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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LVIIII haubtst. vom schifs-verkaufe.
und ieden ausprüchen frei lifern, das ist, auf alle
port und wasser halten. Ein mit dem rehder in
gesellschaft stehender, hat beim verkaufe das nä-
her-recht. Der verkäufer muß ihm also das schiff
zum kaufe anbiten.

§ 4324

Alle schiffe haften so lange für die schulden deswie lange die
schiffe für die
schulden haf-
ten?

eigentümers, bis der käufer die zwote reise damit
getan hat. Daher ein schifs-verkäufer seine gläu-
biger vorm verkaufe befridigen muß.

§ 4325

Doch haben der schiffer und das schifs-volkdes schiffers
und schifs-
volkes recht
auf das schiff.

wegen ires lones ein recht auf das schiff. Dero-
wegen muß ein verkäufer sich mit disen vorher ab-
finden.

§ 4326

Bei einem schifs-verkaufe werden die tauen,
die anker, die segel und das boot nicht mit darun-
ter verstanden. Jedoch, wenn es heisset: das
schiff nebst dem zugehör wird verkaufet; alsdann
stecken die eben benimten stücke darunter. Einen
teil des schiffes zu verkaufen ist verstattet. Was
vom verkauf eines schiffes rechtens ist, das verste-
het sich auch bei der verschenkung desselben, Sur-
lands
grundsäze des see-rechtes s. 40 fg.

Sechszigstes haubtstück
von den hofnungs- oder glücks-käufen.
§ 4327

Wie der Teutsche ein libhaber vom spile war;der Teutsche
libte die hof-
nungs-käufe,

also hat er auch die hofnungs-käufe gelibet
und daher gesaget: wagen gewinnet, wagen ver-
spilet. Hirher können gerechnet werden: 1) die
pfründ-käufe, oder leibgedings-käufe, leib-renten-
käufe.

§ 4328
P p 3

LVIIII haubtſt. vom ſchifs-verkaufe.
und ieden auſpruͤchen frei lifern, das iſt, auf alle
port und waſſer halten. Ein mit dem rehder in
geſellſchaft ſtehender, hat beim verkaufe das naͤ-
her-recht. Der verkaͤufer muß ihm alſo das ſchiff
zum kaufe anbiten.

§ 4324

Alle ſchiffe haften ſo lange fuͤr die ſchulden deswie lange die
ſchiffe fuͤr die
ſchulden haf-
ten?

eigentuͤmers, bis der kaͤufer die zwote reiſe damit
getan hat. Daher ein ſchifs-verkaͤufer ſeine glaͤu-
biger vorm verkaufe befridigen muß.

§ 4325

Doch haben der ſchiffer und das ſchifs-volkdes ſchiffers
und ſchifs-
volkes recht
auf das ſchiff.

wegen ires lones ein recht auf das ſchiff. Dero-
wegen muß ein verkaͤufer ſich mit diſen vorher ab-
finden.

§ 4326

Bei einem ſchifs-verkaufe werden die tauen,
die anker, die ſegel und das boot nicht mit darun-
ter verſtanden. Jedoch, wenn es heiſſet: das
ſchiff nebſt dem zugehoͤr wird verkaufet; alsdann
ſtecken die eben benimten ſtuͤcke darunter. Einen
teil des ſchiffes zu verkaufen iſt verſtattet. Was
vom verkauf eines ſchiffes rechtens iſt, das verſte-
het ſich auch bei der verſchenkung deſſelben, Sur-
lands
grundſaͤze des ſee-rechtes ſ. 40 fg.

Sechszigſtes haubtſtuͤck
von den hofnungs- oder gluͤcks-kaͤufen.
§ 4327

Wie der Teutſche ein libhaber vom ſpile war;der Teutſche
libte die hof-
nungs-kaͤufe,

alſo hat er auch die hofnungs-kaͤufe gelibet
und daher geſaget: wagen gewinnet, wagen ver-
ſpilet. Hirher koͤnnen gerechnet werden: 1) die
pfruͤnd-kaͤufe, oder leibgedings-kaͤufe, leib-renten-
kaͤufe.

§ 4328
P p 3
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[597/0645] LVIIII haubtſt. vom ſchifs-verkaufe. und ieden auſpruͤchen frei lifern, das iſt, auf alle port und waſſer halten. Ein mit dem rehder in geſellſchaft ſtehender, hat beim verkaufe das naͤ- her-recht. Der verkaͤufer muß ihm alſo das ſchiff zum kaufe anbiten. § 4324 Alle ſchiffe haften ſo lange fuͤr die ſchulden des eigentuͤmers, bis der kaͤufer die zwote reiſe damit getan hat. Daher ein ſchifs-verkaͤufer ſeine glaͤu- biger vorm verkaufe befridigen muß. wie lange die ſchiffe fuͤr die ſchulden haf- ten? § 4325 Doch haben der ſchiffer und das ſchifs-volk wegen ires lones ein recht auf das ſchiff. Dero- wegen muß ein verkaͤufer ſich mit diſen vorher ab- finden. des ſchiffers und ſchifs- volkes recht auf das ſchiff. § 4326 Bei einem ſchifs-verkaufe werden die tauen, die anker, die ſegel und das boot nicht mit darun- ter verſtanden. Jedoch, wenn es heiſſet: das ſchiff nebſt dem zugehoͤr wird verkaufet; alsdann ſtecken die eben benimten ſtuͤcke darunter. Einen teil des ſchiffes zu verkaufen iſt verſtattet. Was vom verkauf eines ſchiffes rechtens iſt, das verſte- het ſich auch bei der verſchenkung deſſelben, Sur- lands grundſaͤze des ſee-rechtes ſ. 40 fg. Sechszigſtes haubtſtuͤck von den hofnungs- oder gluͤcks-kaͤufen. § 4327 Wie der Teutſche ein libhaber vom ſpile war; alſo hat er auch die hofnungs-kaͤufe gelibet und daher geſaget: wagen gewinnet, wagen ver- ſpilet. Hirher koͤnnen gerechnet werden: 1) die pfruͤnd-kaͤufe, oder leibgedings-kaͤufe, leib-renten- kaͤufe. der Teutſche libte die hof- nungs-kaͤufe, § 4328 P p 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/645>, abgerufen am 22.11.2024.