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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LIIII haubtstück
Wie also in sachen der schumacher-zunft zu Gr. in
H. wider die dasige lohgärber-zunft 1756 dahir
gesprochen worden ist. Die 8 bis 10 loh-gärber
sollen ir leder den 130 schustern zum verkaufe anbi-
ten, und 8 tage warten, ehe sie dasselbe auswärts,
oder nach Frankfurt verkaufen. Die zunft-brife
beider handwerken, ungeachtet sie auf einen tag
ausgefertiget worden, widersprachen einander.
Auch ein rechtskräftiges urtel aus dem vorigen jar-
hundert vermerete den widerspruch. Hir heisset
es: einem state ist schädlich, wenn wenige glider
desselben einen überfluß haben, und vile einen man-
gel erleiden, Strubens neben-stunden III s. 396.

§ 4118
weitere ein-
teilung der

Ferner sind die waaren nach irer innerlichen
beschaffenheit teils rohe, zum teil, oder ganz zube-
reitete, und vollkommene, feine, grobe, teils nüzli-
che, oder unnüze, entberliche, oder notwendige, äch-
te, oder verfälschte, frische, oder verlegene und ver-
dorbene, nasse, trockene, dauerhafte, oder leicht ver-
derbliche waaren u. s. w., Lau am a. o. s. 226-
230. Die waaren nach den orten, oder ländern
an der zal 39, benimet ersagter Lau s. 231-238,
von den gold- und silber-waaren sihe die kaiserliche
verordnung vom jare 1695.

§ 4119
waaren.

Weiter sind sie nach irer äusserlichen und zu-
fälligen beschaffenheit bald eingepackte, oder unein-
gepackte, welche gezälet, gewogen, oder gemessen
werden müssen. Man hat gangbare, ungangbare,
zulässige, verbotene, und contrebant-waaren, und
zwar sind dise beständig, oder nur zu gewissen zei-
ten und umständen verboten, Lau am o. o.,
Hommels disp. de commerc. in S. R. I. tempore

belli

LIIII haubtſtuͤck
Wie alſo in ſachen der ſchumacher-zunft zu Gr. in
H. wider die daſige lohgaͤrber-zunft 1756 dahir
geſprochen worden iſt. Die 8 bis 10 loh-gaͤrber
ſollen ir leder den 130 ſchuſtern zum verkaufe anbi-
ten, und 8 tage warten, ehe ſie daſſelbe auswaͤrts,
oder nach Frankfurt verkaufen. Die zunft-brife
beider handwerken, ungeachtet ſie auf einen tag
ausgefertiget worden, widerſprachen einander.
Auch ein rechtskraͤftiges urtel aus dem vorigen jar-
hundert vermerete den widerſpruch. Hir heiſſet
es: einem ſtate iſt ſchaͤdlich, wenn wenige glider
deſſelben einen uͤberfluß haben, und vile einen man-
gel erleiden, Strubens neben-ſtunden III ſ. 396.

§ 4118
weitere ein-
teilung der

Ferner ſind die waaren nach irer innerlichen
beſchaffenheit teils rohe, zum teil, oder ganz zube-
reitete, und vollkommene, feine, grobe, teils nuͤzli-
che, oder unnuͤze, entberliche, oder notwendige, aͤch-
te, oder verfaͤlſchte, friſche, oder verlegene und ver-
dorbene, naſſe, trockene, dauerhafte, oder leicht ver-
derbliche waaren u. ſ. w., Lau am a. o. ſ. 226-
230. Die waaren nach den orten, oder laͤndern
an der zal 39, benimet erſagter Lau ſ. 231-238,
von den gold- und ſilber-waaren ſihe die kaiſerliche
verordnung vom jare 1695.

§ 4119
waaren.

Weiter ſind ſie nach irer aͤuſſerlichen und zu-
faͤlligen beſchaffenheit bald eingepackte, oder unein-
gepackte, welche gezaͤlet, gewogen, oder gemeſſen
werden muͤſſen. Man hat gangbare, ungangbare,
zulaͤſſige, verbotene, und contrebant-waaren, und
zwar ſind diſe beſtaͤndig, oder nur zu gewiſſen zei-
ten und umſtaͤnden verboten, Lau am o. o.,
Hommels diſp. de commerc. in S. R. I. tempore

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[524/0572] LIIII haubtſtuͤck Wie alſo in ſachen der ſchumacher-zunft zu Gr. in H. wider die daſige lohgaͤrber-zunft 1756 dahir geſprochen worden iſt. Die 8 bis 10 loh-gaͤrber ſollen ir leder den 130 ſchuſtern zum verkaufe anbi- ten, und 8 tage warten, ehe ſie daſſelbe auswaͤrts, oder nach Frankfurt verkaufen. Die zunft-brife beider handwerken, ungeachtet ſie auf einen tag ausgefertiget worden, widerſprachen einander. Auch ein rechtskraͤftiges urtel aus dem vorigen jar- hundert vermerete den widerſpruch. Hir heiſſet es: einem ſtate iſt ſchaͤdlich, wenn wenige glider deſſelben einen uͤberfluß haben, und vile einen man- gel erleiden, Strubens neben-ſtunden III ſ. 396. § 4118 Ferner ſind die waaren nach irer innerlichen beſchaffenheit teils rohe, zum teil, oder ganz zube- reitete, und vollkommene, feine, grobe, teils nuͤzli- che, oder unnuͤze, entberliche, oder notwendige, aͤch- te, oder verfaͤlſchte, friſche, oder verlegene und ver- dorbene, naſſe, trockene, dauerhafte, oder leicht ver- derbliche waaren u. ſ. w., Lau am a. o. ſ. 226- 230. Die waaren nach den orten, oder laͤndern an der zal 39, benimet erſagter Lau ſ. 231-238, von den gold- und ſilber-waaren ſihe die kaiſerliche verordnung vom jare 1695. § 4119 Weiter ſind ſie nach irer aͤuſſerlichen und zu- faͤlligen beſchaffenheit bald eingepackte, oder unein- gepackte, welche gezaͤlet, gewogen, oder gemeſſen werden muͤſſen. Man hat gangbare, ungangbare, zulaͤſſige, verbotene, und contrebant-waaren, und zwar ſind diſe beſtaͤndig, oder nur zu gewiſſen zei- ten und umſtaͤnden verboten, Lau am o. o., Hommels diſp. de commerc. in S. R. I. tempore belli

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/572>, abgerufen am 22.11.2024.