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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758.

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LII h. von den consens-büchern in S.
Es wird solches nach dem alphabete der dorfschaf-
ten, weiler, städte und örter, mit beifügung eines
förmlichen registers, auf welchem blatte ieder schul-
dener anzutreffen sey, gefertiget, iedem einwoner
und untertan wird ein ganzes blat dergestalt gewid-
met, daß der name oben an gesezet werde, und
wenn derselbe etwas von seinen ligenden gründen
verkaufet, vertauschet, verschenket, verpfändet, oder
auch one verschreibung eines unterpfandes gelt er-
borget, der handel mit kurzer vermeldung des ja-
res und tages, welchergestalt und an wen, auch
wie hoch die veräusserung und andre verschreibung
beschehen sey? allemal darunter gesezet werde, folg-
lich sind alle oberkeitlichen consense und passiv-schul-
den, so dann was des gutes, oder lehnes wahrer
völliger wert sey, darein zu tragen und zu bemer-
ken. Nach einigen landes-gesäzen müssen die un-
terrichter und beamten einen auszug daraus, be-
nebst einem berichte, iedes virtel jar zur rent-kam-
mer, oder regirung einschicken. Jnhalts der kö-
niglich Preusischen hypothecken- und concurs-ord-
nung, Berlin, 1724, 4t § I s. 4 soll iede gerichts-
oberkeit bei verlust sotanen rechtes gehalten seyn,
ein vollständiges grund- und hypothecken-buch auch
ein protocol über die bestätigten hypothecken und
schuld-verschreibungen halten.

§ 4078
wer solche zu
fertigen habe?

Sie sind von einer ordentlichen gerichts-person
zu fertigen, und dürfen keinen fehl haben. Das-
jenige, was selbigen einzuverleiben ist, muß von
dem geschwornen amts-gerichts-stadt-schreiber etc.
in selbige eingetragen werden.

§ 4079
was in den
Kur-Sächsi-

Jn den Kur-Sächsischen landen müssen auch
die verdinten gerichts-gebüren bei contracten und

hande-

LII h. von den conſens-buͤchern in S.
Es wird ſolches nach dem alphabete der dorfſchaf-
ten, weiler, ſtaͤdte und oͤrter, mit beifuͤgung eines
foͤrmlichen regiſters, auf welchem blatte ieder ſchul-
dener anzutreffen ſey, gefertiget, iedem einwoner
und untertan wird ein ganzes blat dergeſtalt gewid-
met, daß der name oben an geſezet werde, und
wenn derſelbe etwas von ſeinen ligenden gruͤnden
verkaufet, vertauſchet, verſchenket, verpfaͤndet, oder
auch one verſchreibung eines unterpfandes gelt er-
borget, der handel mit kurzer vermeldung des ja-
res und tages, welchergeſtalt und an wen, auch
wie hoch die veraͤuſſerung und andre verſchreibung
beſchehen ſey? allemal darunter geſezet werde, folg-
lich ſind alle oberkeitlichen conſenſe und paſſiv-ſchul-
den, ſo dann was des gutes, oder lehnes wahrer
voͤlliger wert ſey, darein zu tragen und zu bemer-
ken. Nach einigen landes-geſaͤzen muͤſſen die un-
terrichter und beamten einen auszug daraus, be-
nebſt einem berichte, iedes virtel jar zur rent-kam-
mer, oder regirung einſchicken. Jnhalts der koͤ-
niglich Preuſiſchen hypothecken- und concurs-ord-
nung, Berlin, 1724, 4t § I ſ. 4 ſoll iede gerichts-
oberkeit bei verluſt ſotanen rechtes gehalten ſeyn,
ein vollſtaͤndiges grund- und hypothecken-buch auch
ein protocol uͤber die beſtaͤtigten hypothecken und
ſchuld-verſchreibungen halten.

§ 4078
wer ſolche zu
fertigen habe?

Sie ſind von einer ordentlichen gerichts-perſon
zu fertigen, und duͤrfen keinen fehl haben. Das-
jenige, was ſelbigen einzuverleiben iſt, muß von
dem geſchwornen amts-gerichts-ſtadt-ſchreiber ꝛc.
in ſelbige eingetragen werden.

§ 4079
was in den
Kur-Saͤchſi-

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die verdinten gerichts-gebuͤren bei contracten und

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[508/0556] LII h. von den conſens-buͤchern in S. Es wird ſolches nach dem alphabete der dorfſchaf- ten, weiler, ſtaͤdte und oͤrter, mit beifuͤgung eines foͤrmlichen regiſters, auf welchem blatte ieder ſchul- dener anzutreffen ſey, gefertiget, iedem einwoner und untertan wird ein ganzes blat dergeſtalt gewid- met, daß der name oben an geſezet werde, und wenn derſelbe etwas von ſeinen ligenden gruͤnden verkaufet, vertauſchet, verſchenket, verpfaͤndet, oder auch one verſchreibung eines unterpfandes gelt er- borget, der handel mit kurzer vermeldung des ja- res und tages, welchergeſtalt und an wen, auch wie hoch die veraͤuſſerung und andre verſchreibung beſchehen ſey? allemal darunter geſezet werde, folg- lich ſind alle oberkeitlichen conſenſe und paſſiv-ſchul- den, ſo dann was des gutes, oder lehnes wahrer voͤlliger wert ſey, darein zu tragen und zu bemer- ken. Nach einigen landes-geſaͤzen muͤſſen die un- terrichter und beamten einen auszug daraus, be- nebſt einem berichte, iedes virtel jar zur rent-kam- mer, oder regirung einſchicken. Jnhalts der koͤ- niglich Preuſiſchen hypothecken- und concurs-ord- nung, Berlin, 1724, 4t § I ſ. 4 ſoll iede gerichts- oberkeit bei verluſt ſotanen rechtes gehalten ſeyn, ein vollſtaͤndiges grund- und hypothecken-buch auch ein protocol uͤber die beſtaͤtigten hypothecken und ſchuld-verſchreibungen halten. § 4078 Sie ſind von einer ordentlichen gerichts-perſon zu fertigen, und duͤrfen keinen fehl haben. Das- jenige, was ſelbigen einzuverleiben iſt, muß von dem geſchwornen amts-gerichts-ſtadt-ſchreiber ꝛc. in ſelbige eingetragen werden. § 4079 Jn den Kur-Saͤchſiſchen landen muͤſſen auch die verdinten gerichts-gebuͤren bei contracten und hande-

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/556>, abgerufen am 22.11.2024.