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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LIII haubtstück von der
schon deren in der verschreibung keine erwänung
beschehen ist, wofern solches nicht durch ein aus-
drückliches geding auf die person des bürgens allein
beschränket worden ist; so haben dennoch einige
Teutschen völker dafür gehalten, welchergestalt
des bürgens erben sich von diser verbindlichkeit ent-
ledigen könnten, lex Burgund. tit. LXXXII, 2, Stryk
im vsu moderno p lib. 46 tit. I § 13, 14 Pufen-
dorf
in den obseruat. iur. vniuersi T. I. obs. 129
§ 2 s. 333.

§ 4101
schuldig sind?

Hiraus ist die gewonheit zu erläutern, vermö-
ge deren die erben des bürgens nicht anders gehal-
ten sind, als wenn irer bei der verbürgung erwä-
nung beschehen ist, Hadelisches land-recht im IIten
teile, tit. 4, beim Pufendorf am a. o. T. I im
anhange s. 15, Hering de fideiuss. cap. 20 § 10
num. 80, Soestische Schrae, art. 46. Jn den
Mecklenburgischen landes-reversalien vom jare 1621,
§ 24 lautet es deßfalls folgender gestalt: "Fürs
"XXVte wollen wir den gebrauch dises fürstentu-
"mes, daß die bürgen-erben in bürgschaften, so
"in specie auf die erben nicht gerichtet, zu keiner
"zalung verbunden, hirmit in gnaden bestätiget
haben etc." Ernst Johann Friderich Manzel
de nexu heredum ex fideiussione defuncti § X s. 27,
Peter Tornov de seudis Meklenburg. P. I cap. III
sect. IIII
§ 2 s. 551, Joh. H. Sibrand in II dec.
iur. sing. Megapol. ex.
13. Nicht weniger bezeugen
die herren gebrüder herzoge Johann Albrecht und
Ulrich unterm 11ten october 1574 ein gleiches, Man-
zel
am a. o. s. 28, von Westphal am a. o. I
s. 2053, IIII, s. 3068.

§ 4102
wenn dem
bürgen die

Wenn der bürge sich als selbst-schuldener ver-
schriben hat, wird ihm die rechts-wohltat der ord-

nung

LIII haubtſtuͤck von der
ſchon deren in der verſchreibung keine erwaͤnung
beſchehen iſt, wofern ſolches nicht durch ein aus-
druͤckliches geding auf die perſon des buͤrgens allein
beſchraͤnket worden iſt; ſo haben dennoch einige
Teutſchen voͤlker dafuͤr gehalten, welchergeſtalt
des buͤrgens erben ſich von diſer verbindlichkeit ent-
ledigen koͤnnten, lex Burgund. tit. LXXXII, 2, Stryk
im vſu moderno π lib. 46 tit. I § 13, 14 Pufen-
dorf
in den obſeruat. iur. vniuerſi T. I. obſ. 129
§ 2 ſ. 333.

§ 4101
ſchuldig ſind?

Hiraus iſt die gewonheit zu erlaͤutern, vermoͤ-
ge deren die erben des buͤrgens nicht anders gehal-
ten ſind, als wenn irer bei der verbuͤrgung erwaͤ-
nung beſchehen iſt, Hadeliſches land-recht im IIten
teile, tit. 4, beim Pufendorf am a. o. T. I im
anhange ſ. 15, Hering de fideiuſſ. cap. 20 § 10
num. 80, Soeſtiſche Schrae, art. 46. Jn den
Mecklenburgiſchen landes-reverſalien vom jare 1621,
§ 24 lautet es deßfalls folgender geſtalt: „Fuͤrs
XXVte wollen wir den gebrauch diſes fuͤrſtentu-
„mes, daß die buͤrgen-erben in buͤrgſchaften, ſo
in ſpecie auf die erben nicht gerichtet, zu keiner
„zalung verbunden, hirmit in gnaden beſtaͤtiget
haben ꝛc.„ Ernſt Johann Friderich Manzel
de nexu heredum ex fideiuſſione defuncti § X ſ. 27,
Peter Tornov de ſeudis Meklenburg. P. I cap. III
ſect. IIII
§ 2 ſ. 551, Joh. H. Sibrand in II dec.
iur. ſing. Megapol. ex.
13. Nicht weniger bezeugen
die herren gebruͤder herzoge Johann Albrecht und
Ulrich unterm 11ten october 1574 ein gleiches, Man-
zel
am a. o. ſ. 28, von Weſtphal am a. o. I
ſ. 2053, IIII, ſ. 3068.

§ 4102
wenn dem
buͤrgen die

Wenn der buͤrge ſich als ſelbſt-ſchuldener ver-
ſchriben hat, wird ihm die rechts-wohltat der ord-

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[516/0564] LIII haubtſtuͤck von der ſchon deren in der verſchreibung keine erwaͤnung beſchehen iſt, wofern ſolches nicht durch ein aus- druͤckliches geding auf die perſon des buͤrgens allein beſchraͤnket worden iſt; ſo haben dennoch einige Teutſchen voͤlker dafuͤr gehalten, welchergeſtalt des buͤrgens erben ſich von diſer verbindlichkeit ent- ledigen koͤnnten, lex Burgund. tit. LXXXII, 2, Stryk im vſu moderno π lib. 46 tit. I § 13, 14 Pufen- dorf in den obſeruat. iur. vniuerſi T. I. obſ. 129 § 2 ſ. 333. § 4101 Hiraus iſt die gewonheit zu erlaͤutern, vermoͤ- ge deren die erben des buͤrgens nicht anders gehal- ten ſind, als wenn irer bei der verbuͤrgung erwaͤ- nung beſchehen iſt, Hadeliſches land-recht im IIten teile, tit. 4, beim Pufendorf am a. o. T. I im anhange ſ. 15, Hering de fideiuſſ. cap. 20 § 10 num. 80, Soeſtiſche Schrae, art. 46. Jn den Mecklenburgiſchen landes-reverſalien vom jare 1621, § 24 lautet es deßfalls folgender geſtalt: „Fuͤrs „XXVte wollen wir den gebrauch diſes fuͤrſtentu- „mes, daß die buͤrgen-erben in buͤrgſchaften, ſo „in ſpecie auf die erben nicht gerichtet, zu keiner „zalung verbunden, hirmit in gnaden beſtaͤtiget haben ꝛc.„ Ernſt Johann Friderich Manzel de nexu heredum ex fideiuſſione defuncti § X ſ. 27, Peter Tornov de ſeudis Meklenburg. P. I cap. III ſect. IIII § 2 ſ. 551, Joh. H. Sibrand in II dec. iur. ſing. Megapol. ex. 13. Nicht weniger bezeugen die herren gebruͤder herzoge Johann Albrecht und Ulrich unterm 11ten october 1574 ein gleiches, Man- zel am a. o. ſ. 28, von Weſtphal am a. o. I ſ. 2053, IIII, ſ. 3068. § 4102 Wenn der buͤrge ſich als ſelbſt-ſchuldener ver- ſchriben hat, wird ihm die rechts-wohltat der ord- nung

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 516. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/564>, abgerufen am 22.11.2024.