schon deren in der verschreibung keine erwänung beschehen ist, wofern solches nicht durch ein aus- drückliches geding auf die person des bürgens allein beschränket worden ist; so haben dennoch einige Teutschen völker dafür gehalten, welchergestalt des bürgens erben sich von diser verbindlichkeit ent- ledigen könnten, lex Burgund. tit. LXXXII, 2, Stryk im vsu moderno p lib. 46 tit. I § 13, 14 Pufen- dorf in den obseruat. iur. vniuersi T. I. obs. 129 § 2 s. 333.
§ 4101
schuldig sind?
Hiraus ist die gewonheit zu erläutern, vermö- ge deren die erben des bürgens nicht anders gehal- ten sind, als wenn irer bei der verbürgung erwä- nung beschehen ist, Hadelisches land-recht im IIten teile, tit. 4, beim Pufendorf am a. o. T. I im anhange s. 15, Heringde fideiuss. cap. 20 § 10 num. 80, Soestische Schrae, art. 46. Jn den Mecklenburgischen landes-reversalien vom jare 1621, § 24 lautet es deßfalls folgender gestalt: "Fürs "XXVte wollen wir den gebrauch dises fürstentu- "mes, daß die bürgen-erben in bürgschaften, so "in specie auf die erben nicht gerichtet, zu keiner "zalung verbunden, hirmit in gnaden bestätiget haben etc." Ernst Johann Friderich Manzel de nexu heredum ex fideiussione defuncti § X s. 27, Peter Tornovde seudis Meklenburg. P. I cap. III sect. IIII § 2 s. 551, Joh. H. Sibrand in II dec. iur. sing. Megapol. ex. 13. Nicht weniger bezeugen die herren gebrüder herzoge Johann Albrecht und Ulrich unterm 11ten october 1574 ein gleiches, Man- zel am a. o. s. 28, von Westphal am a. o. I s. 2053, IIII, s. 3068.
§ 4102
wenn dem bürgen die
Wenn der bürge sich als selbst-schuldener ver- schriben hat, wird ihm die rechts-wohltat der ord-
nung
LIII haubtſtuͤck von der
ſchon deren in der verſchreibung keine erwaͤnung beſchehen iſt, wofern ſolches nicht durch ein aus- druͤckliches geding auf die perſon des buͤrgens allein beſchraͤnket worden iſt; ſo haben dennoch einige Teutſchen voͤlker dafuͤr gehalten, welchergeſtalt des buͤrgens erben ſich von diſer verbindlichkeit ent- ledigen koͤnnten, lex Burgund. tit. LXXXII, 2, Stryk im vſu moderno π lib. 46 tit. I § 13, 14 Pufen- dorf in den obſeruat. iur. vniuerſi T. I. obſ. 129 § 2 ſ. 333.
§ 4101
ſchuldig ſind?
Hiraus iſt die gewonheit zu erlaͤutern, vermoͤ- ge deren die erben des buͤrgens nicht anders gehal- ten ſind, als wenn irer bei der verbuͤrgung erwaͤ- nung beſchehen iſt, Hadeliſches land-recht im IIten teile, tit. 4, beim Pufendorf am a. o. T. I im anhange ſ. 15, Heringde fideiuſſ. cap. 20 § 10 num. 80, Soeſtiſche Schrae, art. 46. Jn den Mecklenburgiſchen landes-reverſalien vom jare 1621, § 24 lautet es deßfalls folgender geſtalt: „Fuͤrs „XXVte wollen wir den gebrauch diſes fuͤrſtentu- „mes, daß die buͤrgen-erben in buͤrgſchaften, ſo „in ſpecie auf die erben nicht gerichtet, zu keiner „zalung verbunden, hirmit in gnaden beſtaͤtiget haben ꝛc.„ Ernſt Johann Friderich Manzel de nexu heredum ex fideiuſſione defuncti § X ſ. 27, Peter Tornovde ſeudis Meklenburg. P. I cap. III ſect. IIII § 2 ſ. 551, Joh. H. Sibrand in II dec. iur. ſing. Megapol. ex. 13. Nicht weniger bezeugen die herren gebruͤder herzoge Johann Albrecht und Ulrich unterm 11ten october 1574 ein gleiches, Man- zel am a. o. ſ. 28, von Weſtphal am a. o. I ſ. 2053, IIII, ſ. 3068.
§ 4102
wenn dem buͤrgen die
Wenn der buͤrge ſich als ſelbſt-ſchuldener ver- ſchriben hat, wird ihm die rechts-wohltat der ord-
nung
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0564"n="516"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LIII</hi> haubtſtuͤck von der</hi></fw><lb/>ſchon deren in der verſchreibung keine erwaͤnung<lb/>
beſchehen iſt, wofern ſolches nicht durch ein aus-<lb/>
druͤckliches geding auf die perſon des buͤrgens allein<lb/>
beſchraͤnket worden iſt; ſo haben dennoch einige<lb/>
Teutſchen voͤlker dafuͤr gehalten, welchergeſtalt<lb/>
des buͤrgens erben ſich von diſer verbindlichkeit ent-<lb/>
ledigen koͤnnten, <hirendition="#aq">lex Burgund.</hi> tit. <hirendition="#aq">LXXXII,</hi> 2, <hirendition="#fr">Stryk</hi><lb/>
im <hirendition="#aq">vſu moderno</hi>π<hirendition="#aq">lib.</hi> 46 tit. <hirendition="#aq">I</hi> § 13, 14 <hirendition="#fr">Pufen-<lb/>
dorf</hi> in den <hirendition="#aq">obſeruat. iur. vniuerſi T. I. obſ.</hi> 129<lb/>
§ 2 ſ. 333.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4101</head><lb/><noteplace="left">ſchuldig ſind?</note><p>Hiraus iſt die gewonheit zu erlaͤutern, vermoͤ-<lb/>
ge deren die erben des buͤrgens nicht anders gehal-<lb/>
ten ſind, als wenn irer bei der verbuͤrgung erwaͤ-<lb/>
nung beſchehen iſt, Hadeliſches land-recht im <hirendition="#aq">II</hi>ten<lb/>
teile, tit. 4, beim <hirendition="#fr">Pufendorf</hi> am a. o. <hirendition="#aq">T. I</hi> im<lb/>
anhange ſ. 15, <hirendition="#fr">Hering</hi><hirendition="#aq">de fideiuſſ.</hi> cap. 20 § 10<lb/>
num. 80, Soeſtiſche Schrae, art. 46. Jn den<lb/>
Mecklenburgiſchen landes-reverſalien vom jare 1621,<lb/>
§ 24 lautet es deßfalls folgender geſtalt: „Fuͤrs<lb/>„<hirendition="#aq">XXV</hi>te wollen wir den gebrauch diſes fuͤrſtentu-<lb/>„mes, daß die buͤrgen-erben in buͤrgſchaften, ſo<lb/>„<hirendition="#fr">in ſpecie</hi> auf die erben nicht gerichtet, zu keiner<lb/>„zalung verbunden, hirmit in gnaden beſtaͤtiget<lb/>
haben ꝛc.„<hirendition="#fr">Ernſt Johann Friderich Manzel</hi><lb/><hirendition="#aq">de nexu heredum ex fideiuſſione defuncti § X</hi>ſ. 27,<lb/><hirendition="#fr">Peter Tornov</hi><hirendition="#aq">de ſeudis Meklenburg. P. I</hi> cap. <hirendition="#aq">III<lb/>ſect. IIII</hi> § 2 ſ. 551, <hirendition="#fr">Joh. H. Sibrand</hi> in <hirendition="#aq">II dec.<lb/>
iur. ſing. Megapol. ex.</hi> 13. Nicht weniger bezeugen<lb/>
die herren gebruͤder herzoge Johann Albrecht und<lb/>
Ulrich unterm 11ten october 1574 ein gleiches, <hirendition="#fr">Man-<lb/>
zel</hi> am a. o. ſ. 28, <hirendition="#fr">von Weſtphal</hi> am a. o. <hirendition="#aq">I</hi><lb/>ſ. 2053, <hirendition="#aq">IIII,</hi>ſ. 3068.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4102</head><lb/><noteplace="left">wenn dem<lb/>
buͤrgen die</note><p>Wenn der buͤrge ſich als ſelbſt-ſchuldener ver-<lb/>ſchriben hat, wird ihm die rechts-wohltat der ord-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">nung</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[516/0564]
LIII haubtſtuͤck von der
ſchon deren in der verſchreibung keine erwaͤnung
beſchehen iſt, wofern ſolches nicht durch ein aus-
druͤckliches geding auf die perſon des buͤrgens allein
beſchraͤnket worden iſt; ſo haben dennoch einige
Teutſchen voͤlker dafuͤr gehalten, welchergeſtalt
des buͤrgens erben ſich von diſer verbindlichkeit ent-
ledigen koͤnnten, lex Burgund. tit. LXXXII, 2, Stryk
im vſu moderno π lib. 46 tit. I § 13, 14 Pufen-
dorf in den obſeruat. iur. vniuerſi T. I. obſ. 129
§ 2 ſ. 333.
§ 4101
Hiraus iſt die gewonheit zu erlaͤutern, vermoͤ-
ge deren die erben des buͤrgens nicht anders gehal-
ten ſind, als wenn irer bei der verbuͤrgung erwaͤ-
nung beſchehen iſt, Hadeliſches land-recht im IIten
teile, tit. 4, beim Pufendorf am a. o. T. I im
anhange ſ. 15, Hering de fideiuſſ. cap. 20 § 10
num. 80, Soeſtiſche Schrae, art. 46. Jn den
Mecklenburgiſchen landes-reverſalien vom jare 1621,
§ 24 lautet es deßfalls folgender geſtalt: „Fuͤrs
„XXVte wollen wir den gebrauch diſes fuͤrſtentu-
„mes, daß die buͤrgen-erben in buͤrgſchaften, ſo
„in ſpecie auf die erben nicht gerichtet, zu keiner
„zalung verbunden, hirmit in gnaden beſtaͤtiget
haben ꝛc.„ Ernſt Johann Friderich Manzel
de nexu heredum ex fideiuſſione defuncti § X ſ. 27,
Peter Tornov de ſeudis Meklenburg. P. I cap. III
ſect. IIII § 2 ſ. 551, Joh. H. Sibrand in II dec.
iur. ſing. Megapol. ex. 13. Nicht weniger bezeugen
die herren gebruͤder herzoge Johann Albrecht und
Ulrich unterm 11ten october 1574 ein gleiches, Man-
zel am a. o. ſ. 28, von Weſtphal am a. o. I
ſ. 2053, IIII, ſ. 3068.
§ 4102
Wenn der buͤrge ſich als ſelbſt-ſchuldener ver-
ſchriben hat, wird ihm die rechts-wohltat der ord-
nung
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/564>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.