verkäufer aber solche wieder an sich zu bringen, nachgelassen wird.
§ 4181
Alles, was nach der veräusserung aus der fa-der Teutsche sihet die ver- äusserungen nicht gern. mili schmecket, ist den Teutschen verhasset, indem die erhaltung seines geschlechtes das augenmerk abgibet.
§ 4182
Der wohlfeile preis allein gibet nach dem Rö-der schein- wiederkauf wird nicht vermutet. mischen recht keinen grund eines schein-wiederkau- fes ab, CarpzovP. II const. I def. II num. 7 s. 381, sondern es müssen inhalts desselben merere und stär- kere anzeigungen eines wucherlichen handels eintre- ten. Sam. Strykde cautelis contractuum sect. II cap. IIII § 30 s. 61 T. XIII operum, widrigenfalls der handel nach den gebrauchten ausdrücken im wie- derkaufs-brife für einen wahren wiederkauf passi- ret, bis ein darunter verborgener und über 5 vom hundert järlicher einkünfte laufender handel sich er- auget, Stryk im vsu moderno p lib. XVIII tit. I § 38 s. 312, Meviusdiscuss. leuamen inopiae de- bitoris, cap. IIII num. 7, 8 s. 314, 315. Jedoch ist das geistliche und darin steckende alte Teutsche recht anderer gesinnung, und sihet auf dergleichen win- kel-züge nicht.
§ 4183
Aus dem wiederkaufe entspringet keine dingli-aus dem wie- derkaufe ent- stehet eine persönliche klage. che, sondern nur eine persönliche klage, Andr. Gaill II obs. 16 num. 3, 4 s. 305, Joachim Mynsinger von Frundeck cent. VI obs. 69 num. I s. 499, Heinrich Rosenthal in der synopsi iur. feud. cap. X concl. 7 num. 7 s. 22 T. II.
§ 4184
Nach ausweise der Römischen rechte ist imob eher ein wiederkauf als eine pfand-ver- zweifel ehender für den wiederkauf, als eine pfand-
verschrei-
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vom wiederkaufe.
verkaͤufer aber ſolche wieder an ſich zu bringen, nachgelaſſen wird.
§ 4181
Alles, was nach der veraͤuſſerung aus der fa-der Teutſche ſihet die ver- aͤuſſerungen nicht gern. mili ſchmecket, iſt den Teutſchen verhaſſet, indem die erhaltung ſeines geſchlechtes das augenmerk abgibet.
§ 4182
Der wohlfeile preis allein gibet nach dem Roͤ-der ſchein- wiederkauf wird nicht vermutet. miſchen recht keinen grund eines ſchein-wiederkau- fes ab, CarpzovP. II conſt. I def. II num. 7 ſ. 381, ſondern es muͤſſen inhalts deſſelben merere und ſtaͤr- kere anzeigungen eines wucherlichen handels eintre- ten. Sam. Strykde cautelis contractuum ſect. II cap. IIII § 30 ſ. 61 T. XIII operum, widrigenfalls der handel nach den gebrauchten ausdruͤcken im wie- derkaufs-brife fuͤr einen wahren wiederkauf paſſi- ret, bis ein darunter verborgener und uͤber 5 vom hundert jaͤrlicher einkuͤnfte laufender handel ſich er- auget, Stryk im vſu moderno π lib. XVIII tit. I § 38 ſ. 312, Meviusdiſcuſſ. leuamen inopiae de- bitoris, cap. IIII num. 7, 8 ſ. 314, 315. Jedoch iſt das geiſtliche und darin ſteckende alte Teutſche recht anderer geſinnung, und ſihet auf dergleichen win- kel-zuͤge nicht.
§ 4183
Aus dem wiederkaufe entſpringet keine dingli-aus dem wie- derkaufe ent- ſtehet eine perſoͤnliche klage. che, ſondern nur eine perſoͤnliche klage, Andr. Gaill II obſ. 16 num. 3, 4 ſ. 305, Joachim Mynſinger von Frundeck cent. VI obſ. 69 num. I ſ. 499, Heinrich Roſenthal in der ſynopſi iur. feud. cap. X concl. 7 num. 7 ſ. 22 T. II.
§ 4184
Nach ausweiſe der Roͤmiſchen rechte iſt imob eher ein wiederkauf als eine pfand-ver- zweifel ehender fuͤr den wiederkauf, als eine pfand-
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vom wiederkaufe.
verkaͤufer aber ſolche wieder an ſich zu bringen,
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§ 4181
Alles, was nach der veraͤuſſerung aus der fa-
mili ſchmecket, iſt den Teutſchen verhaſſet, indem
die erhaltung ſeines geſchlechtes das augenmerk
abgibet.
der Teutſche
ſihet die ver-
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nicht gern.
§ 4182
Der wohlfeile preis allein gibet nach dem Roͤ-
miſchen recht keinen grund eines ſchein-wiederkau-
fes ab, Carpzov P. II conſt. I def. II num. 7 ſ. 381,
ſondern es muͤſſen inhalts deſſelben merere und ſtaͤr-
kere anzeigungen eines wucherlichen handels eintre-
ten. Sam. Stryk de cautelis contractuum ſect. II
cap. IIII § 30 ſ. 61 T. XIII operum, widrigenfalls
der handel nach den gebrauchten ausdruͤcken im wie-
derkaufs-brife fuͤr einen wahren wiederkauf paſſi-
ret, bis ein darunter verborgener und uͤber 5 vom
hundert jaͤrlicher einkuͤnfte laufender handel ſich er-
auget, Stryk im vſu moderno π lib. XVIII tit. I
§ 38 ſ. 312, Mevius diſcuſſ. leuamen inopiae de-
bitoris, cap. IIII num. 7, 8 ſ. 314, 315. Jedoch iſt
das geiſtliche und darin ſteckende alte Teutſche recht
anderer geſinnung, und ſihet auf dergleichen win-
kel-zuͤge nicht.
der ſchein-
wiederkauf
wird nicht
vermutet.
§ 4183
Aus dem wiederkaufe entſpringet keine dingli-
che, ſondern nur eine perſoͤnliche klage, Andr. Gaill
II obſ. 16 num. 3, 4 ſ. 305, Joachim Mynſinger
von Frundeck cent. VI obſ. 69 num. I ſ. 499,
Heinrich Roſenthal in der ſynopſi iur. feud. cap.
X concl. 7 num. 7 ſ. 22 T. II.
aus dem wie-
derkaufe ent-
ſtehet eine
perſoͤnliche
klage.
§ 4184
Nach ausweiſe der Roͤmiſchen rechte iſt im
zweifel ehender fuͤr den wiederkauf, als eine pfand-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/595>, abgerufen am 22.11.2024.
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