Von dem leih-hause in Nürnberg sihe den Wöl- ker am a. o. im Iten teile s. 270 s. 497.
§ 4062
was zu disen anstalten er- fodert wird?
Zu disen anstalten werden gelter und geschwor- ne verwaltende personen erfodert. Dise sind 1) ein buchhalter, dessen besoldung etwa 200 rtl. täte: 2) der einnemer, welcher eben so viles über- käme: 3) der pfand-verwalter 150 rtl. des jares: 4) der aufwärter dinete järlich zu 100 rtl.; so dann für die ausserordentliche unkosten järlich 130 rtl. An haus-mite zum leih-hause des jares 50 rtl.
§ 4063
Nicht minder hat man behörige ordnungen dißfalls abzufassen, und bekannt zu machen, Ru- dolf Christ. Göckels disp. de montibus pietatis, von leih-häusern, pfand- oder anlehn-ämtern, cap. V § 4, Altdorf 1699.
§ 4064
wie lang das anlehn ste- het?
Ordentlicher weise stehet das anlehn 3 monate. Daher alle virtel jare verkaufet wird, was nicht eingelöset oder erstrecket worden ist.
§ 4065
was für gel- ter dahin zu bringen
Alldiweil die gelter im leih-hause sicher und auf faust-pfändern stehen; so werden bemittelte perso- nen ire gelter unter der oberkeit glauben, gern da- hin schüßen. Alle pupillen und gerichtlich hinter- legte gelter sind ins leih-haus zu lifern.
§ 4066
sind?
Besage der Nürnbergischen stadt-verordnun- gen müssen die gerichtlich hinterlegten gelter in das leih-haus gelifert werden, Wölker am a. o. I
s. 269
LI haubtſtuͤck
Von dem leih-hauſe in Nuͤrnberg ſihe den Woͤl- ker am a. o. im Iten teile ſ. 270 ſ. 497.
§ 4062
was zu diſen anſtalten er- fodert wird?
Zu diſen anſtalten werden gelter und geſchwor- ne verwaltende perſonen erfodert. Diſe ſind 1) ein buchhalter, deſſen beſoldung etwa 200 rtl. taͤte: 2) der einnemer, welcher eben ſo viles uͤber- kaͤme: 3) der pfand-verwalter 150 rtl. des jares: 4) der aufwaͤrter dinete jaͤrlich zu 100 rtl.; ſo dann fuͤr die auſſerordentliche unkoſten jaͤrlich 130 rtl. An haus-mite zum leih-hauſe des jares 50 rtl.
§ 4063
Nicht minder hat man behoͤrige ordnungen dißfalls abzufaſſen, und bekannt zu machen, Ru- dolf Chriſt. Goͤckels diſp. de montibus pietatis, von leih-haͤuſern, pfand- oder anlehn-aͤmtern, cap. V § 4, Altdorf 1699.
§ 4064
wie lang das anlehn ſte- het?
Ordentlicher weiſe ſtehet das anlehn 3 monate. Daher alle virtel jare verkaufet wird, was nicht eingeloͤſet oder erſtrecket worden iſt.
§ 4065
was fuͤr gel- ter dahin zu bringen
Alldiweil die gelter im leih-hauſe ſicher und auf fauſt-pfaͤndern ſtehen; ſo werden bemittelte perſo- nen ire gelter unter der oberkeit glauben, gern da- hin ſchuͤßen. Alle pupillen und gerichtlich hinter- legte gelter ſind ins leih-haus zu lifern.
§ 4066
ſind?
Beſage der Nuͤrnbergiſchen ſtadt-verordnun- gen muͤſſen die gerichtlich hinterlegten gelter in das leih-haus gelifert werden, Woͤlker am a. o. I
ſ. 269
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0550"n="502"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">LI</hi> haubtſtuͤck</hi></fw><lb/>
Von dem leih-hauſe in Nuͤrnberg ſihe den <hirendition="#fr">Woͤl-<lb/>
ker</hi> am a. o. im <hirendition="#aq">I</hi>ten teile ſ. 270 ſ. 497.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4062</head><lb/><noteplace="left">was zu diſen<lb/>
anſtalten er-<lb/>
fodert wird?</note><p>Zu diſen anſtalten werden gelter und geſchwor-<lb/>
ne verwaltende perſonen erfodert. Diſe ſind<lb/>
1) ein buchhalter, deſſen beſoldung etwa 200 rtl.<lb/>
taͤte: 2) der einnemer, welcher eben ſo viles uͤber-<lb/>
kaͤme: 3) der pfand-verwalter 150 rtl. des jares:<lb/>
4) der aufwaͤrter dinete jaͤrlich zu 100 rtl.; ſo dann<lb/>
fuͤr die auſſerordentliche unkoſten jaͤrlich 130 rtl.<lb/>
An haus-mite zum leih-hauſe des jares 50 rtl.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4063</head><lb/><p>Nicht minder hat man behoͤrige ordnungen<lb/>
dißfalls abzufaſſen, und bekannt zu machen, <hirendition="#fr">Ru-<lb/>
dolf Chriſt. Goͤckels</hi> diſp. <hirendition="#aq">de montibus pietatis,</hi><lb/>
von leih-haͤuſern, pfand- oder anlehn-aͤmtern, cap. <hirendition="#aq">V</hi><lb/>
§ 4, Altdorf 1699.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4064</head><lb/><noteplace="left">wie lang das<lb/>
anlehn ſte-<lb/>
het?</note><p>Ordentlicher weiſe ſtehet das anlehn 3 monate.<lb/>
Daher alle virtel jare verkaufet wird, was nicht<lb/>
eingeloͤſet oder erſtrecket worden iſt.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4065</head><lb/><noteplace="left">was fuͤr gel-<lb/>
ter dahin zu<lb/>
bringen</note><p>Alldiweil die gelter im leih-hauſe ſicher und auf<lb/>
fauſt-pfaͤndern ſtehen; ſo werden bemittelte perſo-<lb/>
nen ire gelter unter der oberkeit glauben, gern da-<lb/>
hin ſchuͤßen. Alle pupillen und gerichtlich hinter-<lb/>
legte gelter ſind ins leih-haus zu lifern.</p></div><lb/><divn="3"><head>§ 4066</head><lb/><noteplace="left">ſind?</note><p>Beſage der Nuͤrnbergiſchen ſtadt-verordnun-<lb/>
gen muͤſſen die gerichtlich hinterlegten gelter in das<lb/>
leih-haus gelifert werden, <hirendition="#fr">Woͤlker</hi> am a. o. <hirendition="#aq">I</hi><lb/><fwplace="bottom"type="catch">ſ. 269</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[502/0550]
LI haubtſtuͤck
Von dem leih-hauſe in Nuͤrnberg ſihe den Woͤl-
ker am a. o. im Iten teile ſ. 270 ſ. 497.
§ 4062
Zu diſen anſtalten werden gelter und geſchwor-
ne verwaltende perſonen erfodert. Diſe ſind
1) ein buchhalter, deſſen beſoldung etwa 200 rtl.
taͤte: 2) der einnemer, welcher eben ſo viles uͤber-
kaͤme: 3) der pfand-verwalter 150 rtl. des jares:
4) der aufwaͤrter dinete jaͤrlich zu 100 rtl.; ſo dann
fuͤr die auſſerordentliche unkoſten jaͤrlich 130 rtl.
An haus-mite zum leih-hauſe des jares 50 rtl.
§ 4063
Nicht minder hat man behoͤrige ordnungen
dißfalls abzufaſſen, und bekannt zu machen, Ru-
dolf Chriſt. Goͤckels diſp. de montibus pietatis,
von leih-haͤuſern, pfand- oder anlehn-aͤmtern, cap. V
§ 4, Altdorf 1699.
§ 4064
Ordentlicher weiſe ſtehet das anlehn 3 monate.
Daher alle virtel jare verkaufet wird, was nicht
eingeloͤſet oder erſtrecket worden iſt.
§ 4065
Alldiweil die gelter im leih-hauſe ſicher und auf
fauſt-pfaͤndern ſtehen; ſo werden bemittelte perſo-
nen ire gelter unter der oberkeit glauben, gern da-
hin ſchuͤßen. Alle pupillen und gerichtlich hinter-
legte gelter ſind ins leih-haus zu lifern.
§ 4066
Beſage der Nuͤrnbergiſchen ſtadt-verordnun-
gen muͤſſen die gerichtlich hinterlegten gelter in das
leih-haus gelifert werden, Woͤlker am a. o. I
ſ. 269
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 2. Marburg, 1758, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit02_1758/550>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.