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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LVIII. haubtst. von dem vorkaufe,
§ 4294
was desfalls
im H. Darm-
städtischen
verordnet
ist?

Die F. H. Darmstädtische verordnung vom
8ten december 1699 und vom 31ten jänner 1711 un-
tersaget die verteilung und zerstückelung der güter
unter die kinder und gebeut dargegen: daß nicht
nur bei allen gelegenheiten dahin äussersten fleises
getrachtet werde, damit die also verstückelten gü-
ter, insonderheit die stamm-huben- und andre gü-
ter one beobachtung der zeit wieder zusammen
gebracht, sondern auch die verteil- und verstückelung
der feld-güter nicht ferner wie bisher durch kauf-
tausch- oder andre contracte, noch auch durch testa-
ment und andre lezte willens-verordnungen, son-
dern alsdann erst beschehen möge, wenn auf fürst-
licher regirunge erkenntnis ein ieder von denen un-
tertanen, die sich in die güter teilen wollen, we-
nigstens von seinen und seines eheweibes ältern so
vil verlanget werde, daß er [sich] und die seinigen
davon ernären, auch die gebürenden schuldigkeiten
abtragen möge etc. welches den 27ten jänner 1720
wiederholet worden ist.

§ 4295
imgleichen
wegen des
rott-landes
im F. H. Cas-
selischen?

Besage der F. H. Casselischen verordnung
vom 1/21/2 jul. 1733 wegen des rott-landes ist § 3 ver-
sehen, daß sotane rott-lande an solche leute gegeben
werden, welche wenigstens mit eigenen wonungen
versehen sind, bey den die rott-äcker und wisen bestän-
dig bleiben, und one gar erhebliche ursache, auch der
rentkammer verwilligung bei strafe der nichtigkeit,
weder durch verkauf, vertauschungen, erbgangs-
recht, oder sonst in einige wege davon getrennet
werden. § 4 wo aber aus erheblichen bewegungs-
gründen die veräusserung eines solchen rott-stückes
verwilliget wird, soll der 10te pfenning vom kauf-
gelte in die renterei bezalet, vom käufer auch so vil,
als ein jares-zinß beträget, zum wein-kaufe erleget
und verrechnet werden.

§ 4296
LVIII. haubtſt. von dem vorkaufe,
§ 4294
was desfalls
im H. Darm-
ſtaͤdtiſchen
verordnet
iſt?

Die F. H. Darmſtaͤdtiſche verordnung vom
8ten december 1699 und vom 31ten jaͤnner 1711 un-
terſaget die verteilung und zerſtuͤckelung der guͤter
unter die kinder und gebeut dargegen: daß nicht
nur bei allen gelegenheiten dahin aͤuſſerſten fleiſes
getrachtet werde, damit die alſo verſtuͤckelten guͤ-
ter, inſonderheit die ſtamm-huben- und andre guͤ-
ter one beobachtung der zeit wieder zuſammen
gebracht, ſondern auch die verteil- und verſtuͤckelung
der feld-guͤter nicht ferner wie bisher durch kauf-
tauſch- oder andre contracte, noch auch durch teſta-
ment und andre lezte willens-verordnungen, ſon-
dern alsdann erſt beſchehen moͤge, wenn auf fuͤrſt-
licher regirunge erkenntnis ein ieder von denen un-
tertanen, die ſich in die guͤter teilen wollen, we-
nigſtens von ſeinen und ſeines eheweibes aͤltern ſo
vil verlanget werde, daß er [ſich] und die ſeinigen
davon ernaͤren, auch die gebuͤrenden ſchuldigkeiten
abtragen moͤge ꝛc. welches den 27ten jaͤnner 1720
wiederholet worden iſt.

§ 4295
imgleichen
wegen des
rott-landes
im F. H. Caſ-
ſeliſchen?

Beſage der F. H. Caſſeliſchen verordnung
vom ½½ jul. 1733 wegen des rott-landes iſt § 3 ver-
ſehen, daß ſotane rott-lande an ſolche leute gegeben
werden, welche wenigſtens mit eigenen wonungen
verſehen ſind, bey den die rott-aͤcker und wiſen beſtaͤn-
dig bleiben, und one gar erhebliche urſache, auch der
rentkammer verwilligung bei ſtrafe der nichtigkeit,
weder durch verkauf, vertauſchungen, erbgangs-
recht, oder ſonſt in einige wege davon getrennet
werden. § 4 wo aber aus erheblichen bewegungs-
gruͤnden die veraͤuſſerung eines ſolchen rott-ſtuͤckes
verwilliget wird, ſoll der 10te pfenning vom kauf-
gelte in die renterei bezalet, vom kaͤufer auch ſo vil,
als ein jares-zinß betraͤget, zum wein-kaufe erleget
und verrechnet werden.

§ 4296
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[588/0636] LVIII. haubtſt. von dem vorkaufe, § 4294 Die F. H. Darmſtaͤdtiſche verordnung vom 8ten december 1699 und vom 31ten jaͤnner 1711 un- terſaget die verteilung und zerſtuͤckelung der guͤter unter die kinder und gebeut dargegen: daß nicht nur bei allen gelegenheiten dahin aͤuſſerſten fleiſes getrachtet werde, damit die alſo verſtuͤckelten guͤ- ter, inſonderheit die ſtamm-huben- und andre guͤ- ter one beobachtung der zeit wieder zuſammen gebracht, ſondern auch die verteil- und verſtuͤckelung der feld-guͤter nicht ferner wie bisher durch kauf- tauſch- oder andre contracte, noch auch durch teſta- ment und andre lezte willens-verordnungen, ſon- dern alsdann erſt beſchehen moͤge, wenn auf fuͤrſt- licher regirunge erkenntnis ein ieder von denen un- tertanen, die ſich in die guͤter teilen wollen, we- nigſtens von ſeinen und ſeines eheweibes aͤltern ſo vil verlanget werde, daß er ſich und die ſeinigen davon ernaͤren, auch die gebuͤrenden ſchuldigkeiten abtragen moͤge ꝛc. welches den 27ten jaͤnner 1720 wiederholet worden iſt. § 4295 Beſage der F. H. Caſſeliſchen verordnung vom ½½ jul. 1733 wegen des rott-landes iſt § 3 ver- ſehen, daß ſotane rott-lande an ſolche leute gegeben werden, welche wenigſtens mit eigenen wonungen verſehen ſind, bey den die rott-aͤcker und wiſen beſtaͤn- dig bleiben, und one gar erhebliche urſache, auch der rentkammer verwilligung bei ſtrafe der nichtigkeit, weder durch verkauf, vertauſchungen, erbgangs- recht, oder ſonſt in einige wege davon getrennet werden. § 4 wo aber aus erheblichen bewegungs- gruͤnden die veraͤuſſerung eines ſolchen rott-ſtuͤckes verwilliget wird, ſoll der 10te pfenning vom kauf- gelte in die renterei bezalet, vom kaͤufer auch ſo vil, als ein jares-zinß betraͤget, zum wein-kaufe erleget und verrechnet werden. § 4296

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/636>, abgerufen am 22.11.2024.