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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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vom kaufe und verkaufe.
mentario ad ius Susatense antiquissimum s. 104; alsound verkau-
fen wurden
zeugen ge-
nommen.

wurde auch solches bei dem kaufe und verkaufe be-
obachtet, lex Baiunar. tit. 15 cap. II § 5. Daher
im Hohenloischen land-rechte III tit. 2 versehen ist:
daß in ansehung ligender güter kein verkauf etwas
gelten, sondern iedesmal iedem frei stehen solle,
nach erstattung der aufgegangenen wein-kaufs-ko-
sten davon wieder abzugehen, so lang er nicht von
ehrlichen leuten ordentlich und nüchterner weise be-
schriben, oder bei dem amte von beiden teilen auch
nüchterner weise angebracht worden ist.

§ 4168

Der verkäufer muß alle zinsen und beschwe-was der ver-
käufer hirbei
zu leisten
hat?

rungen der verkauften sache und güter anzeigen,
widrigenfalls derselbe bei unterlassung und verhe-
lung sotaner lasten den käufer schadlos halten, auch
wohl eine in den gesäzen bestimmte strafe erlegen
muß. Sihe die Frankfurtische stadt-reformation
im IIten teile, tit. III § XI, Xten teile tit. I § 3,
Orth s. 357.

§ 4169

Mit bewilligung der landes-oberkeit, oder derob die be-
schwerden ei-
nes verkauf-
ten grund-
stückes auf
ein anderes
geleget wer-
den können?

lehn- und zinß-herren, können wohl die auf dem ver-
kauften grundstücke haftende beschwerden, und
welche bei dem verkaufe verhelet worden sind, auf
eines dem verkäufer zustehendes grundstück geleget
werden. Sihe des herrn g. R. Hombergks
progr. de venditore vel donatore fundi tributarii
onus pensitationum publicarum pacto in se recipien-
te
§ 8 s. 8, Ferd. Christoph Harpprecht de pa-
cto priuato collectarum in alios deuolutiuo
§ 18
vol. II diss. academ. Sonst aber werden die bei
dem verkaufe verschwigenen lasten auf dreier der
sachen kundigen eidliches gutachten bestimmet,

und

vom kaufe und verkaufe.
mentario ad ius Suſatenſe antiquiſſimum ſ. 104; alſound verkau-
fen wurden
zeugen ge-
nommen.

wurde auch ſolches bei dem kaufe und verkaufe be-
obachtet, lex Baiunar. tit. 15 cap. II § 5. Daher
im Hohenloiſchen land-rechte III tit. 2 verſehen iſt:
daß in anſehung ligender guͤter kein verkauf etwas
gelten, ſondern iedesmal iedem frei ſtehen ſolle,
nach erſtattung der aufgegangenen wein-kaufs-ko-
ſten davon wieder abzugehen, ſo lang er nicht von
ehrlichen leuten ordentlich und nuͤchterner weiſe be-
ſchriben, oder bei dem amte von beiden teilen auch
nuͤchterner weiſe angebracht worden iſt.

§ 4168

Der verkaͤufer muß alle zinſen und beſchwe-was der ver-
kaͤufer hirbei
zu leiſten
hat?

rungen der verkauften ſache und guͤter anzeigen,
widrigenfalls derſelbe bei unterlaſſung und verhe-
lung ſotaner laſten den kaͤufer ſchadlos halten, auch
wohl eine in den geſaͤzen beſtimmte ſtrafe erlegen
muß. Sihe die Frankfurtiſche ſtadt-reformation
im IIten teile, tit. III § XI, Xten teile tit. I § 3,
Orth ſ. 357.

§ 4169

Mit bewilligung der landes-oberkeit, oder derob die be-
ſchwerden ei-
nes verkauf-
ten grund-
ſtuͤckes auf
ein anderes
geleget wer-
den koͤnnen?

lehn- und zinß-herren, koͤnnen wohl die auf dem ver-
kauften grundſtuͤcke haftende beſchwerden, und
welche bei dem verkaufe verhelet worden ſind, auf
eines dem verkaͤufer zuſtehendes grundſtuͤck geleget
werden. Sihe des herrn g. R. Hombergks
progr. de venditore vel donatore fundi tributarii
onus penſitationum publicarum pacto in ſe recipien-
te
§ 8 ſ. 8, Ferd. Chriſtoph Harpprecht de pa-
cto priuato collectarum in alios deuolutiuo
§ 18
vol. II diſſ. academ. Sonſt aber werden die bei
dem verkaufe verſchwigenen laſten auf dreier der
ſachen kundigen eidliches gutachten beſtimmet,

und
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[543/0591] vom kaufe und verkaufe. mentario ad ius Suſatenſe antiquiſſimum ſ. 104; alſo wurde auch ſolches bei dem kaufe und verkaufe be- obachtet, lex Baiunar. tit. 15 cap. II § 5. Daher im Hohenloiſchen land-rechte III tit. 2 verſehen iſt: daß in anſehung ligender guͤter kein verkauf etwas gelten, ſondern iedesmal iedem frei ſtehen ſolle, nach erſtattung der aufgegangenen wein-kaufs-ko- ſten davon wieder abzugehen, ſo lang er nicht von ehrlichen leuten ordentlich und nuͤchterner weiſe be- ſchriben, oder bei dem amte von beiden teilen auch nuͤchterner weiſe angebracht worden iſt. und verkau- fen wurden zeugen ge- nommen. § 4168 Der verkaͤufer muß alle zinſen und beſchwe- rungen der verkauften ſache und guͤter anzeigen, widrigenfalls derſelbe bei unterlaſſung und verhe- lung ſotaner laſten den kaͤufer ſchadlos halten, auch wohl eine in den geſaͤzen beſtimmte ſtrafe erlegen muß. Sihe die Frankfurtiſche ſtadt-reformation im IIten teile, tit. III § XI, Xten teile tit. I § 3, Orth ſ. 357. was der ver- kaͤufer hirbei zu leiſten hat? § 4169 Mit bewilligung der landes-oberkeit, oder der lehn- und zinß-herren, koͤnnen wohl die auf dem ver- kauften grundſtuͤcke haftende beſchwerden, und welche bei dem verkaufe verhelet worden ſind, auf eines dem verkaͤufer zuſtehendes grundſtuͤck geleget werden. Sihe des herrn g. R. Hombergks progr. de venditore vel donatore fundi tributarii onus penſitationum publicarum pacto in ſe recipien- te § 8 ſ. 8, Ferd. Chriſtoph Harpprecht de pa- cto priuato collectarum in alios deuolutiuo § 18 vol. II diſſ. academ. Sonſt aber werden die bei dem verkaufe verſchwigenen laſten auf dreier der ſachen kundigen eidliches gutachten beſtimmet, und ob die be- ſchwerden ei- nes verkauf- ten grund- ſtuͤckes auf ein anderes geleget wer- den koͤnnen?

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 543. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/591>, abgerufen am 25.11.2024.