Nach verschidenen Teutschen rechten wird der käufer, welcher in der bezalung säumig ist, desje- nigen, was er auf das erkaufte gut gezalet hat, verlustig, wenn er in einer gewissen zeit den völli- gen kauf-schilling nicht erleget, Manzelsspecialia iuris statutarii Parchimensis § XXX s. 32.
§ 4179
wie es mit der abwesen- den güter ver- kaufe zu hal- ten ist?
Wenn eines abwesenden sachen verkaufet wer- den sollen, ist selbiger zuvörderst auszukundschaften und vorzuladen, dafern er aber nicht zu erforschen ist; muß derselbe öffentlich in dreier herren landen vorgeladen werden. Und falls derselbe dennoch nicht erscheinet; soll ihm ein vormund verordnet werden. Widrigenfalls ist bei unterbleibender vor- ladung des abwesenden der vorgenommene verkauf und wenn er gleich öffentlich beschehen wäre, nich- tig, von Leyserspec. LXIII med. 4 s. 685 fg. spec. CXVII med. 3 s. 538, Ludewig Günter Mar- tini im comm. for. tit. 39 § 11 num. 89 s. 269 T. II,Johann Heinrich von Berger in den ele- ctis disceptationum for. tit. 39 obs. 7 not. 3 s. 1020, folglich kan der käufer bei disem vorgange das ei- gentum nicht erlangen. Jm übrigen werden den kauf- und verkauf-contracten allerhand gedinge öfters angehänget, z. e. der wiederkauf, der aus- zug, der insiz bei den häusern etc.
Fünf und funfzigstes haubtstück vom wiederkaufe.
§ 4180
was der wie- derkauf ist?
Der wiederkauf ist ein handel, dadurch dem käufer eine sache eigentümlich verlassen, dem
verkäufer
LV haubtſtuͤck
§ 4178
was jeweilen der ſaͤumige kaͤufer verli- ret?
Nach verſchidenen Teutſchen rechten wird der kaͤufer, welcher in der bezalung ſaͤumig iſt, desje- nigen, was er auf das erkaufte gut gezalet hat, verluſtig, wenn er in einer gewiſſen zeit den voͤlli- gen kauf-ſchilling nicht erleget, Manzelsſpecialia iuris ſtatutarii Parchimenſis § XXX ſ. 32.
§ 4179
wie es mit der abweſen- den guͤter ver- kaufe zu hal- ten iſt?
Wenn eines abweſenden ſachen verkaufet wer- den ſollen, iſt ſelbiger zuvoͤrderſt auszukundſchaften und vorzuladen, dafern er aber nicht zu erforſchen iſt; muß derſelbe oͤffentlich in dreier herren landen vorgeladen werden. Und falls derſelbe dennoch nicht erſcheinet; ſoll ihm ein vormund verordnet werden. Widrigenfalls iſt bei unterbleibender vor- ladung des abweſenden der vorgenommene verkauf und wenn er gleich oͤffentlich beſchehen waͤre, nich- tig, von Leyſerſpec. LXIII med. 4 ſ. 685 fg. ſpec. CXVII med. 3 ſ. 538, Ludewig Guͤnter Mar- tini im comm. for. tit. 39 § 11 num. 89 ſ. 269 T. II,Johann Heinrich von Berger in den ele- ctis disceptationum for. tit. 39 obſ. 7 not. 3 ſ. 1020, folglich kan der kaͤufer bei diſem vorgange das ei- gentum nicht erlangen. Jm uͤbrigen werden den kauf- und verkauf-contracten allerhand gedinge oͤfters angehaͤnget, z. e. der wiederkauf, der aus- zug, der inſiz bei den haͤuſern ꝛc.
Fuͤnf und funfzigſtes haubtſtuͤck vom wiederkaufe.
§ 4180
was der wie- derkauf iſt?
Der wiederkauf iſt ein handel, dadurch dem kaͤufer eine ſache eigentuͤmlich verlaſſen, dem
verkaͤufer
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0594"n="546"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LV</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§ 4178</head><lb/><noteplace="left">was jeweilen<lb/>
der ſaͤumige<lb/>
kaͤufer verli-<lb/>
ret?</note><p>Nach verſchidenen Teutſchen rechten wird der<lb/>
kaͤufer, welcher in der bezalung ſaͤumig iſt, desje-<lb/>
nigen, was er auf das erkaufte gut gezalet hat,<lb/>
verluſtig, wenn er in einer gewiſſen zeit den voͤlli-<lb/>
gen kauf-ſchilling nicht erleget, <hirendition="#fr">Manzels</hi><hirendition="#aq">ſpecialia<lb/>
iuris ſtatutarii Parchimenſis § XXX</hi>ſ. 32.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4179</head><lb/><noteplace="left">wie es mit<lb/>
der abweſen-<lb/>
den guͤter ver-<lb/>
kaufe zu hal-<lb/>
ten iſt?</note><p>Wenn eines abweſenden ſachen verkaufet wer-<lb/>
den ſollen, iſt ſelbiger zuvoͤrderſt auszukundſchaften<lb/>
und vorzuladen, dafern er aber nicht zu erforſchen<lb/>
iſt; muß derſelbe oͤffentlich in dreier herren landen<lb/>
vorgeladen werden. Und falls derſelbe dennoch<lb/>
nicht erſcheinet; ſoll ihm ein vormund verordnet<lb/>
werden. Widrigenfalls iſt bei unterbleibender vor-<lb/>
ladung des abweſenden der vorgenommene verkauf<lb/>
und wenn er gleich oͤffentlich beſchehen waͤre, nich-<lb/>
tig, <hirendition="#fr">von Leyſer</hi><hirendition="#aq">ſpec. LXIII med.</hi> 4 ſ. 685 fg.<lb/><hirendition="#aq">ſpec. CXVII med.</hi> 3 ſ. 538, <hirendition="#fr">Ludewig Guͤnter Mar-<lb/>
tini</hi> im <hirendition="#aq">comm. for.</hi> tit. 39 § 11 num. 89 ſ. 269<lb/><hirendition="#aq">T. II,</hi><hirendition="#fr">Johann Heinrich von Berger</hi> in den <hirendition="#aq">ele-<lb/>
ctis disceptationum for.</hi> tit. 39 <hirendition="#aq">obſ. 7 not.</hi> 3 ſ. 1020,<lb/>
folglich kan der kaͤufer bei diſem vorgange das ei-<lb/>
gentum nicht erlangen. Jm uͤbrigen werden den<lb/>
kauf- und verkauf-contracten allerhand gedinge<lb/>
oͤfters angehaͤnget, z. e. der wiederkauf, der aus-<lb/>
zug, der inſiz bei den haͤuſern ꝛc.</p></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b">Fuͤnf und funfzigſtes haubtſtuͤck<lb/>
vom wiederkaufe.</hi></head><lb/><divn="3"><head>§ 4180</head><lb/><noteplace="left">was der wie-<lb/>
derkauf iſt?</note><p><hirendition="#in">D</hi>er wiederkauf iſt ein handel, dadurch dem<lb/>
kaͤufer eine ſache eigentuͤmlich verlaſſen, dem<lb/><fwplace="bottom"type="catch">verkaͤufer</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[546/0594]
LV haubtſtuͤck
§ 4178
Nach verſchidenen Teutſchen rechten wird der
kaͤufer, welcher in der bezalung ſaͤumig iſt, desje-
nigen, was er auf das erkaufte gut gezalet hat,
verluſtig, wenn er in einer gewiſſen zeit den voͤlli-
gen kauf-ſchilling nicht erleget, Manzels ſpecialia
iuris ſtatutarii Parchimenſis § XXX ſ. 32.
§ 4179
Wenn eines abweſenden ſachen verkaufet wer-
den ſollen, iſt ſelbiger zuvoͤrderſt auszukundſchaften
und vorzuladen, dafern er aber nicht zu erforſchen
iſt; muß derſelbe oͤffentlich in dreier herren landen
vorgeladen werden. Und falls derſelbe dennoch
nicht erſcheinet; ſoll ihm ein vormund verordnet
werden. Widrigenfalls iſt bei unterbleibender vor-
ladung des abweſenden der vorgenommene verkauf
und wenn er gleich oͤffentlich beſchehen waͤre, nich-
tig, von Leyſer ſpec. LXIII med. 4 ſ. 685 fg.
ſpec. CXVII med. 3 ſ. 538, Ludewig Guͤnter Mar-
tini im comm. for. tit. 39 § 11 num. 89 ſ. 269
T. II, Johann Heinrich von Berger in den ele-
ctis disceptationum for. tit. 39 obſ. 7 not. 3 ſ. 1020,
folglich kan der kaͤufer bei diſem vorgange das ei-
gentum nicht erlangen. Jm uͤbrigen werden den
kauf- und verkauf-contracten allerhand gedinge
oͤfters angehaͤnget, z. e. der wiederkauf, der aus-
zug, der inſiz bei den haͤuſern ꝛc.
Fuͤnf und funfzigſtes haubtſtuͤck
vom wiederkaufe.
§ 4180
Der wiederkauf iſt ein handel, dadurch dem
kaͤufer eine ſache eigentuͤmlich verlaſſen, dem
verkaͤufer
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/594>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.