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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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vom kaufe und verkaufe.
weniger adeliche lehne verkaufet werden. Es kan
ausser dem kein adeliches gut durch concurs verlo-
ren gehen, weiln so bald der concurs eröfnet ist,
der besizer des gutes entsezet, ein rechnungs-fürer
auf dasselbe gesezet, und von dessen ertrage, auch
einkünften nach der erstigkeit die schulden abgetra-
gen, hernach aber frei von schulden an den erben
wieder gegeben wird. Siehe die neue Europäische
stats- und reise-geographi im VIIten bande s. 282
fg. Von dem eingeschränkten verkaufe seines vermö-
gens in verschidenen Reichs-städten, besagen die
vorhandenen schriften in sachen Buck wider Nürn-
berg, des von Reineck wider Frankfurt am Maine.

§ 4164

Bei schlüssung des handels wurde bei den Teut-woher der
leih-wein-
kauf kömmt?

schen nach irer art ein leih-kauf, wein-kauf gema-
chet, Joh. Carl Heinrich Dreyer de differ. iur.
Rom. & Germ. in arrhis emtionum,
Kiel 1747 s. 18
not. (r.), Thomasius de arrhis emtionum s. 73
fg., welcher von dem haft-gelte, dem auszuge,
schlüssel-schürzen-halfter-seil-strick- oder trink-gel-
te unterschiden ist, Manzel de pretio redemtionis
clauium ads.
8 fg. Dises wird keinesweges als
ein wesentliches stück, sondern als ein neben- und
zufälliges werk des kaufes und verkaufes angese-
hen, Christian Thomasius de arrhis emtionum,
vom kauf-schillinge oder haft-pfennig § 71.

§ 4165

Es gehöret auch der so genannte gottes-pfen-der gottes-
pfennig,

nig, gottes-häller hirher. Diser ist teils eine anga-
be sowohl im kaufe als in andern contracten, teils ist
selbiger ein gewisses gelt, welches diejenigen, wel-
che contracte stiften, zum behufe der kirchen und
armen geben, Kur-Mainzisches land-recht tit. 24

§ 8

vom kaufe und verkaufe.
weniger adeliche lehne verkaufet werden. Es kan
auſſer dem kein adeliches gut durch concurs verlo-
ren gehen, weiln ſo bald der concurs eroͤfnet iſt,
der beſizer des gutes entſezet, ein rechnungs-fuͤrer
auf daſſelbe geſezet, und von deſſen ertrage, auch
einkuͤnften nach der erſtigkeit die ſchulden abgetra-
gen, hernach aber frei von ſchulden an den erben
wieder gegeben wird. Siehe die neue Europaͤiſche
ſtats- und reiſe-geographi im VIIten bande ſ. 282
fg. Von dem eingeſchraͤnkten verkaufe ſeines vermoͤ-
gens in verſchidenen Reichs-ſtaͤdten, beſagen die
vorhandenen ſchriften in ſachen Buck wider Nuͤrn-
berg, des von Reineck wider Frankfurt am Maine.

§ 4164

Bei ſchluͤſſung des handels wurde bei den Teut-woher der
leih-wein-
kauf koͤmmt?

ſchen nach irer art ein leih-kauf, wein-kauf gema-
chet, Joh. Carl Heinrich Dreyer de differ. iur.
Rom. & Germ. in arrhis emtionum,
Kiel 1747 ſ. 18
not. (r.), Thomaſius de arrhis emtionum ſ. 73
fg., welcher von dem haft-gelte, dem auszuge,
ſchluͤſſel-ſchuͤrzen-halfter-ſeil-ſtrick- oder trink-gel-
te unterſchiden iſt, Manzel de pretio redemtionis
clauium adſ.
8 fg. Diſes wird keinesweges als
ein weſentliches ſtuͤck, ſondern als ein neben- und
zufaͤlliges werk des kaufes und verkaufes angeſe-
hen, Chriſtian Thomaſius de arrhis emtionum,
vom kauf-ſchillinge oder haft-pfennig § 71.

§ 4165

Es gehoͤret auch der ſo genannte gottes-pfen-der gottes-
pfennig,

nig, gottes-haͤller hirher. Diſer iſt teils eine anga-
be ſowohl im kaufe als in andern contracten, teils iſt
ſelbiger ein gewiſſes gelt, welches diejenigen, wel-
che contracte ſtiften, zum behufe der kirchen und
armen geben, Kur-Mainziſches land-recht tit. 24

§ 8
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[541/0589] vom kaufe und verkaufe. weniger adeliche lehne verkaufet werden. Es kan auſſer dem kein adeliches gut durch concurs verlo- ren gehen, weiln ſo bald der concurs eroͤfnet iſt, der beſizer des gutes entſezet, ein rechnungs-fuͤrer auf daſſelbe geſezet, und von deſſen ertrage, auch einkuͤnften nach der erſtigkeit die ſchulden abgetra- gen, hernach aber frei von ſchulden an den erben wieder gegeben wird. Siehe die neue Europaͤiſche ſtats- und reiſe-geographi im VIIten bande ſ. 282 fg. Von dem eingeſchraͤnkten verkaufe ſeines vermoͤ- gens in verſchidenen Reichs-ſtaͤdten, beſagen die vorhandenen ſchriften in ſachen Buck wider Nuͤrn- berg, des von Reineck wider Frankfurt am Maine. § 4164 Bei ſchluͤſſung des handels wurde bei den Teut- ſchen nach irer art ein leih-kauf, wein-kauf gema- chet, Joh. Carl Heinrich Dreyer de differ. iur. Rom. & Germ. in arrhis emtionum, Kiel 1747 ſ. 18 not. (r.), Thomaſius de arrhis emtionum ſ. 73 fg., welcher von dem haft-gelte, dem auszuge, ſchluͤſſel-ſchuͤrzen-halfter-ſeil-ſtrick- oder trink-gel- te unterſchiden iſt, Manzel de pretio redemtionis clauium adſ. 8 fg. Diſes wird keinesweges als ein weſentliches ſtuͤck, ſondern als ein neben- und zufaͤlliges werk des kaufes und verkaufes angeſe- hen, Chriſtian Thomaſius de arrhis emtionum, vom kauf-ſchillinge oder haft-pfennig § 71. woher der leih-wein- kauf koͤmmt? § 4165 Es gehoͤret auch der ſo genannte gottes-pfen- nig, gottes-haͤller hirher. Diſer iſt teils eine anga- be ſowohl im kaufe als in andern contracten, teils iſt ſelbiger ein gewiſſes gelt, welches diejenigen, wel- che contracte ſtiften, zum behufe der kirchen und armen geben, Kur-Mainziſches land-recht tit. 24 § 8 der gottes- pfennig,

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/589>, abgerufen am 22.11.2024.