunderts etliche 100 fl. eintrug, daſ- ſelbe wird izt um 1000 rtl. verpachtet. warum der pacht ehedem leidlich war? § 4401 Die bauern des kaiſers und der Reichs-ſtaͤnde, auch die hinterſaſſen des adels, waren groͤſtenteils leib- der pachtleu- te ehemalige beſchaffenheit II teil R r

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 625. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/673>, abgerufen am 22.11.2024.