des capitales und des schiffes gehet, und eine art des anlehnes ist, Stypmann am a. o. IIII, 2, 102 fg., folglich nicht auf die waaren, wie die versicherung gehet, wofern der vorschuß darzu nicht beschehen ist, von Sahme cap. VIIII § 4 s. 45. Hingegen zilet die versicherung auf die gefar der waaren, auch des schiffes, Hert am a. o. Wenn also die belonung von den assecuranzen, 5, 10, 15, vom hundert beträget und versprochen worden, ist solche von der bodmerei 10, 15, 30, und mer vom hundert. Hingegen wenn das schiff wegen recht- mäsiger verhinderungen im hafen bleibet, werden nur landübliche zinsen, benebst den verursachten unkosten bezalet, von Sahme s. 45 § 4. Nicht minder ist die bodmerei, haverei, Pistorius cent. IIII par. 2 und das fönus nauticum von ein- ander unterschiden, Gerken über des Schottels abhandelung de antiquis Germ. iuribus s. 97, Stein in der abhandelung des Lübischen rechtes P. V § 138 *, Stryk im vsu moderno p. lib. XXII tit. II § 4. Von bodmerei gibet man keine haverei.
§ 4370
Der gläubiger wird der bodmerist, bod-was für haubt-perso- nen hirbei vorkommen? merei-geber, der schuldener bodmerei-nemer, und die urkunde über disen handel bodmerei- brif genennet.
§ 4371
Wenn die schifs-freunde, oder reder gegen-wiefern ein sez-schiffer gelt auf bod- merei nemen darf? wärtig sind, darf ein sez-schiffer one deren bewilli- gung kein gelt auf bodmerei aufnemen; dahinge- gegen selbiger in deren abwesenheit nur so vil auf- nemen kan, als die not erfodert, welches sich auch inhalts der Hamburgischen rechte im IIten teile tit. 18, über den wert des schiffes nicht erstrecken
darf,
Q q 3
von der bodmerei.
des capitales und des ſchiffes gehet, und eine art des anlehnes iſt, Stypmann am a. o. IIII, 2, 102 fg., folglich nicht auf die waaren, wie die verſicherung gehet, wofern der vorſchuß darzu nicht beſchehen iſt, von Sahme cap. VIIII § 4 ſ. 45. Hingegen zilet die verſicherung auf die gefar der waaren, auch des ſchiffes, Hert am a. o. Wenn alſo die belonung von den aſſecuranzen, 5, 10, 15, vom hundert betraͤget und verſprochen worden, iſt ſolche von der bodmerei 10, 15, 30, und mer vom hundert. Hingegen wenn das ſchiff wegen recht- maͤſiger verhinderungen im hafen bleibet, werden nur landuͤbliche zinſen, benebſt den verurſachten unkoſten bezalet, von Sahme ſ. 45 § 4. Nicht minder iſt die bodmerei, haverei, Piſtorius cent. IIII par. 2 und das foͤnus nauticum von ein- ander unterſchiden, Gerken uͤber des Schottels abhandelung de antiquis Germ. iuribus ſ. 97, Stein in der abhandelung des Luͤbiſchen rechtes P. V § 138 *, Stryk im vſu moderno π. lib. XXII tit. II § 4. Von bodmerei gibet man keine haverei.
§ 4370
Der glaͤubiger wird der bodmeriſt, bod-was fuͤr haubt-perſo- nen hirbei vorkommen? merei-geber, der ſchuldener bodmerei-nemer, und die urkunde uͤber diſen handel bodmerei- brif genennet.
§ 4371
Wenn die ſchifs-freunde, oder reder gegen-wiefern ein ſez-ſchiffer gelt auf bod- merei nemen darf? waͤrtig ſind, darf ein ſez-ſchiffer one deren bewilli- gung kein gelt auf bodmerei aufnemen; dahinge- gegen ſelbiger in deren abweſenheit nur ſo vil auf- nemen kan, als die not erfodert, welches ſich auch inhalts der Hamburgiſchen rechte im IIten teile tit. 18, uͤber den wert des ſchiffes nicht erſtrecken
darf,
Q q 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0661"n="613"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von der bodmerei.</hi></fw><lb/>
des capitales und des ſchiffes gehet, und eine art<lb/>
des anlehnes iſt, <hirendition="#fr">Stypmann</hi> am a. o. <hirendition="#aq">IIII,</hi> 2,<lb/>
102 fg., folglich nicht auf die waaren, wie die<lb/>
verſicherung gehet, wofern der vorſchuß darzu nicht<lb/>
beſchehen iſt, <hirendition="#fr">von Sahme</hi> cap. <hirendition="#aq">VIIII</hi> § 4 ſ. 45.<lb/>
Hingegen zilet die verſicherung auf die gefar der<lb/>
waaren, auch des ſchiffes, <hirendition="#fr">Hert</hi> am a. o. Wenn<lb/>
alſo die belonung von den aſſecuranzen, 5, 10, 15,<lb/>
vom hundert betraͤget und verſprochen worden, iſt<lb/>ſolche von der bodmerei 10, 15, 30, und mer vom<lb/>
hundert. Hingegen wenn das ſchiff wegen recht-<lb/>
maͤſiger verhinderungen im hafen bleibet, werden<lb/>
nur landuͤbliche zinſen, benebſt den verurſachten<lb/>
unkoſten bezalet, <hirendition="#fr">von Sahme</hi>ſ. 45 § 4. Nicht<lb/>
minder iſt die bodmerei, haverei, <hirendition="#fr">Piſtorius</hi><lb/>
cent. <hirendition="#aq">IIII</hi> par. 2 und das foͤnus nauticum von ein-<lb/>
ander unterſchiden, <hirendition="#fr">Gerken</hi> uͤber des <hirendition="#fr">Schottels</hi><lb/>
abhandelung <hirendition="#aq">de antiquis Germ. iuribus</hi>ſ. 97,<lb/><hirendition="#fr">Stein</hi> in der abhandelung des Luͤbiſchen rechtes<lb/><hirendition="#aq">P. V</hi> § 138 *, <hirendition="#fr">Stryk</hi> im <hirendition="#aq">vſu moderno</hi>π. <hirendition="#aq">lib. XXII</hi><lb/>
tit. <hirendition="#aq">II</hi> § 4. Von bodmerei gibet man keine<lb/>
haverei.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4370</head><lb/><p>Der glaͤubiger wird der <hirendition="#fr">bodmeriſt,</hi> bod-<noteplace="right"><hirendition="#g">was fuͤr</hi><lb/>
haubt-perſo-<lb/>
nen hirbei<lb/>
vorkommen?</note><lb/>
merei-geber, der ſchuldener <hirendition="#fr">bodmerei-nemer,</hi><lb/>
und die urkunde uͤber diſen handel <hirendition="#fr">bodmerei-<lb/>
brif</hi> genennet.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4371</head><lb/><p>Wenn die ſchifs-freunde, oder reder gegen-<noteplace="right">wiefern ein<lb/>ſez-ſchiffer<lb/>
gelt auf bod-<lb/>
merei nemen<lb/>
darf?</note><lb/>
waͤrtig ſind, darf ein ſez-ſchiffer one deren bewilli-<lb/>
gung kein gelt auf bodmerei aufnemen; dahinge-<lb/>
gegen ſelbiger in deren abweſenheit nur ſo vil auf-<lb/>
nemen kan, als die not erfodert, welches ſich auch<lb/>
inhalts der Hamburgiſchen rechte im <hirendition="#aq">II</hi>ten teile<lb/>
tit. 18, uͤber den wert des ſchiffes nicht erſtrecken<lb/><fwplace="bottom"type="sig">Q q 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">darf,</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[613/0661]
von der bodmerei.
des capitales und des ſchiffes gehet, und eine art
des anlehnes iſt, Stypmann am a. o. IIII, 2,
102 fg., folglich nicht auf die waaren, wie die
verſicherung gehet, wofern der vorſchuß darzu nicht
beſchehen iſt, von Sahme cap. VIIII § 4 ſ. 45.
Hingegen zilet die verſicherung auf die gefar der
waaren, auch des ſchiffes, Hert am a. o. Wenn
alſo die belonung von den aſſecuranzen, 5, 10, 15,
vom hundert betraͤget und verſprochen worden, iſt
ſolche von der bodmerei 10, 15, 30, und mer vom
hundert. Hingegen wenn das ſchiff wegen recht-
maͤſiger verhinderungen im hafen bleibet, werden
nur landuͤbliche zinſen, benebſt den verurſachten
unkoſten bezalet, von Sahme ſ. 45 § 4. Nicht
minder iſt die bodmerei, haverei, Piſtorius
cent. IIII par. 2 und das foͤnus nauticum von ein-
ander unterſchiden, Gerken uͤber des Schottels
abhandelung de antiquis Germ. iuribus ſ. 97,
Stein in der abhandelung des Luͤbiſchen rechtes
P. V § 138 *, Stryk im vſu moderno π. lib. XXII
tit. II § 4. Von bodmerei gibet man keine
haverei.
§ 4370
Der glaͤubiger wird der bodmeriſt, bod-
merei-geber, der ſchuldener bodmerei-nemer,
und die urkunde uͤber diſen handel bodmerei-
brif genennet.
was fuͤr
haubt-perſo-
nen hirbei
vorkommen?
§ 4371
Wenn die ſchifs-freunde, oder reder gegen-
waͤrtig ſind, darf ein ſez-ſchiffer one deren bewilli-
gung kein gelt auf bodmerei aufnemen; dahinge-
gegen ſelbiger in deren abweſenheit nur ſo vil auf-
nemen kan, als die not erfodert, welches ſich auch
inhalts der Hamburgiſchen rechte im IIten teile
tit. 18, uͤber den wert des ſchiffes nicht erſtrecken
darf,
wiefern ein
ſez-ſchiffer
gelt auf bod-
merei nemen
darf?
Q q 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 613. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/661>, abgerufen am 26.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.