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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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einstands- und abtribs-rechte etc.
bemeldtes recht bei den öffentlich versteigerten gü-
tern nicht. Nicht minder besaget die F. H. Cas-
selische verordnung wegen verschidener rechts-fra-
gen vom jare 1749 § III, daß bei einem verkaufe
der öffentlich entweder sub hasta, oder nach vor-
gängigem aufrufe beschihet, wenn selbiger den an-
verwandten zur nachricht kommet, von nun an kein
abtrib, oder näher-recht weiter plaz haben soll.

§ 4266

Bey der willkürlichen vergantung hat der ab-
trib ebenfalls statt.

§ 4267

Das einstands-recht muß binnen der rechts-wenn das
einstands-
recht ausge-
übet werden
soll?

bestimmten zeit ausgeübet werden. Nach der re-
gel ist hirzu ein jar ausgesezet, II F. 26 § Titius,
Ostfrisisches land-recht II cap. 253 cap. 261; allein
sotane frist kan auf eine kürzere zeit, z. e. etliche ta-
ge, wochen etc. gesezet werden, wie es dann auch
vile Teutsche besondere rechte besagen, Wedder-
kop
am a. o. s. 62 § XI lib. III tit. II. Um aber
die irrungen wegen der zeit zu heben, ist gut, wenn
verordnet wird, daß derjenige, welcher verkaufen
will, es dem andern verkündigen müsse. Besagtes
jar fänget an von der zeit zu laufen, wenn der ab-
treiben wollende es vollkommen erfaren hat, Hof-
mann
am a. o. § XIII, XIIII; daher den abwe-
senden ihre abwesenheit nicht schaden darf. Jm-
mittels werden diejenigen, welche den kauf nicht
gewust und erfaren haben, durch eine dreißig-järi-
ge verjärung ausgeschlossen. Titius am a. o.
§ 21-23, Ostfrisisches land-recht II cap. 255.

§ 4268

Einem unmündigen laufet solche von der zeitwie solche
verjärung
bei unmün-

der erlangten volljärigkeit, Solmsisches land-recht II

tit.
O o 2

einſtands- und abtribs-rechte ꝛc.
bemeldtes recht bei den oͤffentlich verſteigerten guͤ-
tern nicht. Nicht minder beſaget die F. H. Caſ-
ſeliſche verordnung wegen verſchidener rechts-fra-
gen vom jare 1749 § III, daß bei einem verkaufe
der oͤffentlich entweder ſub haſta, oder nach vor-
gaͤngigem aufrufe beſchihet, wenn ſelbiger den an-
verwandten zur nachricht kommet, von nun an kein
abtrib, oder naͤher-recht weiter plaz haben ſoll.

§ 4266

Bey der willkuͤrlichen vergantung hat der ab-
trib ebenfalls ſtatt.

§ 4267

Das einſtands-recht muß binnen der rechts-wenn das
einſtands-
recht ausge-
uͤbet werden
ſoll?

beſtimmten zeit ausgeuͤbet werden. Nach der re-
gel iſt hirzu ein jar ausgeſezet, II F. 26 § Titius,
Oſtfriſiſches land-recht II cap. 253 cap. 261; allein
ſotane friſt kan auf eine kuͤrzere zeit, z. e. etliche ta-
ge, wochen ꝛc. geſezet werden, wie es dann auch
vile Teutſche beſondere rechte beſagen, Wedder-
kop
am a. o. ſ. 62 § XI lib. III tit. II. Um aber
die irrungen wegen der zeit zu heben, iſt gut, wenn
verordnet wird, daß derjenige, welcher verkaufen
will, es dem andern verkuͤndigen muͤſſe. Beſagtes
jar faͤnget an von der zeit zu laufen, wenn der ab-
treiben wollende es vollkommen erfaren hat, Hof-
mann
am a. o. § XIII, XIIII; daher den abwe-
ſenden ihre abweſenheit nicht ſchaden darf. Jm-
mittels werden diejenigen, welche den kauf nicht
gewuſt und erfaren haben, durch eine dreißig-jaͤri-
ge verjaͤrung ausgeſchloſſen. Titius am a. o.
§ 21-23, Oſtfriſiſches land-recht II cap. 255.

§ 4268

Einem unmuͤndigen laufet ſolche von der zeitwie ſolche
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[579/0627] einſtands- und abtribs-rechte ꝛc. bemeldtes recht bei den oͤffentlich verſteigerten guͤ- tern nicht. Nicht minder beſaget die F. H. Caſ- ſeliſche verordnung wegen verſchidener rechts-fra- gen vom jare 1749 § III, daß bei einem verkaufe der oͤffentlich entweder ſub haſta, oder nach vor- gaͤngigem aufrufe beſchihet, wenn ſelbiger den an- verwandten zur nachricht kommet, von nun an kein abtrib, oder naͤher-recht weiter plaz haben ſoll. § 4266 Bey der willkuͤrlichen vergantung hat der ab- trib ebenfalls ſtatt. § 4267 Das einſtands-recht muß binnen der rechts- beſtimmten zeit ausgeuͤbet werden. Nach der re- gel iſt hirzu ein jar ausgeſezet, II F. 26 § Titius, Oſtfriſiſches land-recht II cap. 253 cap. 261; allein ſotane friſt kan auf eine kuͤrzere zeit, z. e. etliche ta- ge, wochen ꝛc. geſezet werden, wie es dann auch vile Teutſche beſondere rechte beſagen, Wedder- kop am a. o. ſ. 62 § XI lib. III tit. II. Um aber die irrungen wegen der zeit zu heben, iſt gut, wenn verordnet wird, daß derjenige, welcher verkaufen will, es dem andern verkuͤndigen muͤſſe. Beſagtes jar faͤnget an von der zeit zu laufen, wenn der ab- treiben wollende es vollkommen erfaren hat, Hof- mann am a. o. § XIII, XIIII; daher den abwe- ſenden ihre abweſenheit nicht ſchaden darf. Jm- mittels werden diejenigen, welche den kauf nicht gewuſt und erfaren haben, durch eine dreißig-jaͤri- ge verjaͤrung ausgeſchloſſen. Titius am a. o. § 21-23, Oſtfriſiſches land-recht II cap. 255. wenn das einſtands- recht ausge- uͤbet werden ſoll? § 4268 Einem unmuͤndigen laufet ſolche von der zeit der erlangten volljaͤrigkeit, Solmſiſches land-recht II tit. wie ſolche verjaͤrung bei unmuͤn- O o 2

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/627>, abgerufen am 22.11.2024.